Feldklöster (Hochstift Hildesheim)

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Als Hildesheimer Feldklöster werden neun Klöster im ländlichen Bereich des historischen Hochstifts Hildesheim bezeichnet, die

Vom Ende des Dreißigjährigen Kriegs bis zu ihrer Aufhebung waren diese Klöster katholische Inseln im lutherischen Umland. Die Klosterkirchen waren zugleich Pfarrkirchen für die Klosterbediensteten und die verstreuten Katholiken der umliegenden Dörfer (Amtspfarreien).

Die Gebäudeensembles der Hildesheimer Feldklöster wurden im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert größtenteils barockisiert oder im Barockstil neu gebaut und mit bedeutenden Kunstwerken ausgestattet. Einige sind in dieser Gestalt bis heute erhalten; ihre Kirchen werden von katholischen Pfarrgemeinden genutzt.

Bild Ort Patrozinium Gründungsjahr Gründungskonvent Restitutionskonvent heutige Nutzung
Derneburg Derneburg St. Maria 1213
1443
Augustinerinnen
Zisterzienserinnen
Zisterzienser 1846–48 zum Schloss umgebaut, Kirche Teilabriss und Umgestaltung zum Rittersaal; Privatbesitz
Dorstadt Dorstadt Zum heiligen Kreuz 1189 Augustinerinnen Augustiner-Chorfrauen der Windesheimer Kongregation Konventsgebäude Privatbesitz; Kirche Ruine
Escherde Escherde St. Maria 1203/1236 Benediktinerinnen Benediktinerinnen Staatsdomäne; Kirche profaniert (Speicher)
Grauhof Grauhof St. Georg 1124 (Georgenberg); 1527 (Grauhof) Augustiner-Chorherren Windesheimer Chorherren Eigentum der Klosterkammer Hannover; Kirche katholische Gemeindekirche
Heiningen Heiningen St. Peter und Paul um 1000 Augustiner-Kanonissen Augustiner-Chorfrauen der Windesheimer Kongregation Konventsgebäude Privatbesitz; Kirche Eigentum der Klosterkammer, katholische Gemeindekirche
Lamspringe Lamspringe St. Hadrian und Dionysius 9. Jahrhundert Kanonissen englische Benediktiner Eigentum der Klosterkammer; Konventsgebäude Kommunalverwaltung, Kirche katholische Gemeindekirche
Riechenberg Riechenberg St. Maria 1117 Augustiner-Chorherren Windesheimer Chorherren Eigentum der Klosterkammer; nur Krypta erhalten; evangelische Bruderschaft Gethsemanekloster
Ringelheim Ringelheim St. Abdon und Sennen 940
1150
Kanonissen
Benediktiner
Benediktiner Konventsgebäude (Schloss) Privatbesitz; Kirche katholische Gemeindekirche
Wöltingerode Wöltingerode St. Maria 1174
1188
Benediktiner
Zisterzienserinnen
Zisterzienserinnen Eigentum der Klosterkammer; Hotel und Gastronomie

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Armgard von Reden-Dohna, Die Säkularisation der Hildesheimer Feldklöster und der Anfang der Klosterkammer Hannover, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte (NsJbLG) 69, 1997, S. 281