Fearnleys olympiske ærespris

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Preisträgerin des Jahres 2018: Die Skispringerin Maren Lundby
Statue eine Diskuswerfers, römische Bronzekopie nach Myron (2. Jh. n. Chr.)

Fearnleys olympiske ærespris (deutsch Fearnleys olympischer Ehrenpreis) ist eine Auszeichnung, die anlässlich der Olympischen Spiele vom Norges idrettsforbund og olympiske og paralympiske komité (NIF), dem Norwegischen Sportbund und nationalen Olympischen und paralympischen Komitee, vergeben wird. Geehrt wird Norwegens herausragendster Sportler oder Mannschaft bei Sommer- und Winterspielen, wobei jeweils Männer und Frauen gegeneinander antreten.

Der Preis wurde 1952 im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen in Oslo von Thomas Fearnley (1880–1961) gestiftet. Der norwegische Schiffsreeder begeisterte sich für den Sport und war von 1927 bis 1950 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).[1] Die Gewinner werden mit einer von Per Palle Storm (1910–1994) geschaffenen Bronzeplastik geehrt, die der bekannten griechischen Statue Diskobolos (Diskuswerfer) des Bildhauers Myron nachempfunden ist. Wie die bekannte Holmenkollen- und Aftenposten-Goldmedaille kann ein jeder Athlet oder Athletin den Fearnleys olympiske ærespris nur einmal erhalten.

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In acht von 39 Fällen wurden Frauen mit Fearnleys olympiske ærespris ausgezeichnet, darunter zweimal eine Frauensportmannschaft. Am häufigsten vertretene Sportart unter den geehrten Wintersportlern ist der Eisschnelllauf mit sechs Siegen, gefolgt vom Skilanglauf (fünf Erfolge). Bei den Sommerolympioniken dominiert die Leichtathletik mit ebenfalls fünf Siegen.

Als einzigem Nichtsportler wurde 1991 dem Sportfunktionär Arne B. Mollén die Auszeichnung zuteil.

Jahr Preisträger Sportart Erfolg(e)
1952 Hjalmar Andersen Eisschnelllauf dreimaliger Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Oslo (1500-, 5000- und 10.000-Meter-Lauf)
1952 Erling Kongshaug Sportschießen Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Helsinki (Kleinkaliber Dreistellungskampf)
1956 Hallgeir Brenden Skilanglauf Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Cortina d’Ampezzo (15-Kilometer-Lauf)
1956 Egil Danielsen Leichtathletik Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Melbourne (Speerwurf) mit Weltrekord (85,71 m)
1960 Knut Johannesen Eisschnelllauf Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Squaw Valley (10.000-Meter-Lauf) mit Weltrekord (15:46,6 min)
1960 Peder Lunde junior Segeln Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Rom (Flying Dutchman)
1964 Toralf Engan Skispringen zweimaliger Medaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck (Gold von der Großschanze, Silber von der Normalschanze)
1964 Preis nicht vergeben
(kein norwegischer Medaillengewinn)
1968 Ole Ellefsæter Skilanglauf zweimaliger Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Grenoble (50-Kilometer-Lauf, 4-mal-10-Kilometer-Staffel)
1968 Tore Berger
Steinar Amundsen
Egil Søby
Jan Johansen
Kanu Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Mexiko-Stadt (Vierer-Kajak)
1972 Pål Tyldum Skilanglauf dreimaliger Medaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Sapporo (Gold im 50-Kilometer-Lauf, Silber über 30 Kilometer und in der Staffel)
1972 Knut Knudsen Bahnradsport Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in München (Einerverfolgung)
1976 Sten Stensen Eisschnelllauf zweimaliger Medaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck (Gold im 5000-, Silber im 10.000-Meter-Lauf)
1976 Alf John Hansen
Frank Hansen
Rudern Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Montreal (Doppelzweier)
1980 Bjørg Eva Jensen Eisschnelllauf Goldmedaillengewinnerin bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid (3000-Meter-Lauf)
1980 Preis nicht vergeben
(Norwegischer Olympia-Boykott)
1984 Eirik Kvalfoss Biathlon dreimaliger Medaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Sarajewo (Gold im 10-Kilometer-Lauf, Silber mit der 4 × 7,5-km-Staffel, Bronze im 20-Kilometer-Lauf)
1984 Grete Waitz Leichtathletik Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles (Marathon)
1988 Erik Johnsen Skispringen zweimaliger Medaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Calgary (Silber von der Großschanze, Bronze im Teamwettbewerb)
1988 Tor Heiestad Sportschießen Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Seoul (Kleinkaliber, Laufende Scheibe 50 m)
1988 Jon Rønningen Ringen Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Seoul (griechisch-römischer Stil, Klasse bis 52 kg)
1991 Arne B. Mollén Unter anderem Vorsitzender des Norwegischen Olympischen Komitees von 1969 bis 1985
1992 Bjørn Dæhlie Skilanglauf vierfacher Medaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Albertville (Gold über 50 km klassisch, in der Verfolgung und in der Staffel, Silber über 30 km Freistil)
1992 Linda Andersen Segeln Goldmedaillengewinnerin bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona (Einhandjollen – Europe)
1994 Johann Olav Koss Eisschnelllauf Dreimaliger Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer (1500-, 5000- und 10.000-Meter-Lauf) jeweils in Weltrekordzeit
1996 Knut Holmann Kanu zweimaliger Medaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Atlanta (Gold im Einer-Kajak 1000 m, Silber im Einer-Kajak 500 m)
1996 Vebjørn Rodal Leichtathletik Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Atlanta (800-Meter-Lauf, olympischer Rekord: 1:42,58 min)
1998 Ådne Søndrål Eisschnelllauf Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Nagano (1500-Meter-Lauf) in Weltrekordzeit
2000 Frauen-Fußballnationalmannschaft Fußball Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney (Frauenfußballturnier)
2000 Trine Hattestad Leichtathletik Goldmedaillengewinnerin bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney (Speerwurf)
2002 Ole Einar Bjørndalen Biathlon viermaliger Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City (Einzel, Sprint, Verfolgung, Staffel), Platz 5 im 30-Kilometer-Langlauf der Spezialisten
2004 Eirik Verås Larsen Kanu Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Athen (Gold im Einer-Kajak 1000 m)
2004 Andreas Thorkildsen Leichtathletik Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Athen (Speerwurf)
2006 Kjetil André Aamodt Ski Alpin Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Turin (Super G), Vierter in der Abfahrt
2008 Frauen-Handballnationalmannschaft Handball Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Peking (Frauenhandballturnier)
2008 Olaf Tufte Rudern Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Peking (Einer)
2010 Marit Bjørgen Skilanglauf fünfmalige Medaillengewinnerin bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver (Gold im Sprint, in der Doppelverfolgung und mit der 4 × 5-km-Staffel, Silber über 30 km klassisch, Bronze über 10 km Freistil)
2012 Bartosz Piasecki Fechten Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in London (Degen-Einzel)
2014 Kjetil Jansrud Ski Alpin Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi (Super-G)
2016 Kristoffer Brun
Are Strandli
Rudern Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro (Leichtgewichts-Doppelzweier)
2018 Maren Lundby Skispringen Goldmedaillengewinnerin bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (Normalschanze)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vgl. Eintrag zu Thomas Fearnley im Norsk biografisk leksikon (norwegisch; aufgerufen am 11. März 2011)