Franz Anton Bawyr von Frankenberg

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Franz Anton Bawyr von Frankenberg (auch: von Frankenberg ohne Bawyr oder Baur von Frankenberg) (* 1668; † 25. März 1735) aus dem Adelsgeschlecht der Herren von Buer war kurpfälzischer Rat, bergischer Amtmann zu Löwenberg/Lülsdorf, Generalfeldmarschall, kurpfälzischer Generalleutnant sowie Interimsgouverneur von Düsseldorf und Gouverneur der Festung Jülich.

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Antons Vater war der jülich-bergische Hofkammerrat, Oberst der Kavallerie, bergischer Amtmann zu Löwenberg/Lülsdorf und pfalz-neuburgischer Amtmann zu Burg Landsberg in der Pfalz Johann Friedrich Bawyr von Frankenberg (* um 1636, † 1689); seine Mutter dessen erste Ehefrau Anna Maria Katharina von Weichs (urkundl. 1661–1665, † 1672).

Franz Anton hatte mindestens fünf Voll- und weitere sechs Halbgeschwister aus der zweiten Ehe des Vaters. Unter seinen Geschwistern waren auch Friedrich Ferdinand Bawyr von Frankenberg, bergischer Pfennigmeister und Generalleutnant der Kavallerie, und Maria Sophia Bawyr von Frankenberg, Äbtissin St. Cäcilien zu Köln.

Leben & Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) half Franz Anton pfälzische Hilfstruppen in Italien zu befehligen. Wohl aufgrund dieses Einsatzes wurde Franz Anton 1713 zusammen mit seinem Bruder Friedrich Ferdinand der Grafentitel verliehen. Nur zwei Jahre später ernannte man ihn zum General-Kriegs-Commissarius und Kommandanten der gesamten Kavallerie.[1]

1720 übernahm Franz Anton die Position des Amtmanns zu Löwenburg/Lülsdorf.[2] Zuvor hatten bereits sein älterer Bruder Friedrich Ferdinand und davor sein Vater Johann Friedrich die Position inne.[3][4] Zu der Zeit als Bruder Friedrich Ferdinand Amtmann in Löwenburg war, war Franz Anton dort Adjunctus.

Nach dem kinderlosen Tod seines älteren Bruders Friedrich Ferdinand im Jahr 1726 gingen dessen Besitzungen auf Franz Anton über. Zum Erbe gehörten insbesondere die landtagfähigen Rittersitze Böckum, Rommeljans und Hohenholz mit den jeweils anklebigen Gütern. Als Folge erscheint Franz Anton ab diesem Zeitpunkt als Mitglied der Jülich’schen Landstände (1730).

Von 1726 bis 1733 erscheint Franz Anton als Interimsgouverneur zu Düsseldorf. Während dieser Zeit (1731) erfolgte seine Ernennung zum Generalfeldmarschall.[5] Im Anschluss wurde er Gouverneur der Festung Jülich und zwei Jahre später (1735) zum Generalleutnant befördert.[6][7] In demselben Jahr verstarb Franz Anton unverheiratet und kinderlos im Alter von 66 Jahren.[8] Als er in der Nacht vom 25. auf den 26. März 1735 an einem Schlaganfall starb, war er nicht nur Gouverneur zu Jülich, sondern auch kurpfälzischer Geheimer Rat und Obrist einer Garde zu Pferd.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dietmar Ahlemann: Die Herren von Buer – Eine westdeutsche Familiengeschichte vom Hochmittelalter bis in das 19. Jahrhundert. In: Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e.V. (Hrsg.): Jahrbuch 2012, Band 274, Köln 2012, Seite 213–300.
  • Der Genealogische Archivarius, Teil XVI, Leipzig 1735, Seite 164 (Google bücher).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Friedrich Gauhen (Hrsg.): Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon, Leipzig 1740, Spalte 551 (Google bücher).
  2. LAV NRW, Abteilung Rheinland, RKG Teil IX V 260/664.
  3. BSB, Handschrift Cgm 1665, Seite 287.
  4. Franz Wilhelm Oligschläger: Kleine Beiträge zur Niederrheinischen Adelsgeschichte. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, Bd. 12, Bonn 1877, Seite 99.
  5. Gauhen (1740), Spalte 551
  6. LAV NRW, Abteilung Rheinland, Bergische Landstände Nr. 373, Bl. 16b, 33 sowie ebenda Nr. 377 Bl. 46b.
  7. Edmund Spohr: Düsseldorf, Stadt und Festung, Düsseldorf 1978, Seite 462.
  8. LAV NRW, Abteilung Rheinland, RKG Teil IX W 127/303; LHA Koblenz Best. 54 32 U 744; Gauhen (1740), Spalte 551
  9. LHA Koblenz Best. 54 32 U 729; Gauhen (1740), Spalte 551.