Formel-E-Rennstrecke Bern

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Formel-E-Rennstrecke Bern


Formel-E-Rennstrecke Bern (Schweiz)
Formel-E-Rennstrecke Bern (Schweiz)
Schweiz Bern, Schweiz
601859 / 199951Koordinaten: 46° 57′ 2,3″ N, 7° 27′ 47″ O; CH1903: 601859 / 199951
Streckenart: temporäre Rennstrecke
Betreiber: Swiss E-Prix Operations AG
Eröffnung: 22. Juni 2019
Stillgelegt: 2020
Streckenlayout
Streckendaten
Wichtige
Veranstaltungen:
Formel E 2019
Streckenlänge: 2,750 km (1,71 mi)
Kurven: 13
Zuschauerkapazität: 130.000
Rekorde
Streckenrekord:
(Formel E)
1:21,240 min.
(António Félix da Costa, BMW i Andretti Motorsport, 2019)

Die Formel-E-Rennstrecke Bern war ein temporärer Stadtkurs für Rennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft in Bern mit einer Länge von 2,75 km. Am 22. Juni 2019 fand im Rahmen der Saison 2018/19 erstmals und einmalig ein Rennen auf dieser Strecke statt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bern wurde als zweite Schweizer Location für ein Rennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft ausgewählt, nachdem sich der im Jahr zuvor veranstaltete Zürich E-Prix sich 2019 wegen paralleler Veranstaltungen als nicht durchführbar erwies.[1] Eine Wiederholung scheiterte an lokalen Protesten während der Premierenevents und der Insolvenz der Betreibergesellschaft. Schon im Vorfeld hatte die Formel E erklärt nicht noch einmal in der Schweiz antreten zu wollen.

Streckenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kurs führte gegen den Uhrzeigersinn über öffentliche Straßen. Die Strecke führte über die Laubeggstrasse, die als Start-Ziel-Gerade fungierte, und bog hinter dem Rosengarten nach links in den Aargauerstalden ab. Nach einem Bergabstück und einer Schikane am Bärengraben, führte der Kurs über den Grossen Muristalden parallel zur Aare. Mit einer langgezogenen Linkskurve bog die Streckenführung auf die Muristrasse ab und passierte hier den Campus Muristalden. Anschließend folgte eine enge Linkskurve auf den Kleinen Muristalden, bevor die Strecke nach einer 90-Grad-Rechtskurve auf die Schosshaldenstrasse abbog.[2] Hier folgte eine Gerade, bevor die Strecke hinter der Schule Laubegg wieder nach links auf die Laubeggstrasse führte. Hinter der Dürrenmatt-Mansarde, auf Höhe der Ostermundigenstrasse, folgte eine weitere Schikane, bevor die Strecke wieder zur Startlinie zurückführte.[3]

Mit mehr als 50 Metern wies der Kurs den größten Höhenunterschied aller Rennstrecken der FIA-Formel-E-Meisterschaft auf.[4]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Tage vor dem Rennen demonstrierten Umweltschützer gegen die Durchführung des Rennens, wobei mehrere hundert von ihnen mit Fahrrädern um die Rennstrecke fuhren. Beim Protest ging es nicht um die Rennwagen, sondern vielmehr um die Umweltauswirkungen der Transporter, die die Ausrüstung zur Strecke brachten, sowie um den damit verbundenen CO2-Fußabdruck der Zuschauer, die in die Stadt kamen. Im Zuge der Proteste kam es auch zu Vandalismus an den Streckeneinrichtungen, indem Fernsehkabel durchschnitten und Sponsorenbanner beschädigt wurden. Die Organisatoren des Rennens erstatteten Strafanzeige gegen mehrere Personen und gaben Schäden von 400.000 Schweizer Franken an.[5]

In einem 15-seitigen Nachbericht der Stadtverwaltung, der im September 2019 veröffentlicht wurde, wurden trotz eines positiven Gesamteindrucks der Veranstaltung, Kritikpunkte an der Lage der Strecke und ihren Auswirkungen auf den Verkehr, die Unternehmen und die Anwohner genannt. Die Planung sei zwar gut verlaufen, aber die Streckenführung durch die Altstadt sei im Nachhinein „eindeutig zu ehrgeizig“ gewesen, hieß es. Die Strecke sei zu eng gewesen und einige Anwohner hätten sich eingeengt gefühlt. Auch die Tribünen seien zu groß und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr seien unterschätzt worden, sodass einige Linien stark beeinträchtigt worden seien.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alex Kalinauckas: Formel E 2018/19: Zürich sagt ab, springt Bern ein? In: Motorsport-Total. 4. September 2018, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  2. Tobias Wirtz: Formel E: Strecken-Layout in Bern angepasst. In: e-Formel.de. 12. April 2019, abgerufen am 12. April 2019.
  3. Markus Ehinger: Mit 250 km/h den Aargauerstalden runter. In: Berner Zeitung. 15. Oktober 2018, abgerufen am 8. Dezember 2018.
  4. Tobias Bluhm: Formel E: Offizielles Strecken-Layout für Bern E-Prix veröffentlicht. In: e-Formel.de. 15. Oktober 2018, abgerufen am 8. Dezember 2018.
  5. Ruben Zimmermann und Alex Kalinauckas: Chaos in Bern: Chaoten beschädigen Strecke, Shakedown verschoben. In: Motorsport-Total. 21. Juni 2019, abgerufen am 21. Dezember 2022.