Flavobacterium aquatile

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Flavobacterium aquatile
Systematik
Abteilung: Bacteroidetes
Klasse: Flavobacteriia
Ordnung: Flavobacteriales
Familie: Flavobacteriaceae
Gattung: Flavobacterium
Art: Flavobacterium aquatile
Wissenschaftlicher Name
Flavobacterium aquatile
(Frankland and Frankland 1889) Bergey et al. 1923

Flavobacterium aquatile ist eine Art von Bakterien.[1] Die Art wurde in Süßwasser mit gemäßigter Temperatur gefunden.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art Flavobacterium aquatile ist Gram-negativ. Die Zellen sind stäbchenförmig, die Länge liegt im Bereich von ca. 0,5–0,7 × 1,0–3,0 µm. Auch filamentöse Formen treten auf. Bei einigen Kulturen wurde beobachtet, das das Bakterium sich durch eine gleitende Bewegung fortbewegt, was aber von anderen Autoren nicht bestätigt wurde.[1] Diese Art der Bewegung tritt bei vielen Arten von Flavobacterium auf. Die Kulturen sind braun gefärbt, was auf die Produktion von β-Carotin zurückzuführen ist. Das Pigment Flexirubin wird im Gegensatz zu einigen anderen Arten der Gattung, wie z. B. F. aquidurense, nicht produziert.[2][1]

Flavobacterium aquatile ist aerob, der terminale Elektronenakzeptor bei der Atmung ist Sauerstoff. Wachstum erfolgt bei Temperaturen von 10–40 °C, optimal ist eine Temperatur von 30 °C. Nitrat wird zu Nitrit reduziert. Schwefelwasserstoff wird nicht gebildet. Optimales Wachstum erfolgt in Abwesenheit von NaCl, es wird ein Gehalt von bis zu 0,5 % toleriert.[2] Ein Amylase-Enzym ist vorhanden, das Bakterium kann Stärke nutzen. Auch Casein und Aesculin werden hydrolysiert, Gelatine wird nicht genutzt. Die Enzyme Urease und Chitinase sind nicht vorhanden. Schwefelwasserstoff wird nicht gebildet.[1]

Es wurde die Wirkung einiger Antibiotika getestet. Das Bakterium zeigt eine Antibiotikaresistenz gegen Benzylpenicillin (Penicillin G) und Kanamycin. Folgende Mittel zeigten keine Wirkung: Chloramphenicol, Gentamicin, Nalidixinsäure, Streptomycin, Tetracyclin und Vancomycin.[2]

Wie bei allen Arten von Flavobacterium ist das dominierende Menachinon MK6.[1]

Der GC-Gehalt in der DNA liegt bei 32,2 %.[3]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flavobacterium aquatile zählt zu der Familie der Flavobacteriaceae, welche wiederum zu der Klasse Bacteroidetes gestellt wird.[4] Es ist die Typusart ihrer Ordnung, der Flavobacteriales. Es existiert nur ein Kulturstamm dieser Art, isoliert wurde das Bakterium aus einem Tiefbrunnen in England.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Michael Goodfellow u. a. (Hrsg.): Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage, Band 5: The Bacteroidetes, Spirochaetes, Tenericutes (Mollicutes), Acidobacteria, Fibrobacteres, Fusobacteria, Dictyoglomi, Gemmatimonadetes, Lentisphaerae, Verrucomicrobia, Chlamydiae, and Planctomycetes. Springer, New York 2012, ISBN 978-0-387-95042-6.
  2. a b c Y. Subhash, Ch. Sasikala und Ch. V. Ramana: Flavobacterium aquaticum sp. nov., isolated from a water sample of a rice field. In: International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology. 2013, Band 63, S. 3463–3469. doi:10.1099/ijs.0.050047-0
  3. Richard L. Hahnke et al.: Genome-Based Taxonomic Classification of Bacteroidetes In: Frontiers in Microbiology. 20. Dezember 2016 Link
  4. J.P. Euzéby: List of Prokaryotic Names with Standing in Nomenclature - Flavobacterium (Stand: 14. März 2019)
  5. Martin Dworkin u. a. (Hrsg.) The Prokaryotes. A Handbook of the Biology of Bacteria. Band 7, Springer, New York 2006, ISBN 978-0-387-33493-6.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Dworkin u. a. (Hrsg.) The Prokaryotes. A Handbook of the Biology of Bacteria. Band 7, Springer, New York 2006, ISBN 978-0-387-33493-6.
  • Michael Goodfellow u. a. (Hrsg.): Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage, Band 5: The Bacteroidetes, Spirochaetes, Tenericutes (Mollicutes), Acidobacteria, Fibrobacteres, Fusobacteria, Dictyoglomi, Gemmatimonadetes, Lentisphaerae, Verrucomicrobia, Chlamydiae, and Planctomycetes. Springer, New York 2012, ISBN 978-0-387-95042-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]