Florian Warweg

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Florian Warweg (geb. Juli 1979 in Magdeburg) ist ein deutscher Journalist und Autor. Er war Online Chefredakteur von RT Deutsch und ist Redakteur der Nachdenkseiten.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warwegs Vater kam 1973 in der DDR für zwei Jahre wegen Republikflucht in Jugendhaft und stand in Kontakt mit Dissidenten. Sein Großvater mütterlicherseits war SED-Mitglied.[1]

Warweg studierte von Oktober 2000 bis Mai 2007 Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Lateinamerika und Geographie in Tübingen und ein Semester von Juli 2003 bis September 2004 an der Pontificia Universidad Católica de Chile, Santiago de Chile. Seine Abschlussarbeit für den Magister in Politikwissenschaft befasste sich mit dem Thema Kuba als Führungsmacht?

Studien- und Arbeitsaufenthalte führten ihn zwischen 2003 und 2009 nach Süd- und Zentralamerika sowie das Afrika der Subsahara.

Er war Mitglied der Partei Die Linke in Berlin-Neukölln.[2]

Von April 2010 bis April 2012 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Heike Hänsel.

2012 kam er zum Redaktionsteam des Lateinamerikaportals amerika21.[3]

Von September 2014 bis Januar 2022 leitete er die Onlineredaktion von RT Deutsch.

Nach dem EU-weiten Übertragungsverbot für RT am 1. März 2022 arbeitete er ab 1. Juni 2022 für die Nachdenkseiten.[4] Er ist Parlamentskorrespondent und Vertreter in der Bundespressekonferenz. Er betreut das Projekt „Faktencheck der Faktenchecker“.

Er lebt in Berlin.

Bundespressekonferenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warwegs Versuch, Mitglied der Bundespressekonferenz (BPK) zu werden, wurde 2022 zunächst abgelehnt. Das Landgericht Berlin urteilte 2023 dagegen, die BPK müsse Warweg zu ihren „Veranstaltungen und Angeboten wie einem Mitglied Zugang gewähren“. Warweg erfülle „die Voraussetzungen des § 2 der Satzung des Beklagten, da er zum einen ein in Berlin ansässiger Journalist ist und darüber hinaus umfassend über bundespolitische Themen berichtet“.[5][6] Die BPK legte Berufung ein.

Die Tätigkeit Warwegs wurde kritisiert. In der BPK warnten Mitglieder vor einer Unterwanderung und verglichen Warweg mit Boris Reitschuster. Die Süddeutsche Zeitung schrieb von Missbrauch der Veranstaltung für Propaganda und Verschwörungsmythen.[7][8]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Prognose Staatszerfall? Analyse der Prognose- und Erklärungskraft des CIA Frühwarnsystems zu Staatszerfall, dem sogenannten Global Model. VDM Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-639-04826-1.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Linke Zeitung. Abgerufen am 1. Februar 2024.
  2. Paul Simon: Propaganda, aber subversiv. Abgerufen am 1. Februar 2024.
  3. Florian Warweg. Abgerufen am 1. Februar 2024.
  4. Matthias Meisner: Diskussion um BPK-Mitglied: Bühne für Verschwörer. In: Die Tageszeitung: taz. 1. Juli 2022, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 1. Februar 2024]).
  5. Harald Neuber: Pressefreiheit: Journalist erzwingt Zugang zu Bundespressekonferenz. 13. September 2023, abgerufen am 1. Februar 2024.
  6. BLZ: Bundespressekonferenz muss Journalist Florian Warweg Zugang gewähren – Urteil. 28. Juli 2023, abgerufen am 1. Februar 2024.
  7. Markus Balser, Daniel Brössler, Boris Herrmann: Bundespressekonferenz: Störsender. 29. Dezember 2021, abgerufen am 1. Februar 2024.
  8. deutschlandfunk.de: Debatte nach SZ-Artikel - Wurde die Bundespressekonferenz "gekapert"? Abgerufen am 1. Februar 2024.