Friedenskirche (Glogau)

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Glogau im 17. Jahrhundert, die Friedenskirche liegt außerhalb der Stadt (rechts oben)
Zweite Friedenskirche „Zur Krippen Christi“

Die Friedenskirche Glogau (polnisch Kościół Pokoju w Głogowie) war eine evangelische Kirche in Glogau im Herzogtum Glogau in Schlesien (seit 1945: Głogów, in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Beschlüssen des Westfälischen Friedens im Jahr 1648 gehörte die Erlaubnis, für die schlesischen Protestanten drei Friedenskirchen zu errichten, und zwar in Glogau, Schweidnitz und Jauer. Allerdings mussten einige Bedingungen erfüllt werden: Steine und Ziegel waren als Baumaterial verboten, nur Holz, Lehm und Stroh durften verwendet werden. Die Kirchen mit Türmen oder Glocken zu versehen war ebenfalls nicht gestattet. Als Standorte kamen nur Plätze außerhalb der Stadtmauern in Frage. Die Bauzeit durfte die Dauer eines Jahres nicht überschreiten. Die Baukosten hatte die Gemeinde zu tragen.

Die erste Glogauer Friedenskirche „Hütte Gottes[1] (polnisch Boża Strzecha) wurde nach 1648 errichtet und 1652 geweiht. Sie diente als evangelische Pfarrkirche für die Glogauer Altstadt. Nach dem Einsturz von 1654[2] wurde sie wieder errichtet und im Jahr 1655 als Kirche „Zur Krippen Christi“ erneut eingeweiht[3]. Bei einem großen Stadtbrand im Jahr 1758 wurde sie zerstört.

Als Ersatz entstand 1764–1772 die Kirche zum „Schifflein Christi“ innerhalb der Stadtmauern von Glogau.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur „Hütte Gottes“ und „Zur Krippen Christi“

  • Stephan Aderhold: Konfessionelle Musik im Umfeld der schlesischen Friedenskirchen zu Glogau, Jauer und Schweidnitz unter Berücksichtigung der jüdischen Kantoren – Muzyka religijna w śląskich kościołach pokoju w Głogowie, Jaworze i Świdnicy z uwzględnieniem kantorów żydowskich. Świdnica 2022, DNB 1273019946 (elektronische Publikation, als Manuskript gedruckt).
  • Reiner Sörries: Von Kaisers Gnaden – Protestantische Kirchenbauten im Habsburger Reich. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2008, ISBN 978-3-412-20154-8, S. 100–101 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Zum „Schifflein Christi“

  • Werner Eberlein: Die Friedenskirche zu Glogau. Das Schifflein Christi. Verlag Unser Weg, Ulm/Donau 1966, DNB 456504281.
  • Manfred Turbing: Gab es eine Silbermannorgel in der Friedenskirche „Schifflein Christi“ in Glogau/Schlesien? Ein Beitrag zum Gottfried-Silbermann-Gedenkjahr 2003. Selbstverlag, Dresden [2003], OCLC 643219227.
  • Hermann Stein: Geschichte der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde zum Schifflein Christi in Glogau. Festgabe zur Jubelfeier des 250 jährigen Bestehens der Friedenskirche am 1. Dezember 1902. Hrsg. vom Evangelischen Gemeinde-Kirchenrat. [Glogau] 1902, OCLC 898232632.
  • Eduard Anders: Die zweihundertjährige Jubelfeier der Evangelisch-Lutherischen Friedenskirche zu Groß-Glogau. C. Flemming, Glogau 1853, OCLC 557892042 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zum Namen vgl. Offb 21,3 LUT.
  2. Reiner Sörries: Von Kaisers Gnaden – Protestantische Kirchenbauten im Habsburger Reich. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2008, ISBN 978-3-412-20154-8, S. 100 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Reiner Sörries: Von Kaisers Gnaden – Protestantische Kirchenbauten im Habsburger Reich. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2008, ISBN 978-3-412-20154-8, S. 101 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Koordinaten: 51° 39′ 45″ N, 16° 5′ 10″ O