Frank Turner

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Frank Turner (2015)

Francis Edward „Frank“ Turner (* 28. Dezember 1981 in al-Muharraq, Bahrain) ist ein britischer Musiker.

Persönlicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgewachsen in Winchester, England, besuchte Turner im Rahmen eines Stipendiums das Eton College.[1] Im Anschluss daran studierte er an der London School of Economics, an der er einen Bachelor-Abschluss in Europäischer Geschichte machte.

Turner heiratete am 7. August 2019 seine langjährige Partnerin Jessica Guise, nachdem sich die beiden im August 2018 verlobt hatten. Guise ist Schauspielerin und Sängerin.[2]

Musikalischer Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kneejerk und Million Dead[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Musikalbum, das Turner besaß, war das Album Killers der Band Iron Maiden. Damit war Metal das erste Musikgenre, das eine große Rolle für ihn spielte. Bis heute ist er ein Fan dieses Genres.[3] Seine musikalische Karriere begann zu Schulzeiten mit der für kurze Zeit bestehenden Band Kneejerk. Die Band veröffentlichte drei Musikträger und spielte einige Konzerte im Vereinigten Königreich. Ihre letzte Aufnahme und einzige Langspielplatte trägt den Titel The Half Life of Kissing und wurde über das DIY-Hardcore-Label Sakari Empire aus Yorkshire veröffentlicht. Im Anschluss daran löste sich die Band auf.[4]

Auf Einladung des ehemaligen Kneejerk-Schlagzeugers Ben Dawson stieß Turner 2001 zur Londoner Post-Hardcore-Band Million Dead hinzu.[5] 2005, vier Jahre und zwei Alben später, löste sich die Band auf, da unüberbrückbare Differenzen innerhalb der Band eine Fortsetzung unmöglich machten.[6]

Solokarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Ende der Band im Jahr 2005 ist Turner solo als Singer-Songwriter tätig. Seine Musik zeigt deutliche Einflüsse aus Folk-Rock und Punk. Sein erstes Album Sleep Is for the Week erschien im Januar 2007 im Vereinigten Königreich und wurde in der dortigen Musikpresse überwiegend positiv wahrgenommen. Dessen Nachfolger Love Ire & Song wurde im März 2008 veröffentlicht und erschien im Sommer 2009 als Re-release auch im deutschen Sprachraum. Ersten größeren kommerziellen Erfolg erzielte er mit dem im Dezember 2008 veröffentlichten Album The First Three Years, einer Zusammenstellung der Songs von Singles und EPs aus Turners ersten Solojahren, das Platz 72 in den britischen Albumcharts erreichte. Auch sein drittes Studioalbum Poetry of the Deed, das im September 2009 veröffentlicht wurde, erreichte die britische Hitparade und konnte dort bis auf Platz 36 vorstoßen. Ende 2010 erschien eine EP mit dem Titel Rock & Roll; im Juni 2011 das Album England Keep My Bones, das Rang 12 der britischen Charts erreichte. Später im Jahr wurde eine zweite Sammlung von Singles und B-Seiten namens The Second Three Years veröffentlicht. Am 27. Juli 2012 trat Turner mit seiner Band bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2012 im Olympiastadion London vor circa 80.000 Zuschauern und einem weltweiten TV-Publikum auf. Im April 2013 erschien sein fünftes Studio-Album Tape Deck Heart, welches von Rich Costey produziert und erstmal außerhalb des Vereinigten Königreichs (nämlich in Kalifornien) eingespielt wurde. Das Album stellt bis dato seinen größten kommerziellen Erfolg dar und erreichte neben Platz 2 in Großbritannien auch die Charts in weiteren europäischen Ländern sowie den Vereinigten Staaten.

Am 10. Februar 2017 veröffentlichte Turner eine Live-Version eines bis dahin noch unveröffentlichten Songs namens The Sand In The Gears. Die Aufnahme wurde einen Monat zuvor am 19. Januar 2017 im Fillmore in Silver Spring, Maryland aufgenommen. Es ist Turners erster politischer Song seit mehr als zehn Jahren und kann als Antwort auf die Wahl von Donald Trump als Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika verstanden werden. Neun Monate später, am 24. November 2017 erscheint mit Songbook eine Art Best-Of-Album, in dem der Künstler sowohl alte Songs mit neue Arrangements bereits veröffentlichter Stücke zusammenstellt. Der einzige bis dato unveröffentlichte Song auf ebendieser Zusammenstellung ist There She Is. Am 27. Januar 2018 kündigte Turner an, dass sein siebtes Studioalbum Be More Kind lauten würde und veröffentlichte im gleiche Zuge das Lied 1933. Am 16. März wurde die erste offizielle Single des Albums Blackout veröffentlicht. Be More Kind wurde im Studio Niles City Sound in Fort Worth, Texas aufgenommen und erschien weltweit am 4. Mai 2018.

Die 13 Songs seines achten Studio-Albums No Man’s Land (2019) widmete Turner außergewöhnlichen Frauenpersönlichkeiten wie Rosetta Tharpe, Hudā Schaʿrāwī, Mata Hari und Christa McAuliffe. Das Album wurde von der Australierin Catherine Marks produziert.[7]

The Sleeping Souls[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für gewöhnlich spielt Turner seine Konzerte mit seiner Band The Sleeping Souls, die aus Ben Lloyd (Gitarre), Matt Nasir (Keyboard, Mandoline), Tarrant Anderson (Bass) sowie Callum Green (Schlagzeug) besteht.[8] Vereinzelt tritt er aber auch solo oder zusammen mit dem Multi-Instrumentalisten Matt Nasir als Duo auf.

Nebenprojekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Nebenprojekt von Frank Turner nennt sich „Möngöl Hörde“ – eine Hardcore-Punk-Band bestehend aus Matt Nasir (Gitarre) und Ben Dawson (Schlagzeug). Seit dem Erscheinen des gleichnamigen Studioalbums 2014 tritt die Formation hin und wieder live auf. Auf Wunsch Turners werden das Projekt und das Album nicht werbewirksam vermarktet.[9]

Während des Corona-Lockdowns richtete sich Frank Turner unter anderem ein eigenes Musik-Studio ein, in dem er als Arrangeur sowie Produzent für andere Musiker in Erscheinung tritt.[10] Aus dieser Zeit stammt auch das Projekt um die Band Heavy Meds, in der Turner als Gitarrist, Background-Sänger sowie als Produzent in Erscheinung trifft. Die Band veröffentlichte im September 2021 die EP Homebody mit vier Stücken.[11]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[12][13]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2007 Sleep Is for the Week
Erstveröffentlichung: 15. Januar 2007
2009 Poetry of the Deed UK36
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 7. September 2009
2011 England Keep My Bones UK12
Gold
Gold

(10 Wo.)UK
US143
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 6. Juni 2011
2013 Tape Deck Heart DE21
(3 Wo.)DE
AT34
(1 Wo.)AT
CH79
(1 Wo.)CH
UK2
Gold
Gold

(17 Wo.)UK
US52
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 22. April 2013
2015 Positive Songs for Negative People DE7
(4 Wo.)DE
AT21
(1 Wo.)AT
CH11
(3 Wo.)CH
UK2
Silber
Silber

(5 Wo.)UK
US69
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. August 2015
2018 Be More Kind DE12
(3 Wo.)DE
AT19
(1 Wo.)AT
CH25
(1 Wo.)CH
UK3
(2 Wo.)UK
US95
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. Mai 2018
2019 No Man’s Land DE22
(1 Wo.)DE
AT49
(1 Wo.)AT
CH61
(1 Wo.)CH
UK3
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 16. August 2019
2020 West Coast vs. Wessex DE42
(1 Wo.)DE
CH38
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 31. Juli 2020
mit NOFX
2022 FTHC DE9
(2 Wo.)DE
CH84
(2 Wo.)CH
UK1
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 11. Februar 2022

Livealben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010: Live at iTunes Festival London 2010
  • 2020: Live in Newcastle 2020

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[12]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2008 Love Ire & Song – The First Three Years UK72
Gold
Gold

(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 30. März 2008
2014 The Third Three Years UK67
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 24. November 2014
2017 Songbook UK36
Silber
Silber

(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 24. November 2017

Weitere Kompilationen

  • 2011: The Second Three Years
  • 2012: Last Minutes and Lost Evenings
  • 2015: Ten for Ten
  • 2020: Westcoast vs. Wessex – Split mit NOFX

EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2006: Campfire Punkrock
  • 2007: The Real Damage
  • 2010: Buddies (mit Jon Snodgrass)
  • 2010: Rock & Roll
  • 2013: Losing Days
  • 2014: Polaroid Picture
  • 2016: Mittens
  • 2019: Don’t Worry

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[12]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK
2008 Long Live the Queen
Love Ire & Song
UK65
(2 Wo.)UK
2009 The Road
Poetry of the Deed
UK62
(1 Wo.)UK
2010 I Still Believe
England Keep My Bones
UK40
(3 Wo.)UK
2013 Recovery
Tape Deck Heart
UK75
(2 Wo.)UK
The Way I Tend to Be
Tape Deck Heart
UK57
(3 Wo.)UK

Weitere Singles

  • 2006: Vital Signs
  • 2008: Photosynthesis
  • 2008: Reasons Not to Be an Idiot
  • 2009: Poetry of the Deed
  • 2010: Isabel
  • 2010: Try This at Home
  • 2011: Peggy Sang the Blues
  • 2011: If Ever I Stray
  • 2011: Wessex Boy
  • 2013: Losing Days
  • 2013: Oh Brother
  • 2014: Polaroid Picture
  • 2015: Get Better
  • 2015: The Next Storm
  • 2016: Mittens
  • 2017: There She Is
  • 2018: 1933
  • 2018: Blackout
  • 2018: Brave Face

Gastbeiträge

  • 2007: Steve McQueen (The Automatic feat. Frank Turner)
  • 2007: Deadly Lethal Ninja Assassin (Reuben feat. Frank Turner)
  • 2009: Larkin About (Amongst the Pigeons feat. Frank Turner)
  • 2010: You Stay, I Go, No Following (Look Mexico feat. Frank Turner)
  • 2010: Carnivalesque (The Dawn Chorus feat. Frank Turner)
  • 2012: Fields of June (Emily Barker & The Red Clay Halo feat. Frank Turner)
  • 2012: So Long (Donots feat. Frank Turner)
  • 2014: Home (John Allen feat. Frank Turner)
  • 2016: Greedy Bones (Ducking Punches feat. Frank Turner)
  • 2016: Spread Your Wings and Soar (Koo Koo Kanga Roo feat. Frank Turner)
  • 2017: Julie (Levellers feat. Frank Turner)
  • 2019: Let ’em go (The Wildhearts feat. Frank Turner)
  • 2020: Say Anything (Nathan Gray feat. Frank Turner)
  • 2021: Start Again (The Lottery Winners feat. Frank Turner)

Videoalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2008: All About the Destination
  • 2010: Take to the Road
  • 2012: Live From Wembley
  • 2016: Get Better
  • 2019: Show 2000

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://web.archive.org/web/20100725114208/http://www.thisislondon.co.uk/music/article-23761754-frank-turner-from-punk-rocker-to-self-taught-troubadour.do
  2. https://www.instagram.com/p/B120mC3Hsyp/
  3. https://entertaimnet.wordpress.com/2013/05/27/frank-turner-from-battersea-to-usa-interview/
  4. https://www.discogs.com/de/Kneejerk-The-Half-Life-of-Kissing/release/1992420
  5. https://web.archive.org/web/20080925065952/http://www.hippieburner.com/MDsite/index2.html
  6. https://web.archive.org/web/20090217095300/http://frank-turner.com/bio.html
  7. https://www.radiobremen.de/bremeneins/musik/wochenalbum/album-woche-frank-turner-no-mans-land100.html
  8. https://totalrock.com/nigel-powell-departs-sleeping-souls-and-announces-solo-album/
  9. Hörtest: Möngöl Hörde - Möngöl Hörde. In: Tinnitus Attacks. 26. November 2014, abgerufen am 27. März 2018. Album Review "Möngöl Hörde"
  10. https://soundbetter.com/profiles/374674-no-mersea-studios
  11. https://210seeme.bandcamp.com/album/homebody
  12. a b c Chartquellen: DE AT CH UK US
  13. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Frank Turner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien