Frank Joseph Fogarty

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Frank Fogarty, 1916

Frank Joseph Fogarty (18781925) war ein Komiker, Sänger und Schauspieler des amerikanischen Vaudeville mit dem Spitznamen The Dublin Minstrel (dt. der Minnesänger von Dublin). Obwohl er zu den bekanntesten Vaudeville-Darstellern seiner Zeit gehörte, ist sein Name heute vor allem mit dem Last Word-Cocktail verbunden.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fogarty war der Sohn eines irischen Einwanderers. Sein Vater Patrick Fogarty wurde 1839 in Tipperary (Ireland) geboren und wanderte kurz vor Beginn des Amerikanischen Bürgerkriegs in die Vereinigten Staaten ein. Dort ließ er sich in Brooklyn nieder, wo er heiratete und für die Pinkerton-Agentur arbeitete.[1] Fogarty hatte einen älteren Bruder James, der Manager eines Juwelengeschäfts wurde und für die Demokraten in der Lokalpolitik tätig war.[2]

Fogarty trat bereits als Siebenjähriger auf lokalen Bühnen in Brooklyn auf. Er sang dort Lieder und imitierte bekannte Schauspieler und Persönlichkeiten seiner Zeit.[3] Als junger Erwachsener arbeitete er kurzzeitig für ein Juwelengeschäft, entschied sich dann aber für Karriere als Vaudeville-Darsteller.[4] Er wurde zu einem der bekanntesten zeitgenössischen Darsteller des Vaudeville und erhielt den Spitznamen The Dublin Minstrel aufgrund seiner irischen Abstammung. Seine Auftritte begannen meist mit einem Lied und endeten mit einer ergreifenden Rezitation. Fogarty gewann 1912 den Wettbewerb der Zeitung The New York Morning Telegraph für den besten Vaudeville-Darsteller. !914 wurde er zum Präsidenten der Vaudeville-Darsteller-Gewerkschaft The White Rats gewählt.[5][6] 1918 zog er sich dem Showgeschäft zurück und arbeitete für den Rest seines Lebens als Chefsekretär des Borough President von Brooklyn. Fogarty verstarb am 5. April 1925 an einer Lungenentzündung.[4]

Fogarty war zweimal verheiratet, zunächst mit Helen Trix und dann von 1915 bis zu seinem Tode mit der Schauspielerin Grace Edmonds. Mit dieser hatte er einen gemeinsamen Sohn.[7][8]

Last Word-Cocktail[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entstehung des Last Word-Cocktails wird in den meisten seiner publizierten Beschreibungen mit Fogarty verbunden, wobei jedoch seine genaue Rolle im Unklaren bleibt. Alle diese Darstellungen, die den Cocktail mit Fogarty in Verbindung bringen, gehen auf seine Beschreibung in Ted Sauciers klassischem Cocktailbuch Bottoms up! zurück. Ted Saucier veröffentlichte das Buch 1951, während er im Waldorf Astoria in New York arbeitete. In ihm befindet direkt oberhalb des Cocktailrezepts der folgende Text:[9][10][11]

Courtesy, Detroit Athletic Club, Detroit
'This cocktail was introduced here about thirty years ago by Frank Fogarty who was very well known in vaudeville. He was called the 'Dublin Minstrel', and was a very fine monologue artist.'“

Beschreibung in Ted Sauciers Bottoms Up![12]

Nachforschungen in den Archiven des Detroit Athletic Club ergaben, dass auf einer Getränkekarte des Clubs aus dem Jahre 1916 ein Last Word Cocktail angeboten wurde. Ebenso stellte sich heraus, dass Fogarty den Club im Dezember 1916 den Club besucht hatte, als der Cocktail bereits auf der Getränkekarte stand. Allerdings fand man weder ein Rezept des Cocktails noch irgendwelche Informationen die Fogarty mit ihm in Verbindung brachten.[13][14]

Diese Sachlage führte zu unterschiedlichen Interpretationen bezüglich der Rolle Fogartys. Einige nehmen an, dass er den Cocktail 1916 in Detroit kennenlernte und anschließend in New York bekannt machte.[13][15] Andere dass Fogarty den Cocktail während seiner Gastspiele in Detroit erfunden hatte[16] oder aufgrund der Rezitationen in seinen Auftritten lediglich dessen Namen inspirierte.[17]

Nach der Wiederentdeckung des Cocktails in den 2000er Jahren inspirierte er viele Variationen, darunter eine mit dem Namen Dublin Minstrel, in der der Gin durch (irischen) Whiskey ersetzt wird.[18]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Patrick Fogarty (Nachruf). In: The Brooklyn Citizen Brooklyn, 16. September 16 1912
  2. JAS. F. Fogarty 'old tenth' leader dies (Nachruf). In: The Brooklyn Daily Eagle, Brooklyn, New York, 2. Juni 1915
  3. A Clever Amateur Actor. Frank L. Fogarty and His Career as a Comedian. In: The Brooklyn Daily Eagle, Brooklyn, New York, 25. April 1897
  4. a b Frank J. Fogarty, "Dublin Minstrel", Dies of Pneumonia. In: The Brooklyn Daily Eagle (Nachruf), 6. April 1925
  5. Brett Page: Writing for Vaudeville. Brooklyn, 1915, S. 32 (Digitalisat beim Project Gutenberg)
  6. A. J. Rathbun: Ginger Bliss and the Violet Fizz: A Cocktail Lover's Guide to Mixing Drinks Using New and Classic Liqueurs. Houghton Mifflin Harcourt 2011, ISBN 978-1-55832-771-9, S. 137
  7. Frank Fogarty to marry second wife - Grace Edmonds; first was Helen Trix. In: Oakland Tribune, Oakland, California, 14. November 14 1915
  8. Grace E. Fogarty Ex-Stage Star Dies (Nachruf). In: The Brooklyn Daily Eagle, Brooklyn, New York, 20. Juni 1936
  9. David Wondrich, Noah Rothbaum: The Oxford Companion to Spirits and Cocktails. Oxford University Press, 2021, ISBN 9780199311132, S. 414–415
  10. Robin Lynam: The Last Word - Prohibition-era cocktail that’s a Hong Kong after-dinner drink. South China Morning Post, 3 August 2016
  11. Drink in History: The Last Word. Chilled Magazine
  12. Ted Saucier: Bottoms Up!. Greystone Press, New York, 1951. (Reprint Martino, Eastford, CT, 2011, ISBN 978-1-891396-65-6, S. 151
  13. a b Ken Voyles, Joe Cabadas: Truly the last word on the Last Word — the cocktail sensation that originated at the Detroit Athletic Club. Metro Times, 7. Oktober 2015
  14. A cocktail in perfect balance: With its four-part harmony, the Last Word keeps on speaking. National Post, 5. Maiy 2016
  15. Kara Newman: The Spirited Traveller: Having the last word in Detroit. Reuters, 21 November 2014
  16. Dale DeGroff: The New Craft of the Cocktail. Ten Speed Press, ISBN 9781984823588, S. 152
  17. David T. Smith: The Gin Dictionary. Octopus, 2018, ISBN 9781784724894
  18. Alicia Erickson: 12 Irish-Inspired Cocktails To Enjoy On St. Patrick's Day. Tasting Table, 6 March 2024

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]