Ferdinand Bilstein (Unternehmen)

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Ferdinand Bilstein GmbH + Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1844
Sitz Ennepetal, Deutschland
Leitung
  • Karsten Schüßler-Bilstein
  • Jan Siekermann
Mitarbeiterzahl ca. 2.100 (2018 in der Unternehmensgruppe)[1]
Umsatz 527 Mio. EUR (2016)[2]
Branche Großhandel mit Nfz- und Kfz-Teilen sowie Werkstattbedarf
Website www.bilsteingroup.com

Die Ferdinand Bilstein GmbH + Co. KG mit Sitz in Ennepetal ist ein familiengeführter Hersteller und Lieferant von Autoersatzteilen. Unter der Dachmarke Bilstein Group verbindet das Unternehmen die Produktmarken Febi, SWAG und Blue Print.

Organisation und Geschäftsfelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ferdinand Bilstein GmbH + Co. KG leitet sämtliche in- und ausländischen Niederlassungen und Produktionsstätten (aktuell 21 internationale Tochtergesellschaften[3]). Geschäftsfeld ist der Automotive Aftermarket, den das Unternehmen derzeit mit mehr als 60.000 verschiedenen Ersatzteilen für PKW und NKW beliefert.[4] Als eigener Geschäftszweig stellt die bilstein group Engineering[5], die Präzisionstechnik der Ferdinand Bilstein, neben Produkten für den Automotive Aftermarket auch Bauteile für verschiedene Industriezweige her, darunter Antriebs- und Getriebetechnik. Die Leistungsbereiche umfassen Materialbeschaffung und -analyse, Werkzeugbau, Zerspanung und Härterei bis hin zur computergestützten Qualitätsdokumentation. In der Serienproduktion werden pro Artikel jährliche Stückzahlen zwischen 500 und 200.000 gefertigt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde 1844 von Ferdinand Daniel Bilstein unter dem Namen „Ferdinand Bilstein“ gegründet. Produziert wurden zunächst Spezialwerkzeuge und Gerätschaften für die Eisenindustrie. Ab 1882 wurden auch gedrehte Schrauben, Muttern und Façonstücke hergestellt. Mit der Fertigung des patentierten „febi Federbolzens“, der auf der Automobilmesse in Berlin 1921 erstmals vorgestellt wurde, gelang der Einstieg in den freien Ersatzteilmarkt und die Erstausrüstung der Automobilindustrie.[6] Ab 1937 entwickelte und vertrieb Ferdinand Bilstein erste Reparatursätze für Achsschenkelbolzen. In den 1950er Jahren wurde der Ausbau der Produktionsstätten für PKW- und NKW-Teile verstärkt betrieben. Neben Federbolzensätzen wurden am Standort Ennepetal auch Rad- und Achsbolzen gefertigt.

Im Jahr 1956 wurde das selbständige Zweigwerk Bilstein & Siekermann GmbH & Co. KG durch Ferdinand Hermann Bilstein und Arnold Siekermann in der Eifel gegründet. Noch im gleichen Jahr begann die Errichtung der ersten Fertigungshalle, für deren Bestückung Maschinen aus Ennepetal ausgelagert wurden. Mit ihnen wurden vor allem Verschlussschrauben und Muttern für namhafte Automobilhersteller gefertigt. Die Eigentümerfamilien Bilstein & Siekermann entscheiden sich 2003, ihre Anteile an der Bilstein & Siekermann an die Indus Holding zu verkaufen.

Durch die ständige Ausweitung der Handelswaren fokussierte sich das Unternehmen zunehmend auf den Aftermarket. Rolf Bilstein intensivierte das Handelsgeschäft, nachdem er 1971 die Geschäftsführung übernommen hatte. Zusammen mit Dieter Siekermann erweiterte er das Produktangebot kontinuierlich. In den folgenden drei Jahrzehnten wuchs das Unternehmen stetig und die Umsatzzahlen stiegen von 5 Millionen D-Mark (1971) bis zu Rolf Bilsteins Eintritt in den Ruhestand (2007) auf 250 Millionen Euro. Sein Nachfolger war Karsten Schüßler-Bilstein, dem seit 2010 Dieter Siekermanns Sohn Jan Siekermann zur Seite steht.

Durch den Zukauf der SWAG Autoteile GmbH[7] im Jahr 2000 konnte das Unternehmen eine gleichwertige Alternative zur bekannten Marke febi etablieren. 2011 wurde das britische Unternehmen ADL (Automotive Distributors Ltd.) mit der Marke Blue Print übernommen. Zum Start der Automechanika 2012 implementierte die Ferdinand Bilstein die Dachmarke bilstein Group, unter der die drei Produktmarken febi, SWAG und Blue Print gleichwertig nebeneinander stehen.

Im Sommer 2017 übernahm die Ferdinand Bilstein GmbH + Co. KG die im baden-württembergischen Durmersheim ansässigen Kupplungshersteller KM Autotechnik Kary + Mangler zu 100 Prozent.[8] Dessen Kupplungskompetenz „wird unter den Produktmarken febi (für NKW) und Blue Print (für PKW) konsolidiert“.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ferdinand Bilstein GmbH + Co. KG: Mitarbeiterzahl. Abgerufen am 13. April 2019.
  2. WAZ.de. Abgerufen am 21. August 2018.
  3. bilsteingroup.com: Profil, Standorte. Abgerufen am 23. August 2018.
  4. bilsteingroup.com: Profil, Historie. Abgerufen am 23. August 2018.
  5. engineering.bilsteingroup.com: Homepage. Abgerufen am 23. August 2018.
  6. bilsteingroup.com: Profil. Abgerufen am 23. August 2018.
  7. SWAG Germany | Home. Abgerufen am 23. August 2018 (englisch).
  8. krafthand.de: KM als vierte Produktmarke der Bilstein Group (26. Juni 2017)
  9. Aftermarket-Update: Markenkonsolidierung bei bilstein group. Abgerufen am 23. August 2018.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]