Friedrich Krafft (Politiker, 1777)

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Friedrich Krafft, seit 1834 von Krafft, (* 6. Mai 1777 in Kassel; † 19. Juni 1857 in Meiningen) war ein deutscher Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Krafft war mit Margarete Wolff (1784–1852) verheiratet und hatte drei gemeinsame Söhne:

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Krafft wurde 1799 Assessor ohne Stimme bei der Regierung von Wilhelm IX. von Hessen-Kassel in Hanau, bis er 1801 Assessor mit Stimme bei der Regierung in Kassel wurde. 1805 erfolgte seine Ernennung zum Justizrat in Kassel. 1807 wurde er in den Justizdienst des Königreiches Westphalen übernommen und war Richter beim Distrikt-Tribunal. 1814 wurde er zum kurhessischen Regierungsrat, am 25. August 1820 zum Oberappellationsrat und am 13. April 1821 zum Ministerialrat im Departement des Innern ernannt. Er erhielt den Auftrag, für Kurfürst Wilhelm II. zur Zivilverwaltungsreform[1] ein Organisations-Edikt zu entwerfen, und verband hierbei preußische Muster mit französischen und westphälischen Verwaltungsgrundsätzen; dies hatte nicht nur die beabsichtigte Umbildung der bisherigen Verfassung, sondern eine radikale Umwälzung aller Verhältnisse zur Folge. Das Edikt trat 29. Juni 1821 in Kraft.[2] 1826 erfolgte seine Ernennung zum Obergerichtsdirektor in Marburg.

1827 nahm er seinen Abschied und ging als Geheimer Rat und Regierungspräsident[3] in die Regierung des Herzogtums Sachsen-Meiningen.[4] Dort wurde er vom Herzog Bernhard Freund in einer Organisationskommission eingesetzt, die eine Verwaltungsreform erarbeiten sollte.

Er folgte am 21. Januar 1829[5] als Nachfolger Georg Karl Wilhelm Philipp von Donop, der seit 1827 immer mehr begann sich zurückzuziehen und 1829 in den Ruhestand ging, in das Geheime Ministerium.

Am 25. April 1831 wurde er zum Minister ernannt und blieb in dieser Funktion bis 1840 sowie von 1843 bis 1847.[6][7] Von 1843 bis 1847 war er Wirklicher Geheimer Rat und Vorstand des Landesministeriums Sachsen-Meiningen.[8]

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Winfried Speitkamp: Fürst, Bürokratie und Stände in Kurhessen 1813–1830. (PDF; 8,6MB) In: Verein für hessische Geschichte und Landeskunde. Abgerufen am 21. März 2020 (Stelle auf S. 150).
  2. Christian Hilmes: Pfarrergeschichte von Niederzwehren. Aus Quellen erarbeitet. BoD – Books on Demand, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7504-2656-6 (google.de [abgerufen am 13. März 2020]).
  3. Hennebergischer Altertumsforschender Verein: Chronik der Stadt Meiningen von 1676 bis 1834. F. Keyssner, Meiningen 1835 (google.de [abgerufen am 14. März 2020]).
  4. E. J. Kulenkamp: Beiträge zur Geschichte des Kurfürstlichen Ober-Appellations-Gerichts zu Cassel, nebst biographischen und literarischen Nachrichten von den bei diesem Gerichte seit seiner Errichtung angestellten Personen. Th. Fischer, Cassel 1847 (google.de [abgerufen am 13. März 2020]).
  5. Sammlung der landesherrlichen Verordnungen im Herzogthum Sachsen Meiningen. F. Keyssner, Meiningen 1831 (google.de [abgerufen am 14. März 2020]).
  6. Deutsche Biographie: Bernhard II. – Deutsche Biographie. Abgerufen am 14. März 2020.
  7. Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie 1815–1963. Auswärtige Missionschefs in Deutschland und deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer. Walter de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-095684-9 (google.de [abgerufen am 14. März 2020]).
  8. Klaus Schwabe: Die Regierungen der deutschen Mittel- und Kleinstaaten 1815–1933. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, Berlin 2019, ISBN 978-3-486-81774-4 (google.de [abgerufen am 13. März 2020]).
  9. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser. In: Heinrich-Heine-Universität, Digitale Sammlungen. 1919, abgerufen am 21. März 2020.