Friedrich zu Solms-Baruth (Politiker, 1853)

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Friedrich zu Solms-Baruth, fotografiert von Nicola Perscheid
Bildnis des Fürsten Friedrich zu Solms-Baruth, 1906/1907, Gemälde von Albert Gartmann
Fürstliches Wappen Solms-Baruth

Friedrich II. Hermann Johann Georg von Solms, 2. Fürst zu Solms-Baruth (* 24. Juni 1853 in Berlin; † 31. Dezember 1920 in Klitschdorf) war ein deutscher Politiker, Oberstkämmerer sowie als Besitzer der Standesherrschaft Baruth und der Herrschaft Klitschdorf zugleich Mitglied des Preußischen Herrenhauses.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war der Sohn von Friedrich zu Solms-Baruth (1821–1904) und seiner Ehefrau Gräfin Rosa Teleki von Szek (1818–1890).[1]

Fürst Friedrich zu Solms-Baruth war in seiner Jugend unter anderem auf der Klosterschule Ilfeld und bekleidete später verschiedene Beamten- und Militärfunktionen.[2] 1899 wurde er Oberstkämmerer, also höchster Beamter am Hof Kaiser Wilhelm II. Friedrich war zudem Kanzler des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler.[3] 1883 trat Solms dem Johanniterorden bei und wurde dort 1892 Rechtsritter.[4] Außerdem betätigte er sich von 1897 bis 1918 als Kaiserlicher Kommissar und Militärinspekteur der Freiwilligen Krankenpflege bei der Armee im Felde.[5] Er stand à la suite der Armee und bekleidete zuletzt den Dienstgrad eines Generalleutnants.[6] Durch die Tätigkeit als Oberstkämmerer lebte Friedrich Fürst zu Solms als einer der drei letzten großen wohlhabenden[7] Aristokraten und Magnaten[8] noch in Berlin, im eigenen Familienpalais,[9] sowie abwechselnd in Baruth und im niederschlesischen Klitschdorf, seiner zweiten großen Begüterung.

Ehe und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 10. September 1881 heiratete er Louise Gräfin von Hochberg (1863–1941). Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:

  • Rosa Marie (* 8. Juni 1884 in Klitschdorf; † 12. Juni 1945 in Tylsen),
  • Friedrich Hermann (1886–1951),
  • Hermann Franz (* 11. Oktober 1888 in Klitschdorf; † 7. Mai 1961 in Eckart bei Werfen),
  • Hans Georg (* 3. April 1893 in Klitschdorf; † 9. Oktober 1971 in Salzburg),
  • Johann-Georg Otto (* 15. Mai 1896 in Klitschdorf; † 9. November 1973 in Bremen).

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich zu Solms-Baruth war ein erfolgreicher Ordensammler:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Handbuch über den Königlich-Preußischen Hof- und Staat für das Jahr 1918. Decker’s Verlag, Berlin 1918, S. 7.
  • Gottfried Graf Finck v. Finckenstein, Christoph Franke: Gothaisches Genealogisches Handbuch der Fürstlichen Häuser I, Band 1 der Gesamtreihe GGH, Verlag des Deutschen Adelsarchivs, Marburg, 2015. ISBN 978-3-9817243-0-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rudolph zu Solms-Laubach: Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms. E. Adelmann, Frankfurt am Main 1865, S. Tabelle XVI. Stammbaum Baruth Klitschdorf (uni-duesseldorf.de).
  2. Rudolf Mücke: Jahresbericht über die Königliche Klosterschule zu Ilfeld von Ostern 1902 bis Ostern 1903. In: Jahresbericht, Verzeichnis der Lehrer und Schüler von Ostern 1853 bis Ostern 1903. Band 1903, Nr. 358. Louis Hofer, Göttingen 1903, S. 26 (uni-duesseldorf.de).
  3. Theo Schwarzmüller: Zwischen Kaiser und „Führer“. 2. Auflage. Nachfolgeschaft Kanzler des Hohen Ordens zum Schwarzen Adler. dtv, München 2001, ISBN 978-3-423-30823-6, S. 190.
  4. Johanniterorden (Hrsg.): Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 27–150 (kit.edu).
  5. Georg Liebe, Paul Jacobson, George Meyer (Hrsg.): Handbuch der Krankenversorgung und Krankenpflege. Band 1-3. August Hirschwald, Berlin 1899, S. 99 (uni-duesseldorf.de).
  6. Deutscher Offizier-Bund (Hrsg.): Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 22.
  7. Rudolf Martin: Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre im Königreich Preußen 1913. In: Gesamtreihe, erschienen in mehreren Bänden. Band 1, Nachtrag, Berlin, Provinz Brandenburg, Rheinprovinz, Schlesien, Westfalen. Verlag Rudolf Martin, Berlin 1913, DNB 1074129423, S. 1–126.
  8. Heinz Reif: Adel, Aristokratie, Elite. Sozialgeschichte von Oben. In: Elitenwandel in der Moderne / Elites and Modernity. Band 13. De Gruyter Oldenbourg, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-05-005066-9, S. 1 f. (google.de).
  9. Solms-Baruth. In: Berliner Adreßbuch, 1905, Teil 3, S. 889. „Solms-Baruth, Friedr. Fürst (auf Klitschdorf), Behrenstr. 68. Unter den Linden 77“ (insgesamt drei Eintragungen für Fürst Solms-Baruth).