Feierwerk (Kulturzentrum)

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Logo des Feierwerks
Frontansicht des Gebäudes Hansastraße 41, Teil des Kulturzentrums Feierwerk
Feierwerk, Gebäude Hansastraße 41, 81373 München, Teil des ehemaligen Betriebsgebäudes der Firma Leonhard Moll AG, heute städtisches Kulturzentrum und Mehrgenerationenhaus
Wegweiser auf dem Gelände

Das Feierwerk ist ein Jugend- und Kulturzentrum im Münchner Stadtteil Sendling-Westpark. Es befindet sich an der Hansastraße in den ehemaligen, heute teils denkmalgeschützten Gebäuden der Leonhard Moll AG.[1] In den beiden Gebäudeteilen befinden sich mehrere Konzertlocations (Orangehouse, Hansa 39 und Kranhalle), ein Club (Sunny Red) und ein Mehrgenerationenhaus (Dschungelpalast).[2] Außerdem auf dem Gelände angesiedelt sind die Fachinformationsstelle Rechtsextremismus (FIRM), die Fachstelle Pop und der lokale Szeneradiosender Radio Feierwerk.|[3] In unmittelbarer Nähe befinden sich außerdem ein Ausstellungsraum für junge Künstler (Farbenladen) und ein Skateplatz. Der Feierwerk e.V. betreut außerdem zahlreiche weitere soziale Projekte und Einrichtungen in den Münchner Stadtteilen, u. a. das Kulturzentrum Funkstation im Domagkpark, ein Jugendzentrum in Obersendling, ein Nachbarschaftszentrum in Sendling-Westpark, das Kulturzentrum Südpolstation in Neuperlach, sowie ein Mehrgenerationenhaus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feierwerk wurde 1982 als studentische Projektgruppe gegründet. Im Januar 1983 folgte die Gründung als Verein.

„Feierwerk unterstützt junge Münchner Kunst, Musik und Kultur – und das seit nunmehr über 30 Jahren! Unsere Grundhaltung ist, ohne Dogma und Ideologie verschiedenartige Kulturen in ihrer Eigenständigkeit und Dynamik zu unterstützen und dabei ständig neue Anregungen aufzunehmen. Wir ermöglichen und fördern Zugehörigkeit, auch unabhängig von Alters- und Generationsgrenzen. Darum sind alle unsere Veranstaltungen und Angebote offen für verschiedene Milieus, Kulturszenen und Altersgruppen.“

Über uns – Feierwerk[4]
Feierwerk als Mitveranstalter des Theatron-Musiksommers 2018; hier die Band Fortuna Ehrenfeld aus Köln

1984 folgte der erste „Rock Feierwerk“-Bandwettbewerb[5] und 1986 erste Versuche eines Alternativen Radiosenders. In den folgenden Jahrzehnten veranstaltete Feierwerk jährlich Subkultur-, Kleinkunst-, Jazz- und Kinderfestivals und engagiert sich gegen Rassismus und für die lebendige Integration aller Gesellschaftsschichten.[6] Der Trägerverein des Feierwerks ist Teil der ARGE Theatron Musik-Sommer und Mitveranstalter des Theatron-Festivals.

Auszeichnungen und Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwerpunktmäßig finden im Feierwerk Konzerte, Tanzveranstaltungen, Festivals, Diskussions- und gesellschaftliche Veranstaltungen, Ausstellungen und Märkte statt. Durch die unterschiedlichen Räume ist es möglich, dass mehrere Konzerte verschiedener Genres zeitgleich stattfinden. Dies findet jährlich beispielsweise im Rahmen des Sound of Munich now statt, einem Festival, bei dem sowohl Münchner Musiker, als auch internationale Künstler und Gäste aus wechselnden Partnerstädten auftreten.[8] Seit 2009 veranstaltet der Musiker und Labelbetreiber Amadeus Böhm jährlich das szenebekannte „Flowerstreet Festival“ auf dem Gelände.[9]

Durch die relativ kleinen Konzerträume (zwischen 50 und 400 Besuchern pro Konzert[10]) ist das Feierwerk ein beliebter Auftrittsort für unbekanntere überregionale und internationale Bands.[11] Am 26. Mai 2020 führte beispielsweise der Musiker Rainer Bartesch seine anlässlich der COVID-19-Krise komponierte „Kulturhymne 2020“ gemeinsam mit weiteren freischaffenden Solo-Musikern auf dem Feierwerk-Gelände urauf.[12]

Kettcar auf dem Theatron Musik-Sommer 2018

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Feierwerk. In: Veruschka Götz, Rolf Hosfeld, Franz Kotteder: Kulturverführer München, Helmut Metz Verlag, 2005, S. 71–72. ISBN 3-937742-08-5 (online)
  • Bob Läßig, Ulla Kart, Heiner Schmittmer, Hans Ernst: „Room to move“ – Musikerinitiativen organisieren sich!; In: W. Hering / B. Hill / G. Pleiner (Hrsg.): Praxishandbuch Rockmusik in der Jugendarbeit. Springer-Verlag, 2013, S. 66–68. ISBN 3-322-97243-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Feierwerk, Munich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Süddeutsche Zeitung: Die Baufirma. Abgerufen am 26. Mai 2020.
  2. Feierwerkgelände Hansastraße 31-41 - Feierwerk München e.V. Abgerufen am 26. Mai 2020.
  3. Über Uns - Feierwerk München e.V. Abgerufen am 27. Dezember 2023.
  4. Leitbild von Feierwerk e.V. In: Philosophie und Zielgruppe von Feierwerk e.V. Abgerufen am 27. Dezember 2023.
  5. Einträge zu Rock-Feierwerk-Veranstaltungen in der Deutschen Nationalbibliothek.
  6. Feierwerk e.V. Geschichte. Abgerufen am 27. Mai 2020.
  7. Radio Maroni - Kinderradio für München. Abgerufen am 27. Mai 2020.
  8. Max Fluder: München: So war das Musik-Festival Sound of Munich Now. Abgerufen am 26. Mai 2020.
  9. Der Flowerstreet-Gründer und Musiker Gregor Böhm sah sich nie als Geschäftsmann, tz, 23. Dezember 2013.
  10. Jakob Kolbinger vom Feierwerk: „Live ist nicht zu ersetzen“. 25. Mai 2020, abgerufen am 26. Mai 2020.
  11. Einträge zum „Feierwerk“ bei BR24.
  12. Musikern droht wegen Corona-Politik Hartz IV. So klingt die „Kulturhymne 2020“. idowa, 27. Mai 2020.

Koordinaten: 48° 7′ 44″ N, 11° 32′ 3,7″ O