Freddy Mamani

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Freddy Mamani Silvestre (* 1. November 1971 in Catavi) ist ein bolivianischer Ingenieur, Maurer und autodidaktischer Architekt[1] im südamerikanischen Anden-Staat Bolivien, bekannt geworden durch seine auffälligen Bauwerke „neoandiner Architektur“ (nueva arquitectura andina)[2] – auch genannt „Transformer-Architektur“ (arquitectura transformer)[3] – mit mehr als sechzig Projekten in der bolivianischen Großstadt El Alto.[4]

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mamani wurde am 1. November 1971 in der kleinen Aymara-Bergarbeitersiedlung Catavi im Municipio Llallagua im Departamento Potosí geboren. Mit 14 Jahren nahm er eine Tätigkeit als Hilfsmaurer auf, begann dann im darauffolgenden Jahr eine Ausbildung an der technologischen Fakultät für Zivilbauten der Universidad Mayor de San Andrés (UMSA) in La Paz, und studierte anschließend Bauingenieurswesen an der Universidad Boliviana de Informática (UBI) in La Paz.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mamani-Fassade in El Alto

Mamanis Betätigungsfeld ist vor allem die Millionenstadt El Alto auf dem bolivianischen Altiplano, Nachbarstadt des Regierungssitzes La Paz. El Alto, zweitgrößte Stadt Boliviens auf der baumlosen Hochebene in einer Höhe von 4000 m, wird städtebaulich dominiert durch einfache Backsteinbauten in rot, Asphaltbänder in grau und unbefestigte Nebenstraßen in braun. Unter der inzwischen mehr als zehnjährigen Präsidentschaft von Evo Morales haben die indigenen Bevölkerungsgruppen des Landes ein neues Selbstbewusstsein entwickelt, und Mamanis Architektur drückt dieses erstarkte Selbstbewusstsein in seiner Architektur und Fassadengestaltung augenfällig aus. Vergleichbar der Baugestaltung von Friedensreich Hundertwasser zeichnen sich Mamanis Gebäude durch fantasievolle Lebendigkeit und Individualität aus, mit deutlichen Anspielungen auf die Traditionen der Aymara, der größten Volksgruppe Boliviens. Die Farben ähneln denen auf Ponchos und anderen Trachten aus dem Altiplano, die Formen erinnern oft an Schmetterlinge, Schlangen oder Kondore, die in der Mythologie der Aymara eine zentrale Rolle spielen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nicolás Valencia: Freddy Mamani y el surgimiento de una nueva arquitectura andina en Bolivia In: Plataforma Arquitectura, 2. Juni 2014 (spanisch)
  2. Jeanne Kim: Bolivia’s “spaceship architecture” showcases the new wealth of indigenous people In: Quartz, 21. Februar 2015 (englisch).
  3. Nathalie Iriarte: Arquitectura Transformer In: Yorokobu, 15. April 2014 (spanisch).
  4. Elisabetta Andreoli: Party Halls in El Alto, Bolivia by Freddy Mamani Silvestre In: The Architectural Review, 13. Juli 2015 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]