Friedrich Wilhelm Richter (Geistlicher)

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Friedrich Wilhelm Richter (* 14. Februar 1727 in Halle (Saale); † 27. Juli 1791 in Braunschweig) war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Pädagoge.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Wilhelm Richter wurde 1748 Lehrer der ersten Klasse des hallischen Waisenhauses der Franckeschen Stiftungen und kam 1751 als Rektor an die Schule (heute: Heinrich-Heine-Schule) nach Calbe (Saale).

Am 15. Januar 1760 ließ Herzog Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel die Lateinschule des Klosters Amelungsborn nach Holzminden verlegen und vereinigte diese dort mit der Stadtschule zu einem Gymnasium (heute: Campe-Gymnasium Holzminden), an dessen Spitze er Friedrich Wilhelm Richter einsetzte, der an diesem Tag durch den Abt Theodor Wilhelm Ritmeier (1705–1774) eingeführt wurde[1]; im Juli 1760 erfolgt seine Ernennung zum Prior des Klosters Amelungsborn. Obwohl er die Schule in den Kriegswirren des Siebenjährigen Krieges übernahm und die Schule mit nur zehn Schülern eröffnet wurde, konnte er das Institut gegen alle Hindernisse weiter ausbauen, so dass bereits nach kurzer Zeit die Schülerzahl erheblich anstieg. Anfangs hielt er den Unterricht in allen Klassen fast allein, weil sein Konrektor bereits im August 1760 verstarb und somit nur noch der Subkonrektor zur Verfügung stand, bis er sich unter seinen Schülern einige Gehilfen ausgebildet hatte; bei dieser Auswahl achtete er nicht auf reiche Kinder, sondern auf besonders Fähige, so dass er anfangs sein eigenes Vermögen aufwenden musste. Seine Schüler waren unter anderem August Christian Bartels, Joachim Heinrich Campe und Karl Friedrich Häberlin.[2]

1777 erfolgte seine Berufung als Superintendent nach Lichtenberg, weil der Herzog von Braunschweig jedoch seine pädagogischen Fähigkeiten weiter nutzen wollte, ernannte er ihn in Braunschweig 1784 zum Stadt- und Generalsuperintendenten des Fürstentums Wolfenbüttel.

Richter war dreimal verheiratet. 1751 ehelichte er Marie Sophie Vogel, die 1759 verstarb. Die zweite Ehefrau Amalia Kotzebue, Tochter des Amtmanns zu Fürstenberg Gerhard Christian Kotzebue (1700–1751) heiratete er 1760. Sie verstarb nach der Geburt der Tochter Louise (1766–1849) 1783. Als dritte Ehefrau folgte ihr 1784 Charlotte Ernestine Schubert (gest. 1800).

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dauber: Mittheilungen aus der Vergangenheit des herzoglichen Gymnasiums zu Holzminden bis zum jahre 1814. F. Vieweg und sohn, 1860, S. 21 (google.de [abgerufen am 23. März 2019]).
  2. Braunschweigisches Magazin. Zwißler, 1801, S. 485 f. (google.de [abgerufen am 23. März 2019]).