Formel-E-Rennstrecke Zürich

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Formel-E-Rennstrecke Zürich


Formel-E-Rennstrecke Zürich (Schweiz)
Formel-E-Rennstrecke Zürich (Schweiz)
Schweiz Zürich, Schweiz
682847 / 246188Koordinaten: 47° 21′ 40,8″ N, 8° 32′ 7,2″ O; CH1903: 682847 / 246188
Streckenart: temporäre Rennstrecke
Architekt: Hermann Tilke
Eröffnung: 10. Juni 2018
Streckenlayout
Streckendaten
Wichtige
Veranstaltungen:
Formel E
Streckenlänge: 2,465 km (1,53 mi)
Kurven: 11
Rekorde
Streckenrekord: 1:14.730 min.
(André Lotterer, Techeetah Formula E Team, 2018)

Die Formel-E-Rennstrecke Zürich ist ein temporärer Stadtkurs für Rennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft in Zürich mit einer Länge von 2,465 km. Am 10. Juni 2018 fand im Rahmen der Saison 2017/18 die bisher einzige Austragung des Zürich E-Prix auf dieser Strecke statt; die Veranstaltung wurde 2019 nach Bern verlegt.

Kurs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Gestaltung des Kurses zeichnete das renommierte Ingenieurbüro Tilke Ingenieure & Architekten von Hermann Tilke verantwortlich.[1]

Der Kurs in Zürich führt über öffentliche Straßen im Quartier Enge des Stadtkreises 2, direkt am Ufer des Zürichsees. Er verläuft gegen den Uhrzeigersinn und besteht aus elf Kurven. Der Mythenquai bildet die Start-Ziel-Gerade, dann biegt die Strecke hinter dem Arboretum nach rechts in den General-Guisan-Quai ab. Es folgt eine 90-Grad-Linkskurve vor dem Roten Schloss, dann führt die Strecke über die Stockerstrasse und nach zwei weiteren 90-Grad-Linkskurven über die Dreikönigstrasse und die Genferstrasse. Anschliessend biegt die Strecke nach rechts in die Gotthardstrasse ab, und danach wieder links auf die Alfred-Escher-Strasse, die die Gegengerade bildet. Auf Höhe der Kreuzung mit der General-Wille-Strasse wird diese Gerade durch eine Schikane unterbrochen. Anschliessend folgt eine Spitzkehre, mit der die Streckenführung nach links zurück auf den Mythenquai abbiegt.[2]

Da die Bewilligung des Rennens die Einrichtung und Kontrolle einer Geschwindigkeitsbegrenzung vorsieht,[3] gilt auf der Strecke ein Tempolimit von 220 km/h.[4]

Austragung 2018[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2018 begannen die Aufbauarbeiten rund zwei Wochen vor dem Rennen.[5] Die Straßen, auf denen das Rennen stattfand, wurden am Freitagabend, 48 Stunden vor dem Rennstart des ersten Zürich E-Prix, für den Verkehr gesperrt. Dieser wurde weiträumig umgeleitet.[6] Anwohner mussten teilweise schon im Voraus ihre Fahrzeuge beim Albisgüetli parkieren.[7] Letzte Arbeiten erfolgten also in kurzer Zeit vor dem Rennen. Da die Strecke die Schienen der Tramlinie 5 quert, fuhr auch diese von Freitagabend bis Montagmorgen nicht.[8] An mehreren Stellen entlang der Strecke wurden kostenpflichtige Tribünen errichtet. Die Garagen in der Boxengasse und einige der Brücken, die den von der Rennstrecke umschlossenen Bereich zugänglich machen, wurden aus Holz errichtet.[9] In den Parkanlagen beim Arboretum am Mythen- und General-Guisan-Quai befand sich das sogenannte eVillage, wo die Öffentlichkeit das Rennen auf der Großleinwand verfolgen und sich an Ständen rund um Elektromobilität informieren konnte.[10] Die erste Austragung zog gemäss der Stadtpolizei Zürich über 100.000 Zuschauer an.[11] Die Sperrung der entsprechenden Straßen wurden am Tag nach dem Rennen um 5 Uhr aufgehoben.[12]

Um das Renngeschehen besser verfolgen zu können, erklammen Besucher diverse Straßenschilder und Häuserdächer. Durch die Überbelastung zerbrach eine Faserzement-Platte eines Parkhauses, ein Mann stürzte rund drei Meter in die Tiefe und zog sich dabei mittelschwere Verletzungen zu.[11]

Absage der Austragung 2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 4. September 2018 erfolgte seitens des Stadtrats von Zürich die Absage des für den 9. Juni 2019 geplanten Rennens auf der Rundstrecke. Da neben dem Züri Fäscht im Sommer 2019 auch das zehnjährige Jubiläum des Zurich Pride Festivals stattfindet, wollte man der Bevölkerung nicht noch eine weitere Großveranstaltung im gleichen Sommer zumuten.[13] Außerdem wurde kommuniziert, dass bei einer Austragung im Jahr 2020 die Strecke an einen anderen Ort verlegt werden müsste, wo die Anwohner weniger belastet werden würden.[14] Als Ersatz sprang Bern mit einer eigenen, neuen Rennstrecke ein.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zürich ePrix 2018. Tilke GmbH & Co. KG, abgerufen am 11. Juni 2018.
  2. Das Rennen. In: Formel E – Elektrisches Autorennen Zürich. Swiss E-Prix Operations AG, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Mai 2018; abgerufen am 15. Mai 2018.
  3. Schweiz - Die Formel E darf in der Schweiz fahren. In: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). (srf.ch [abgerufen am 11. Juni 2018]).
  4. The race track signs just arrived. Swiss E-Prix Operations AG auf Twitter, 6. Juni 2018, abgerufen am 11. Juni 2018.
  5. ePrix Zürich vom 10. Juni 2018. In: Stadtpolizei Zürich. 22. Mai 2018, abgerufen am 9. Juni 2018.
  6. Wegen Formel E: Verkehr wird umgeleitet. Abgerufen am 11. Juni 2018.
  7. Formel-E: Intensive Aufbauarbeiten. Abgerufen am 11. Juni 2018 (englisch).
  8. FAQ. In: Formel E – Elektrisches Autorennen Zürich. Swiss E-Prix Operations AG, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2018; abgerufen am 10. Juni 2018.
  9. So bereitet sich Zürich auf sein Formel E-Rennen vor. In: Bluewin. 7. Juni 2018, abgerufen am 9. Juni 2018.
  10. Daniel Fritzsche, Remo Geisser: 7½ Fragen und Antworten zum Formel E Rennen in Zürich. In: Neue Zürcher Zeitung. 9. Juni 2018 (nzz.ch [abgerufen am 9. Juni 2018]).
  11. a b Positive Bilanz des Formel-E-Prix. 11. Juni 2018 (polizeiticker.ch [abgerufen am 11. Juni 2018]).
  12. Thomas Wyss: «Formel E ade» – Zürcher Quartier wehrt sich gegen neues Autorennen. tagesanzeiger.ch, 20. Juni 2018, abgerufen am 5. September 2018.
  13. Tobias Bluhm: Zürich streicht Formel-E-Lauf für 2019, Ersatzrennen in Bern? e-Formel.de, 4. September 2018, abgerufen am 6. September 2018.
  14. Stadtrat von Zürich, Sicherheitsdepartement: Kein Formel-E-Rennen in Zürich im Jahr 2019. Medienmitteilung. In: Stadt Zürich. 4. September 2018, abgerufen am 6. September 2018.