Fischbach (Ummendorf)

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Fischbach
Gemeinde Ummendorf
Wappen von Fischbach
Koordinaten: 48° 3′ N, 9° 51′ OKoordinaten: 48° 2′ 42″ N, 9° 50′ 59″ O
Höhe: 558 m ü. NN
Fläche: 6,73 km²
Einwohner: 683 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Mai 1972
Postleitzahl: 88444
Vorwahl: 07351
Fischbach von Süden
Hauptstraße in Fischbach

Fischbach ist ein Gemeindeteil von Ummendorf im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischbach liegt 3 km südöstlich von Ummendorf an der Umlach. Das Dorf durchziehen die Landstraße 307, die Kreisstraßen 7570 und 7568. Zu dem Gemeindeteil gehören die Kleinsiedlungen Möselsberg, Rehmoos, Schloss und Gehöft Horn.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen zeigt in Rot einen schrägen silbernen Wellenbalken, belegt mit drei blauen Fischen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1397 wurde der Ort als Bestandteil der Herrschaft Horn genannt. Die Herrschaft Horn war von 1320 bis 1569 im Besitz der Herren von Essendorf.[2] Die Fischbacher Bauern schlossen sich während des Bauernkrieges dem Baltringer Haufen an. Beim Durchzug des Tettnanger und Seehaufens wurde die Burg Horn geplündert. Bei dem anschließenden Strafgericht des Bauernjörgs wurde ein Bauer erstochen, ein Heiligenpfleger und ein Kelchdieb gehängt. 1578 gelangte Fischbach als Lehen der Habsburgischen Vorlande samt Hochgerichtsbarkeit an die Schenken von Stauffenberg.[2] Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Fischbach mehrmals geplündert und die Kirche St. Odilia schwer beschädigt. Im Jahre 1748 verkaufte Lothar Philipp Schenk von Stauffenberg die Herrschaft an die Reichsabtei Ochsenhausen. Mit dieser kam Fischbach 1803 an den Fürst von Metternich-Winneburg. Nach der Eingliederung Fischbachs in das Königreich Württemberg erhielt Fischbach ein eigenes Schultheißenamt, welches Mittelbuch, Bebenhaus, Weiherhaus, Kemnat und Häusern verwaltete. Seit 1810 war Fischbach dem Oberamt Biberach unterstellt, war jedoch bis 1825 unmittelbarer Bestandteil der Standesherrschaft Ochsenhausen, ehe Fürst Metternich seine Standesherrschaft an den württembergischen Staat verkaufte. 1831 wurde in Fischbach eine eigene katholische Pfarrei eingerichtet. Im Jahre 1834 hatte der Ort 308 Einwohner.

1844 kaufte der Freiherr von Waechter-Spittler das Schloss Horn.[2]

Im Ersten Weltkrieg betrug die Anzahl der Gefallenen und Vermissten achtzehn, im Zweiten Weltkrieg einundzwanzig Personen.

Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 erreichte das Zentrum am Ort einen Stimmenanteil von 49,7 %, vor den Nationalsozialisten mit 45,3 %, der abgegebenen Stimmen.

Im Zuge der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Fischbach 1938 zum Landkreis Biberach. 1945 wurde der Ort Teil der französischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

In den 1960er-Jahren veränderte sich das ursprüngliche Haufendorf durch das nach und nach erweiterte Baugebiet Halde unterhalb von Schloss Horn.

Am 1. Mai 1972 wurde Fischbach nach Ummendorf eingemeindet.[3]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skilift Fischbach 2018
  • Burg Fischbach
  • Kaiserstein
  • Pfarrkirche St. Odilia, erwähnt um 1407, 1884 erweitert und 2012 bis 2015 vollständig renoviert (Kirchenpatronin St. Odilia)
  • Schloss Horn, Sitz der Herrschaft Horn, ursprünglich im Besitz der Herren von Essendorf
  • Schlosskapelle St. Vitus (1400)
  • Skilift Fischbach

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben einer mittelständischen Möbelfabrikation ist der Ort weitgehend landwirtschaftlich geprägt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Landesbeschreibungen des Staatsarchives Sigmaringen: Der Landkreis Biberach Band II. Hrsg.: Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Biberach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-6186-2, S. 810 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fischbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinde Ummendorf – Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 6. November 2021.
  2. a b c Max Miller, Gerhard Taddey (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands Bd. 6, Baden-Württemberg (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 276). 2. verbesserte und erweiterte Auflage, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-520-27602-X, S. 209
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 525.