Fredrick Van Goor

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Fredrick Frans „Fred“ Van Goor (auch van Goor; geb. etwa 1968[1]) ist ein Biologe beim Pharmaunternehmen Vertex Pharmaceuticals (mit Sitz in Boston). Bei Vertex ist er Leiter der Mukoviszidose-Forschung (mit Sitz in San Diego) und Vizepräsident des Unternehmens.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Van Goor erwarb 1997 an der University of Alberta mit der Arbeit Actions of GnRH and dopamine on identified goldfish gonadotrophs: ionic currents and intracellular calcium einen Ph.D. in Biologie.[2] Die Arbeit mit Ionenkanälen half ihm später bei seinen pharmakologischen Forschungen. Als Postdoktorand arbeitete er an den National Institutes of Health.[3]

Seit 2001 ist Van Goor beim Pharmaunternehmen Vertex, das gerade das Biotech-Unternehmen Aurora Bioscience aufgekauft hatte. Hier war er von Anfang an mit der Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung der Mukoviszidose (Synonym zystische Fibrose) befasst. Van Goor und Mitarbeiter identifizierten den Kandidaten VX-770 als Modulator des CFTR, mit dem sich bei bestimmten Patienten die Funktion des gestörten Ionenkanals partiell wiederherstellen ließ.[4] Weitere Modulatoren wurden gefunden, die sich bei anderen Mutationen des gestörten Gens als besser wirksam erwiesen, zum Teil auch in Kombination.

Für seinen Beitrag zur Entwicklung der ersten ursächlichen Therapie der zystischen Fibrose (Mukoviszidose) mit dem sog. Korrektor bzw. CFTR-Modulator Ivacaftor (Handelsname Kalydeco, Zulassung 2012[5]) war Van Goor 2023 einer der Träger des mit 50.000 US-Dollar dotierten Wiley Prize in Biomedical Sciences.[6] Etwa ein Drittel der Träger dieses Preises wurden später mit einem Nobelpreis ausgezeichnet. Für 2024 wurde ihm gemeinsam mit anderen der Breakthrough Prize in Life Sciences zugesprochen.[7]

Laut Datenbank Scopus hat Van Goor (Stand April 2023) einen h-Index von 32.[8] Er ist Inhaber von mehr als 20 Patenten.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Matthew Harper: A Drug Of Your Own. In: Forbes. 20. Juli 2011 (forbes.com [abgerufen am 6. April 2023]).
  • Steve William: Transforming cystic fibrosis treatment. In: Pharmafile. 4. Mai 2018 (pharmafile.com [abgerufen am 6. April 2023]).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Van Goor war laut Matthew Harper (siehe Literatur) im Mai 2001 im Alter von 33 Jahren.
  2. Fredrick Frans Van Goor: Actions of GnRH and dopamine on identified goldfish gonadotrophs: ionic currents and intracellular calcium. 1997 (ualberta.ca [PDF; 10,9 MB; abgerufen am 6. April 2023]).
  3. a b The 21st Annual Wiley Prize in Biomedical Sciences. In: Events & Lectures. Rockefeller University, abgerufen am 6. April 2023 (englisch).
  4. Fredrick Van Goor, Sabine Hadida, Peter D. J. Grootenhuis, Bill Burton, Dong Cao, Tim Neuberger, Amanda Turnbull, Ashvani K. Singh, John Joubran, Anna Hazlewood, Jinglan Zhou, Mccartney Jason, Vijayalaksmi Arumugam, Caroline Decker, Jennifer H. Yang, Chris Young, Eric N. Olson, Jeffery J. Wine, Raymond A. Frizzell, Melissa A. Ashlock, Paul A. Negulescu: Rescue of CF airway epithelial cell function in vitro by a CFTR potentiator, VX-770. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 2009, Band 106, Nummer 44, S. 18825–18830 doi:10.1073/pnas.0904709106.
  5. Recognizing a milestone: Happy birthday to our first cystic fibrosis medicine. In: vrtx.com. Vertex Pharmaceuticals, 31. Januar 2022, abgerufen am 6. April 2023 (englisch).
  6. The 21st Annual Wiley Prize in Biomedical Sciences Awarded for Novel Cystic Fibrosis Treatment. John Wiley & Sons, Inc., 9. Februar 2023, abgerufen am 6. April 2023 (englisch).
  7. Breakthrough Prize in Life Sciences 2024
  8. van Goor, Fredrick. In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 6. April 2023 (englisch).