Fluorphosphorsäure

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Strukturformel
Strukturformel der Fluorphosphorsäure
Allgemeines
Name Fluorphosphorsäure
Andere Namen

Monofluorphosphorsäure

Summenformel H2PO3F
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13537-32-1
EG-Nummer (Listennummer) 677-667-5
ECHA-InfoCard 100.202.790
PubChem 24267
ChemSpider 22687
Wikidata Q27110731
Eigenschaften
Molare Masse 99,99 g·mol−1
Dichte

1,83 kg·m−3 (bei 20 °C)[1]

Schmelzpunkt

< −70 °C[2]

Löslichkeit

mischbar mit Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301+311+331​‐​314
P: 280​‐​301+310+330​‐​331​‐​303+361+353​‐​304+340+311​‐​305+351+338+310[1]
Toxikologische Daten

240–300 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Fluorphosphorsäure ist eine anorganische Fluorverbindung und ein Phosphorsäure-Derivat mit der Summenformel H2PO3F. Es handelt sich um eine farblose viskose Flüssigkeit.

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fluorphosphorsäure wird industriell durch Behandeln von Phosphorpentoxid mit Fluorwasserstoff hergestellt. Ein weniger reines Produkt kann auch durch Hydrolyse von Phosphoroxidfluorid hergestellt werden, eine Reaktion, bei der zuerst Difluorphosphorsäure entsteht:[4]

Der nächste Schritt ergibt Monofluorphosphorsäure:

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fluorphosphorsäure ist eine hygroskopische farblose Flüssigkeit, die mischbar mit Wasser ist.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fluorphosphorsäure wird in der Metallreinigung, als chemisches Poliermittel und als Katalysator genutzt.[5]

Ihr Natriumsalz, Natriummonofluorophosphat, ist das am häufigsten verwendete Zahnputzmittel zur Verringerung von Karies.[6]

Toxizität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fluorophosphorsäure ist äußerst giftig, weil sie stabil ist und aufgrund ihrer Strukturähnlichkeit zu Phosphorsäure den Phosphathaushalt stört. Das Fluoratom von H2PO3F reagiert nicht wie die Hydroxygruppen; somit werden nur zwei anstatt der benötigten drei Hydoxygruppen für die Stoffwechselfunktion aufgeboten.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Eintrag zu Fluorphosphorsäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. David R. Lide: CRC Handbook of Chemistry and Physics: A Ready-reference Book of Chemical and Physical Data. CRC Press, 1995, ISBN 978-0-8493-0595-5, S. 4–74 (books.google.com).
  3. CliniTox Giftsubstanz: Fluor und Fluorverbindungen – Pferd. In: VetPharm. Abgerufen am 4. Mai 2021.
  4. Charles B. Lindahl, Tariq Mahmood (2000): Fluorine Compounds, Inorganic, Phosphorus. Kirk‐Othmer Encyclopedia of Chemical Technology. doi:10.1002/0471238961.1608151912091404.a01. ISBN 9780471484943.
  5. Chemical Datasheet – FLUOROPHOSPHORIC ACID, ANHYDROUS. Cameo Chemicals, abgerufen am 4. Mai 2021.
  6. Eintrag zu Monofluorophosphoric Acid in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 3. Mai 2021.
  7. Fred E. Deatherage: Nutrition. In: Food for Life. Springer, Boston 2012, ISBN 978-1-4684-0750-1, S. 97, doi:10.1007/978-1-4684-0748-8_5 (Erstveröffentlichung: Plenum Press, New York 1975).