Flesberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Karte
Wappen der Kommune Flesberg
Flesberg (Norwegen)
Flesberg (Norwegen)
Flesberg
Basisdaten
Kommunennummer: 3334
Provinz (fylke): Buskerud
Verwaltungssitz: Lampeland
Koordinaten: 59° 50′ N, 9° 35′ OKoordinaten: 59° 50′ N, 9° 35′ O
Fläche: 561,91 km²
Einwohner: 2.781 (1. Jan. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 5 Einwohner je km²
Sprachform: Bokmål
Webpräsenz:
Verkehr
Bahnanschluss: Numedalsbanen
Lage in der Provinz Buskerud
Lage der Kommune in der Provinz Buskerud

Flesberg ist eine Kommune im norwegischen Fylke Buskerud. Die Kommune hat 2781 Einwohner (Stand: 1. Januar 2024). Verwaltungssitz ist die Ortschaft Lampeland.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Foto eines breiteren Flusses in bewaldeter Landschaft, am Ufer links im Bild vereinzelte Häuser
Der Lågen in der Kommune Flesberg

Flesberg liegt im unteren Talbereich des Numedals. Die Gemeinde grenzt an Rollag im Nordwesten, Sigdal im Nordosten, Øvre Eiker im Osten, Kongsberg im Süden sowie an Notodden und Tinn im Westen. Die Grenze zu den Kommunen Notodden und Tinn stellt zugleich die Grenze zwischen den Fylkern Buskerud und Telemark dar. Durch das Haupttal von Flesberg fließt der Fluss Lågen (auch Numedalslågen). Aus den Seitentälern kommend münden einige kleinere Flüsse in den Lågen. Vor allem im Norden der Kommune liegen mehrere Seen verteilt.[2] Die Gesamtfläche der Kommune beträgt 561,91 km², wobei Binnengewässer zusammen 24,13 km² ausmachen.[3]

Die Westseite des Numedals steigt steiler an als die Ostseite. Im Osten der Kommune werden Höhen von bis zu etwa 700 moh. erreicht. An der Westgrenze von Flesberg liegt das Berggebiet Blefjell. Die dort liegende Erhebung Flesebekkble stellt mit einer Höhe von 1272 moh. den höchsten Punkt der Kommune Flesberg dar.[4] Das Langåsen naturreservat ist ein Naturschutzgebiet in den Kommunen Flesberg und Rollag mit einer Fläche von rund vier Quadratkilometern. Dort geschützt ist seit 2017 der ältere Waldbestand, der als urwaldnah gilt.[5]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohner leben vor allem im Numedal verteilt. Ab dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die 1970er-Jahre ging die Einwohnerzahl zurück, danach hielt sie sich länger stabil. Ab etwa 2000 trat ein Wachstum ein.[6] In der Gemeinde liegen zwei sogenannte Tettsteder, also zwei Ansiedlungen, die für statistische Zwecke als eine städtische Siedlung gewertet werden. Diese sind Lampeland mit 591 und Svene mit 370 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2023).[7]

Die Einwohner der Gemeinde werden Flesberging genannt.[8] Offizielle Schriftsprache ist Bokmål, also die weiter verbreitete der beiden norwegischen Sprachformen.[9]

Jahr 1986 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohnerzahl[10] 2531 2552 2533 2491 2517 2578 2671 2688

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Foto einer dunkelbraunen Holzkirche mit rötlicherem Kirchturm. Hinter der Kirche befindet sich eine bergigere Landschaft.
Stabkirche Flesberg

Die Kommune Flesberg entstand im Rahmen der Einführung der lokalen Selbstverwaltung im Jahr 1837. Im Jahr 1939 wurde ein Areal mit 33 Einwohnern der damaligen Kommune Øvre Sandsvær an Flesberg überführt. Zum 1. Januar 1964 ging ein von 92 Personen bewohntes Gebiet an die Gemeinde Kongsberg über. Zudem wurde ein Gebiet mit 13 Einwohnern neu an Øvre Eiker zugewiesen.[11] Nach der landesweiten Regionalreform gehörte Flesberg von 2020 bis 2023 zum Fylke Viken.[12]

Die Lyngdal kirke ist eine Holzkirche aus dem Jahr 1697. Sie hat einen kreuzförmigen Grundriss. Ursprünglich hatte sie keinen Grundriss dieser Form, sondern einen rechteckigen. In den 1730er-Jahren wurde die Kirche umgebaut und erweitert, wobei die Kreuzform entstand.[13] Eine Holzkirche aus dem Jahr 1738 ist die Svene kirke. Sie hat ebenfalls einen kreuzförmigen Grundriss.[14] Die älteste Kirche der Kommune ist die Stabkirche Flesberg (Flesberg stavkirke). Die Stabkirche wurde um das Jahr 1150 herum erbaut und im Jahr 1735 erweitert. Seitdem sind nur noch Teile der Kirche in der typischen Bauweise von Stabkirchen erbaut.[15]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Foto einer Stahlbrücke, die über einen Fluss führt
Die Straßenbrücke Svene bru

Durch die Kommune führt parallel zum Lågen der Fylkesvei 40. Dieser stellt in den Süden die Verbindung zur Stadt Kongsvinger her. Sowohl von Lampeland als auch von der Ortschaft Flesberg zweigt ein Fylkesvei in das Gebiet östlich des Lågen ab. Über den Fluss führen mehrere Straßenbrücken. Ebenfalls am Lågen entlang verlief die 1989 stillgelegte Bahnlinie Numedalsbanen.[2] Im Jahr 2013 wurde die Strecke von Kongsberg bis zum Bahnhof Flesberg wieder instand gesetzt, um den Betrieb für den Güterverkehr wiederaufnehmen zu können. Der Grund dafür war der Bedarf für den Transport von Holz.[6][16]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich des Primärsektors ist in der Kommune die Forstwirtschaft von größerer Bedeutung. Forstwirtschaft wird häufig in Kombination mit Landwirtschaft betrieben. Auf den agrarisch genutzten Flächen wird zu einem größeren Teil Getreide angebaut. Des Weiteren wird von den Landwirten der Region Tierhaltung betrieben. Für die Industrie ist die Holzverarbeitung die gemessen an den Arbeitsplätzen klar bedeutendste Branche. Es folgen der Bergbau und die Metallindustrie. Die Betriebe sind vor allem in den Orten Lampeland, Svene und Flesberg angesiedelt. Viele Arbeitsplätze sind zudem in der öffentlichen Verwaltung sowie im Dienstleistungs- und Übernachtungsgewerbe verortet. Die Blefjell-Gegend im Westen der Kommune ist ein bei Touristen beliebtes Gebiet. Dort befinden sich auch viele sogenannte Hytten. Im Landesvergleich von eher geringer Bedeutung sind Wasserkraftwerke.[6] Das größte der drei Kraftwerke ist das 1960 in Betrieb genommene Werk Vrenga. Dort wird eine Fallhöhe von etwa 380 Metern ausgenutzt und es lag im Zeitraum von 1981 bis 2010 eine mittlere Jahresproduktion von rund 59 GWh vor.[17] Im Jahr 2020 arbeiteten von etwa 1370 Arbeitstätigen nur knapp 580 in Flesberg selbst, etwa 500 waren in der Nachbarkommune Kongsberg angestellt. Es folgte Drammen mit rund 50 Pendlern.[18]

Name und Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das seit 1989 Wappen der Kommune zeigt Rücken an Rücken zwei silberne Kluppen auf grünem Grund.[19] Sie symbolisieren Forstwirtschaft und Flößerei.[6] Der Gemeindename setzt sich aus den beiden Bestandteilen fles und berg zusammen. Ersterer leitet sich vom Wort fles (deutsch Schäre) ab.[20]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Flesberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2024. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).
  2. a b Flesberg kommune. In: Norgeskart. Abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  3. 09280: Areal (km²), etter arealtype, statistikkvariabel, år og region. In: Statistisk sentralbyrå. Abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  4. Høgaste fjelltopp i kvar kommune. Kartverket, 6. Januar 2022, abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch (Nynorsk)).
  5. Langåsen naturreservat. In: naturbase.no. Miljødirektoratet, abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  6. a b c d Geir Thorsnæs, Per Roger Lauritzen: Flesberg. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  7. Population and land area in urban settlements. Statistisk sentralbyrå, 12. Dezember 2023 (englisch).
  8. Innbyggjarnamn. Språkrådet, abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch (Nynorsk)).
  9. Forskrift om språkvedtak i kommunar og fylkeskommunar (språkvedtaksforskrifta). In: Lovdata. 6. Januar 2020, abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  10. Population. Municipalities, pr. 1.1., 1986 - latest year. In: ssb.no. Abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  11. Dag Juvkam: Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen. (PDF) In: Statistisk sentralbyrå. 1999, abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  12. Reform of local government. In: regjeringen.no. 3. Dezember 2020, abgerufen am 27. Oktober 2022 (englisch).
  13. Lyngdal kirke, Flesberg. In: Kirkesøk. Abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  14. Svene kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  15. Flesberg stavkirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  16. Numedalsbanen settes i drift. In: Bane Nor. Abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  17. Vrenga. In: NVE. Abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  18. Pendlingsstrømmer. Statistics Norway, abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  19. Godkjenning av våpen og flagg, Flesberg kommune, Buskerud. In: Lovdata. Abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).
  20. Flesberg. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 14. April 2022 (norwegisch).