François Besson (Politiker)

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François Besson (* 14. März 1859 in Meyrin; † 10. Juli 1927 ebenda) war ein Schweizer Lehrer, Landwirt und freisinniger Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

François Besson war der Sohn des Landwirts Claude Aimé Besson und dessen Ehefrau Josephte (geb. Blandin).

Er war mit Marie-Louise, der Tochter von Jean-Alphonse Caillat, Landwirt und Gemeindepräsident von Meyrin, in erster Ehe verheiratet; gemeinsam hatten sie zwei Kinder.

In zweiter Ehe heiratete er Marie Léontine, die Tochter von Félicien Monard.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

François Besson besuchte das katholische Gymnasium in Ferney-Voltaire im Departement Ain in Frankreich und war anschliessend als Lehrer für Griechisch, Latein und Musik am Privatinstitut von Karl Thudichum in Châtelaine tätig, bevor er aus familiären Gründen Landwirt wurde.

Er war von 1901[1] bis 1903 Mitglied in der Verwaltungskommission des Genfer Hospice général.

Von 1910 bis 1927 leitete er die staatliche Hypothekarkasse des Kantons Genf, die eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft des Kantons spielte.

1921 wurde er Verwaltungsratsmitglied der Societé Anonyme d'Automates pour Téléphones in Genf.[2]

Politisches und gesellschaftliches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

François Besson war von 1888 bis 1902 Gemeindepräsident von Meyrin und in dieser Zeit von 1892 bis 1902 Genfer Grossrat.

1902[3] wurde er, als Nachfolger des verstorbenen Georges Favon, in den Staatsrat gewählt und leitete dort von 1902, bis zu seinem Rücktritt 1909[4], das Departement des Inneren, der Kultusangelegenheiten und der Landwirtschaft; 1906 wurde er für ein Jahr zum Präsidenten des Staatsrats gewählt[5][6][7]. Er befasste sich mit der Viehversicherung[8], mit dem Wiederaufbau der Rebberge und schob durch Gesetzesinitiativen verschiedene Entwässerungsarbeiten an. 1907 unterstützte er das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat[9].

Vom 7. Dezember 1908 bis zum 1. Januar 1910 war er Nationalrat.

Er wurde 1914 Mitglied der Stiftung Auguste Roth, die den Zweck hatte, gebürtigen Einwohnern von Genf, oder die seit fünf Jahren eingebürgert waren und das 60. Lebensjahr vollendet hatten, und unverschuldet in Not geraten waren, finanziell zu unterstützen.[10][11]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1890 gründete François Besson in Meyrin den Cercle de l’Avenir, dessen Vorsitzender er auch war. Dieser Verein, der für zwanzig Jahre gegründet worden war, hatte das Ziel, den Weinbau und die Landwirtschaft im Allgemeinen zu fördern und zu verbessern, dazu sollten die Wertschätzung für die Produkte des Genfer Weinanbaugebiets verbessert und fabrikmässig hergestellter Wein bekämpft werden.[12][13]

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Meyrin wurde die Avenue François-Besson nach François Besson benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • François Besson. In: La tribune de Genève vom 29. Oktober 1908. S. 2 (Digitalisat).
  • François Besson. In: La liberté vom 28. September 1909. S. 1 (Digitalisat).
  • François Besson. In: Le confédéré vom 15. Juli 1927. S. 1 (Digitalisat).
  • Jean de Senarclens, Barbara Erni: François Besson. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • François Beure: François Besson, maire de Meyrin et conseiller d’Etat. In: Archives de la commune de Meyrin, 2022 (pdf).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chronique locale. In: La tribune de Genève 17. März 1901 Ausgabe 04. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  2. Sadapt. In: Neue Zürcher Zeitung 11. Juli 1921 Ausgabe 02. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  3. Kantone: Genf. In: Neue Zürcher Zeitung 20. Juni 1902 Ausgabe 03. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  4. Conseil fédéral. In: La tribune de Genève 21. Januar 1910 Ausgabe 04. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  5. Swiss cantons G-N. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  6. Editions de la veille. In: La tribune de Genève 10. Januar 1906 Ausgabe 04. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  7. Editions de la veille. In: La tribune de Genève 29. November 1905 Ausgabe 04. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  8. La ronde de nuit:. In: La tribune de Genève 25. Mai 1907 Ausgabe 05. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  9. Von der Staatskirche zur «Trennung» in Genf. In: Neue Zürcher Zeitung. 5. Juli 2007, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 17. Februar 2024]).
  10. Fondation Auguste Roth. In: La tribune de Genève 10. Juni 1914 Ausgabe 05. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  11. Fondation Auguste Roth. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  12. Chronique lokale. In: La tribune de Genève 26. September 1890 Ausgabe 04. Abgerufen am 17. Februar 2024.
  13. Chronique locale. In: La tribune de Genève 1. März 1900 Ausgabe 04. Abgerufen am 17. Februar 2024.