Florence Aubenas

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Florence Aubenas am 14. Juni 2005 nach ihrer Freilassung

Florence Aubenas (* 6. Februar 1961 in Brüssel, Belgien) ist eine französische Journalistin, die beim Nouvel Observateur arbeitet. Davor war sie für die linksliberale Tageszeitung Libération tätig. Sie wurde 2005 mit ihrem arabischen Übersetzer von islamistischen Geiselnehmern im Irak entführt und wurde nach 157 Tagen in Gefangenschaft wieder freigelassen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Florence Aubenas wurde in Belgien geboren, hat aber die französische Staatsangehörigkeit. Sie ist die Tochter eines EU-Diplomaten und einer Filmkritikerin. Ihre Ausbildung absolvierte sie bis zu ihrem Abschluss 1984 an der Journalistenschule Centre de formation des journalistes in Paris.

Sie arbeitete unter anderem beim Wirtschaftsmagazin Le Nouvel Économiste. Die erfahrene Journalistin ist seit 1986 bei der linksliberalen Libération tätig. Unter anderem war Florence Aubenas in Kriegs- und Krisengebieten wie Ruanda, Kosovo, Afghanistan und Irak im Einsatz. Als Co-Autorin verfasste Florence Aubenas mehrere Bücher, wie über den Völkermord in Ruanda, die Mechanismen des Medienmarktes oder über die Globalisierung (u. a. zusammen mit Miguel Benasayag).

Im Februar 2010 wurde ihr Erfahrungsbericht als Putzfrau in Frankreich im Stile Günter Wallraffs in Buchform veröffentlicht. Das Buch hat sich schnell zu einem Bestseller entwickelt und ist auch in deutscher Übersetzung erschienen.[1][2]

Entführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 5. Januar 2005 wurde sie in der Universität Bagdad mit ihrem Übersetzer Hussein Hanoun Al-Saadi entführt. Sie arbeitete an einer Reportage über Flüchtlinge von Falludscha. Am 1. März 2005 ist bei der Nachrichtenagentur Reuters in Bagdad ein 26 Sekunden langes Entführervideo aufgetaucht, auf dem Florence Aubenas zu sehen war.

Sie hatte den französischen Politiker Didier Julia um Unterstützung für ihre Freilassung gebeten. In dieser Videobotschaft sprach sie bei schlechter gesundheitlicher Verfassung in englischer Sprache. Während ihrer Gefangenschaft hat Florence Aubenas viel Unterstützung bekommen.

Das französische Außenministerium verkündete, dass Florence Aubenas und Hussein Hanoun Al-Saadi am Abend des 11. Juni 2005 im Irak freigelassen worden seien. Am Nachmittag des 12. Juni 2005 wurde sie mit einem Flugzeug von Bagdad nach Paris geflogen und am Flughafen Paris-Charles de Gaulle vom französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac in Empfang genommen. Nach Aussagen von offiziellen Stellen sei kein Lösegeld gezahlt worden.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchveröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Florence Aubenas, 2008

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Florence Aubenas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Drecksarbeiterin, Frankfurter Rundschau vom 19. Oktober 2010
  2. Putze – Mein Leben im Dreck, Tages-Anzeiger vom 19. Oktober 2010
  3. Ministère de la Culture: Nomination dans l'ordre des Arts et des Lettres janvier 2016. Archiviert vom Original am 8. November 2021; abgerufen am 5. Dezember 2021 (französisch).