Fred Tuttle

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Frederick Herman Tuttle (* 18. Juli 1919 in Tunbridge, Vermont; † 4. Oktober 2003 ebenda) war ein amerikanischer Milchbauer, Schauspieler und Kandidat für den Senat der Vereinigten Staaten für Vermont im Jahre 1998.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tuttle wurde in Tunbridge, Vermont, als Sohn von Bessie Laura (Hoyt) und Joseph Charles Tuttle geboren.[1] Er lebte in Tunbridge sein ganzes Leben außer während des Zweiten Weltkrieges, als er in der United States Army diente.

Tuttle verließ die High School im zweiten Jahr, um auf der Familienfarm zu arbeiten. 1961 heiratete er seine Frau Dorothy und gab die Landwirtschaft 1984 auf.

Nach seiner Pensionierung spielte er in mehreren Filmen von dem aus Vermont stammenden John O’Brien wie Nosey Parker und Man with a Plan mit. In letzterem Film spielt er einen Landwirt in Ruhestand, der für das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten kandidiert.

1998 wurde Tuttle überredet, bei der Vorwahl als republikanischer Kandidat für den Senat der Vereinigten Staaten anzutreten. Sein Gegner war Jack McMullen, ein Multimillionär, der die meiste Zeit seines Lebens in Massachusetts gelebt hatte. McMullen hatte einige Gegner in der eigenen Partei, da sie ihn für einen Carpetbagger hielten, der nur nach Vermont zog, um sich um einen Sitz im Senat zu bewerben. Bei den Vorwahlen in Vermont ist es auch Demokraten und Parteilosen erlaubt, abzustimmen. Viele Wahlberechtigte sahen darin eine Möglichkeit, die Wahl von McMullen zu verhindern. Einige haben mit der Kampagne auch den Verkauf des Filmes Man with a Plan fördern wollen.[2] Sechs Jahre später wurde dann Jack McMullen Kandidat der Republikaner für den Senat.

Der folgende Wahlkampf war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. McMullen und die Republikanische Partei stellten Tuttles Wahlantrag in Frage und ließen 95 Unterstützerunterschriften für ungültig erklären. Danach fehlten ihm 23 Unterschriften; er erhielt aber 2309 zusätzliche. McMullen brachte Tuttle daraufhin Blumen ins Krankenhaus. Dort befand er sich für eine Knieoperation.[3]

Während der Radiodebatten fragte Tuttle nach lokalem Wissen und nicht politische Fragen. Für McMullen war es als Zugezogener nicht möglich, die Fragen zu beantworten oder die Städtenamen richtig auszusprechen. Auf die Frage „Wie viele Zitzen hat ein Holstein-Rind?“ antwortete er „Sechs“. Eine Kuh hat aber vier Zitzen. Die Vorwahlen gewann Tuttle dann mit zehn Prozentpunkten Vorsprung. Er trat gegen den amtierenden demokratischen Senator Patrick Leahy an.

Tuttles Wahlkampf gegen Senator Leahy war durch die lobenden Worte für seinen Gegner geprägt. „Er weiß, wie viele Zitzen eine Kuh hat.“[4] Tuttle sagte, er wollte gar nicht gewinnen, da er dann nach Washington, D.C. umziehen müsste. Obwohl er seinen Gegner unterstützte, erhielt er 48.051 Wählerstimmen (22 Prozent der Wähler).

Tuttle wurde von Senator Leahy als „die destillierte Essenz von Vermanthood“ beschrieben. Er wurde sowohl als beeindruckender Individualist als auch als Otto Normalbürger gesehen.

Tuttle starb an einen Herzinfarkt, nachdem er mehrere Tage Kartoffeln ausgegraben hatte. Er wurde in seinem Overall mit einem Stift für Autogramme und einer Getränkedose Moxie beerdigt.[5][6][7]

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorwahlergebnisse[8]
Kandidat Wähler Anteil
Fred Tuttle 28.355 53,69 %
Jack McMullen 23.321 44,16 %
Write-ins 1137 2,15 %
Gesamt 52.813 100,00 %
Allgemeines Wahlergebnis[9]
Partei Kandidat Wähler Anteil ±
Demokratische Partei Patrick Leahy (Amtsinhaber) 154.567 72,22 % +18,05 %
Republikanische Partei Fred Tuttle 48.051 22,45 % −20,90 %
Libertarian Party Hugh Douglas 4199 1,96 %
Independent Barry Nelson 2893 1,35 %
Grassroots Robert Melamede 2459 1,15 %
Liberty Union Jerry Levy 1238 0,58 % −1,21 %
Write-ins 629 0,29 %
Gesamt 214.036 100,00 %

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fred Herman Tuttle in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 4. August 2022 (englisch).
  2. Fred Tuttle: Man with a plan?. BBC News, 27. Oktober 1998.
  3. Fred Tuttle for Senate: Why Not? The Washington Post, 4. September 1998
  4. Lights, Camera ... Fred!. TIME, 28. September 1998.
  5. Fred Tuttle – Running for Senate, 10/98. 1. Oktober 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Oktober 2008; abgerufen am 19. Juli 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.newenglandfilm.com
  6. Vermont Only: Fred Tuttle: A Man with a Plan. 2. Oktober 2008, archiviert vom Original am 2. Oktober 2008; abgerufen am 19. Juli 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vtonly.com
  7. Fred Tuttle, 84, Farmer and Celebrity, Dies. The New York Times, 7. Oktober 2003
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vermont-elections.org
  9. 1998 Election Statistics – Legislative Activities – Office of the Clerk. Abgerufen am 18. Juli 2018.