Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023/Frankreich

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Dieser Artikel behandelt die Französische Fußballnationalmannschaft der Frauen bei der Weltmeisterschaft 2023.

Für die Französinnen – in Anlehnung an die Männernationalelf auch als les Bleues („Die weiblichen Blauen“) bezeichnet – bedeutete das Turnier in Australien und Neuseeland die insgesamt fünfte Endrundenteilnahme bei einer Weltmeisterschaft und die vierte in Folge; zuerst war ihnen dies 2003 gelungen. Die bisher beste Platzierung bei einem dieser Turniere war der vierte Rang 2011 unter Trainer Bruno Bini. 2023 erfolgte aber zum wiederholten Mal das Aus im Viertelfinale.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Team Sp. S U N Tore P.
1 Frankreich 10 10 0 0 54:04 30
2 Wales 10 6 2 2 22:05 20
3 Slowenien 10 5 3 2 21:06 18
4 Griechenland 10 4 1 5 12:28 13
5 Estland 10 2 0 8 07:43 06
6 Kasachstan 10 0 0 10 04:34 00

Die Französinnen trafen in der UEFA-Qualifikationsgruppe I zwischen September 2021 und September 2022 auf Wales, Slowenien, Griechenland, Kasachstan und Estland.

Dabei kamen sie zu folgenden Ergebnissen:

Griechenland – Frankreich 0:10 und 1:5
Slowenien – Frankreich 2:3 und 0:1
Frankreich – Estland 11:0 und 9:0
Kasachstan – Frankreich 0:5 und 0:6
Frankreich – Wales 2:0 und 2:1

Frankreich schloss die Qualifikation erneut mit einer weißen Weste ab; allerdings tat sich das Team bei den Auswärtsspielen gegen Wales und insbesondere Slowenien überraschend schwer. In Slowenien bedurfte es sogar eines Strafstoßes in der Nachspielzeit, damit die Bleues auch von dort drei Punkte mitnehmen konnten.[1]

Stammelf 2021/22

Peyraud-Magnin
Périsset
(Torrent)
Tounkara
De Almeida
(Renard, Mbock Bathy)
Karchaoui
Bilbault
Geyoro
(Dali)
Toletti
(Matéo)
Cascarino
(Malard)
Katoto
Diani
(Baltimore)
Stammformation

In den zehn Begegnungen hatte Trainerin Corinne Diacre folgende 30 Spielerinnen eingesetzt, wobei in der Klammer jeweils angegeben ist, bei wievielen Partien die Frauen in der Startelf standen und zusätzlich dahinter – durch + und ein kleines e –, wie häufig sie eingewechselt wurden.

Tor: Pauline Peyraud-Magnin (10)

Abwehr: Aïssatou Tounkara (8+1e), Ève Périsset (7), Marion Torrent (5+1e), Sakina Karchaoui (5), Élisa De Almeida (5), Griedge Mbock Bathy (2+2e), Wendie Renard (3), Hawa Cissoko (2+1e), Perle Morroni (2+1e), Selma Bacha (1+1e), Grace Kazadi (1e)

Mittelfeld: Charlotte Bilbault (9+1e), Sandie Toletti (8+1e), Onema Grace Geyoro (6+2e), Kenza Dali (4+4e), Ella Palis (2+2e), Amel Majri (2), Léa Khelifi (1e)

Angriff: Marie-Antoinette Katoto (8), Delphine Cascarino (7+1e), Sandy Baltimore (2+5e), Kadidiatou Diani (6), Melvine Malard (2+4e), Clara Matéo (2+3e), Viviane Asseyi (1+4e), Kessya Bussy (4e), Ouleymata Sarr (1+2e), Naomie Feller (1e), Valérie Gauvin (1e)

Frankreichs 54 Treffer erzielten:
Katoto (10), Geyoro, Diani (je 5), Dali, Cascarino, Sarr(a) (je 4), Malard (3), Renard, Tounkara, Périsset, Majri, Asseyi, Matéo (je 2), Bacha, Toletti, Baltimore und Gauvin (je 1); dazu kamen Eigentore der Griechin Maria Palama sowie der beiden Estninnen Maria Orav und Heleri Saar.

(a) 
Ouleymata Sarr schoss ihre vier Tore in einem einzigen Spiel, dem 9:0 in Estland.

Vorbereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus Sicht der Trainerin begann die WM-Vorbereitung schon im Herbst 2022 mit drei Freundschaftsspielen gegen Mannschaften aus den Top-10 der Weltrangliste. Dabei hinterließen die misslungene Europameisterschaftsrevanche gegen Deutschland (1:2) und mehr noch die 0:3-Niederlage in Schweden eine Reihe von Zweifeln an der aktuellen Qualität der Französinnen, die in einer Analyse dieser beiden Begegnungen alle Mannschaftsteile mit Ausnahme der Torhüterin betrafen.[2] Ähnlich bewertete L’Équipe diese Auftritte und stellt dabei insbesondere das Fehlen von Katoto in den Vordergrund, ohne die es im Spiel nach vorne an Kreativität und Effizienz mangele.[3]
Im November folgte noch ein Test gegen Norwegen, in dem Frankreich 2:1 gewann.

Im Februar 2023 gewann Frankreich das Tournoi de France, bei dem es gegen zwei andere für die WM qualifizierte Frauschaften (Dänemark sowie erneut Norwegen) und Uruguay ging. Dabei probierte Diacre in zwei Begegnungen ein 3-5-2-System mit drei zentralen Abwehrspielerinnen; dieses Experiment schätzte sie anschließend als gelungen ein.[4] Ohne explizit auf Diacre Bezug zu nehmen, erklärte Wendie Renard zwei Tage danach überraschend ihren Rückzug aus der Nationalmannschaft. Sie könne das derzeitige System nicht länger unterstützen, weil es „von den Anforderungen auf höchstem Niveau weit entfernt sei“. Mit der Formulierung, an der WM „bedauerlicherweise“ und „unter diesen Bedingungen“ nicht teilnehmen zu wollen, hielt sie sich allerdings eine Hintertür für den „Rücktritt vom Rücktritt“ offen.[5] Am 9. März, nur 135 Tage vor Frankreichs erstem WM-Spiel, erfolgte daraufhin die Entlassung von Corinne Diacre.

Unter ihrem Nachfolger Hervé Renard folgten im April zwei weitere Tests gegen die WM-Teilnehmer Kolumbien (5:2 nach 0:2-Rückstand) und Kanada (2:1), die von den Ergebnissen her positiv ausgingen. Dabei experimentierte Renard personell erwartungsgemäß viel; so berücksichtigte er im Vergleich zur Stammelf der Qualifikation weder Bilbault noch Torrent oder Tounkara, musste zudem auf die verletzten Katoto, Diani und Mbock verzichten. Dafür berief er mehrere Talente ein und holte von Diacre länger nicht mehr berücksichtigte Spielerinnen (Eugénie Le Sommer, Léa Le Garrec, Estelle Cascarino, Amel Majri) zurück. Auch Wendie Renard war wieder dabei.
Die Hauptphase der Vorbereitung begann nach dem Saisonabschluss der französischen Liga sowie des Europapokals und einer anschließenden Regenerationszeit für die Spielerinnen am 20. Juni. Die Bleues traten zur Feinabstimmung noch gegen das ebenfalls qualifizierte Irland (3:0-Sieg am 6. Juli auf der „grünen Insel“) sowie am 14. Juli in Melbourne gegen Australien an. Dem 1:0-Sieg der WM-Mitausrichter, sechs Tage vor Turnierbeginn und am französischen Nationalfeiertag, wohnten 50.629 Zuschauer bei – eine Rekordkulisse sowohl für die „Matildas“ als auch für ein Freundschaftsspiel der Französinnen.[6]

Unterkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das von der FIFA für Frankreich gebuchte Quartier ist das Grand Mercure The Hills Lodge in Castle Hill, an der nordwestlichen Peripherie Sydneys. Als Trainingsgelände steht der Valentine Sports Park in Gadigal zur Verfügung.[7]

Aufgebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 6. Juni 2023 stellte Renard seinen 26 Spielerinnen umfassenden Kreis für die Endrunde vor, den er am 4. Juli auf 23 reduziert hat. Erste Reaktionen der Medien befassten sich neben dem kurzfristigen Ausfall von Delphine Cascarino – auch für die Langzeitverletzten Griedge Mbock Bathy und Torjägerin Marie-Antoinette Katoto kommt die WM zu früh – insbesondere mit den Nominierungen der bisher noch nie berufenen Vicki Becho und von Amandine Henry, die seit Ende 2020 kein Länderspiel mehr bestritten hat. In der Pressekonferenz gab es auch Nachfragen zur Nichtberücksichtigung der Routiniers Kheira Hamraoui und Gaëtane Thiney.[8]

Bei den drei gestrichenen Spielerinnen handelt es sich um Oriane Jean-François (PSG, verletzungsbedingt), Aïssatou Tounkara (Manchester United) und Torfrau Mylène Chavas (Real Madrid). Tounkara wurde am 7. Juli dann doch nominiert, weil Amandine Henry wegen muskulärer Probleme in der Wade verzichten musste. Auch Chavas bleibt Reservistin auf Abruf. Selma Bacha, die im Testspiel gegen Australien aufgrund einer Sprunggelenksverstauchung vom Platz getragen werden musste, wurde nicht ersetzt, weil Ärzte und Trainer darauf setzten, dass sie im zweiten Gruppenspiel gegen Brasilien – zwei Wochen nach der Verletzung – wieder einsatzfähig ist.[9] Das durchschnittliche Alter des endgültigen Kaders betrug bei Turnierbeginn 27,2 Jahre.

Ungeachtet aller personellen Handicaps legte Hervé Renard die Latte für sich und die Spielerinnen sehr hoch, indem er als Ziel wenigstens das Erreichen des Halbfinales vorgab.[10]

Nr. Name Verein(a) Länder-
spiele
(Tore)(b)0
bei
vorher.
WMen
Geburtstag WM-
Sp.
(c)
Sp.-
Minu-
ten(d)
Tore Gelbe Karten Gelb-Rote Karten Rote Karten
Torhüterinnen
01  Solène Durand  US Sassuolo Calcio (ITA) 002 0(0) 00 (0)* 20.11.1994 1 003
16  Pauline Peyraud-Magnin  Juventus Turin (ITA) 041 0(0) 00 (0)* 17.03.1992 5 480
21  Constance Picaud  Paris Saint-Germain 002 0(0) 00 (0) 05.07.1998
Abwehrspielerinnen
13  Selma Bacha  Olympique Lyon 017 0(1) 00 (0) 09.11.2000 4 345
20  Estelle Cascarino  Paris Saint-Germain 011 0(0) 00 (0) 05.02.1997 3 189
05  Élisa De Almeida  Paris Saint-Germain 020 0(3) 00 (0) 11.01.1998 3 300
07  Sakina Karchaoui  Paris Saint-Germain 058 0(0) 01 (0) 26.01.1996 4 389 1
02  Maëlle Lakrar  Montpellier HSC 004 0(2) 00 (0) 27.05.2000 4 390 1
22  Ève Périsset  FC Chelsea (ENG) 048 0(4) 03 (0) 24.12.1994 4 264
03  Wendie Renard (C)ein weißes C in blauem Kreis  Olympique Lyon 146 (34) 13 (4) 20.07.1990 4 390 1
06  Aïssatou Tounkara  vereinslos 039 0(3) 00 (0)* 16.03.1995 1 003
Mittelfeldspielerinnen
15  Kenza Dali  Aston Villa LFC (ENG) 056 (11) 02 (0) 31.07.1991 4 321 1 1
04  Laurina Fazer  Paris Saint-Germain 002 0(0) 00 (0) 13.10.2003 1 030
08  Onema Grace Geyoro  Paris Saint-Germain 066 (15) 02 (0) 02.07.1997 5 435
17  Léa Le Garrec  FC Fleury 006 0(1) 00 (0) 13.07.1993 2 093 1
10  Amel Majri  Olympique Lyon 068 (11) 07 (0) 25.01.1993 2 111
14  Sandie Toletti  Real Madrid (SPA) 042 0(3) 00 (0) 13.07.1995 4 308 1
Angreiferinnen
18  Viviane Asseyi  West Ham United (ENG) 062 (14) 03 (0) 20.11.1993 2 048
23  Vicki Becho  Olympique Lyon 001 0(0) 00 (0) 03.10.2003 5 230 1
11  Kadidiatou Diani  vereinslos 084 (22) 06 (0) 01.04.1995 5 449 4
19  Naomie Feller  Real Madrid (SPA) 005 0(1) 00 (0) 06.11.2001 1 009
09  Eugénie Le Sommer  Olympique Lyon 179 (89) 16 (5) 18.05.1989 4 357 3
12  Clara Matéo  Paris FC 023 0(4) 00 (0) 28.11.1997 2 156 1
Trainerstab
 Hervé Renard Cheftrainer 30.09.1968
 Éric Blahic Assistenztrainer 02.05.1965
 Sabrina Viguier Athletiktrainerin 04.01.1981
 Gilles Fouache Torfrauentrainer 09.11.1973
* 
Bei der WM 2019 im Aufgebot, dort aber ohne Einsatz
(a) 
Vereinszugehörigkeit am 6. Juli 2023
(b) 
A-Länderspiele (in Klammern Länderspieltore) vor Turnierbeginn; Stand: 14. Juli 2023
(c) 
Einsätze bei dieser WM-Endrunde
(d) 
Nachspielzeit-Minuten aus beiden Halbzeiten sind hier nicht berücksichtigt. Lediglich bei Frauen, die erst ab der 90. Minute eingewechselt wurden, sind ihre dortigen Einsatzminuten enthalten.

Endrundenspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppenphase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Auslosung der WM-Vorrunde am 22. Oktober 2022 waren die Französinnen, zu diesem Zeitpunkt Fünfte der Weltrangliste, als einer von acht Gruppenköpfen gesetzt.[11] Ihnen wurden in der Gruppe F Brasilien (Ranglistenplatz 9), Jamaika (43) und mit Panama (57) ein erst im Februar 2023 feststehender Qualifikant zugelost. Alle drei französischen Gruppenspiele wurden um 12 Uhr MESZ angepfiffen.

Mit Brasilien hat Frankreich sich schon elfmal auseinandergesetzt; gegen ihre anderen potentiellen oder tatsächlichen Gruppengegner, wozu zunächst auch noch Taiwan (40), Papua-Neuguinea (50) und Paraguay (51) zählten, waren die Bleues zuvor noch nie angetreten.

Pl. Team Sp S U N Tore P.
1 Frankreich 3 2 1 0 8:4 7
2 Jamaika 3 1 2 0 1:0 5
3 Brasilien 3 1 1 1 5:2 4
4 Panama 3 0 0 3 3:11 0
23. Juli 2023 (Sydney, Allianz Stadium, 39.045 Z.)
Frankreich Jamaika 0:0
29. Juli 2023 (Brisbane, Suncorp Stadium, 49.378 Z.)
Frankreich Brasilien 2:1 (1:0)
2. August 2023 (Sydney, Allianz Stadium, 40.498 Z.)
Frankreich Panama 6:3 (4:1)

In ihrer Auftaktbegegnung taten sich die Französinnen eher schwer. Zwar dominierten sie Jamaika über große Abschnitte und ihre Abwehr stand relativ sicher; aber ihre Offensive blieb auch deshalb stumpf, weil es an überraschenden spieleröffnenden Ideen sowie der Bindung zwischen Mittelfeld und Sturmreihe mangelte. Ganz anders die zweite Partie gegen das mitfavorisierte Brasilien, in der die genesene Selma Bacha sowie Kenza Dali ihren Wert für das Team eindrucksvoll unter Beweis stellten und Le Sommer wie Wendie Renard die deutliche Leistungssteigerung der Elf durch ihre Treffer veredelten.

Im abschließenden Match gegen die bereits ausgeschiedenen Panamesinnen schonte Trainer Renard drei der vier mit einer gelben Karte vorbelasteten Akteure (Karchaoui, Dali, Toletti) und mit Mannschaftsführerin Renard sowie Le Sommer zwei weitere Stammspielerinnen. Überraschend höchstens, dass er nicht auch der Torfrau Nummer zwei, Constance Picaud, zu einem Einsatz verhalf. Frankreich ließ sich auch durch ein sehr frühes „Traumtor“ von Marta Cox nicht aus der Ruhe bringen, lag bereits zur Halbzeit deutlich in Führung und zeigte erst beim Zwischenstand von 5:1 ab Mitte der zweiten Hälfte einige defensive Unsicherheiten.

In diesem letzten Gruppenspiel war bei Diani, der – als erster Französin bei Weltmeisterschaften überhaupt – ein Hattrick gelang, der Knoten geplatzt, und auch Vicki Becho wies ihre offensiven Qualitäten nach. Die dritte Gewinnerin dieser Vorrunde war die gleichfalls noch sehr junge Maëlle Lakrar, die sowohl auf der rechten Außenbahn als auch in der Innenverteidigung mit nahezu fehlerlosen Leistungen überzeugte und als einzige französische Feldspielerin durchgehend auf dem Platz stand.
Kleine Besonderheit am Rande: Der Trainer machte in allen drei Begegnungen nur sparsam von der Möglichkeit zu (maximal fünf) Auswechslungen Gebrauch, je zweimal gegen Jamaika und Brasilien, dreimal gegen Panama.

Achtelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Achtelfinale wartete mit Marokko der Zweitplatzierte aus der Gruppe H, in der die Nordafrikanerinnen – zum Zeitpunkt des Turniers lediglich 73. in der Weltrangliste – die deutschen Frauen auf die vorzeitige Heimreise schickten. Neben der historischen Brisanz (Marokko war bis 1956 französisches Kolonialgebiet) wies dieses Achtelfinale auch aktuelle personelle Besonderheiten auf. Denn acht Fußballerinnen im marokkanischen WM-Kader sind in Frankreich geboren, einige spielen in dortigen Vereinen – und deren Cheftrainer Reynald Pedros hat von 2017 bis 2019 mit Olympique Lyon vier nationale Titel sowie zweimal die Champions League der Frauen gewonnen.
In der Vergangenheit gab es nur ein einziges Länderspiel zwischen Französinnen und Marokkanerinnen: 2008 setzte Frankreich sich anlässlich eines Freundschaftsspiels in Casablanca mit 6:0 durch.

8. August 2023 (Adelaide, Hindmarsh Stadium, 13.557 Z.)
Frankreich Marokko 4:0 (3:0)

Beim Anpfiff stand – mit Ausnahme der leicht angeschlagenen Lakrar – wieder die französische Stammelf auf dem Rasen, und bereits nach 23 Minuten war das Spiel dank Treffern von Diani, Dali und Le Sommer nahezu entschieden. Bis zur Halbzeitpause spielte Marokko zwar engagiert, blieb aber ohne eine einzige Torannäherung. Dieses Bild veränderte sich in der zweiten Spielhälfte zwar optisch, weil die Französinnen einen Gang herausnahmen, aber ihre nun offensiveren Kontrahentinnen kamen weiterhin nicht zu wirklich gefährlichen Strafraumaktionen. Stattdessen stellte Le Sommers Kopfball in der 70. Minute den Endstand her.[12] So konnte Trainer Renard es sich leisten, das Wechselkontingent diesmal voll auszuschöpfen und in den letzten zehn Minuten noch vier Spielerinnen die Gelegenheit für einen Kurzauftritt zu geben.

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bleues trafen auf Gastgeber Australien, gegen das sie vier Wochen vorher gerade erst ihren letzten Test verloren hatten und danach eine negative Länderspielbilanz aufwiesen (drei Siege, ein Remis, vier Niederlagen).

12. August 2023 (Brisbane, Suncorp Stadium, 49.461 Z.)
Frankreich Australien 0:0 n. V., 6:7 i. E.

Die Zielvorgabe des Trainers erreichten die Französinnen am Ende eines Spiels, in dem sie einige Chancen zur Entscheidung vergeben hatten, nicht. Vielmehr tauchte das Schlagwort vom „Viertelfinalfluch“ wieder auf. In einem fast epischen Elfmeterkrimi, bei dem jeweils zehn Spielerinnen der beiden Kontrahenten antreten mussten – lediglich die Torfrau der Bleues blieb davon verschont –, gelang es ihnen nicht, den ab dem 2:1 bestehenden Vorteil entscheidend zu nutzen. Dali bekam sogar zweimal die Möglichkeit, auf 7:6 zu erhöhen, weil ihr erster Strafstoß wiederholt wurde, und scheiterte beide Male. Anschließend parierte die in den letzten Spielminuten eigens eingewechselte Durand den Versuch von Clare Hunt, aber Becho traf lediglich den Pfosten, während Cortnee Vine vollstreckte.[13]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Spieldatenblatt der Begegnung in Slowenien bei fff.fr
  2. Sylvain Jamet: Zwei Tests misslungen, eine Menge Arbeit steht bevor vom 12. Oktober 2022 bei footofeminin.fr
  3. Katotos Waisenkinder vom 11. November 2022 bei lequipe.fr (mit Bezahlschranke)
  4. Diacre: Das System mit drei zentralen Abwehrspielerinnen passt zu uns vom 22. Februar 2023 bei footofeminin.fr
  5. Die Spielführerin Wendie Renard kündigt ihren Rückzug von den Bleues an vom 24. Februar 2023 bei sudouest.fr
  6. Erste Niederlage für Hervé Renard gegen Australien vom 14. Juli 2023 bei footofeminin.fr
  7. Team Base Camps bei fifa.com
  8. Hervé Renard: „Wir warten darauf, dass es losgeht“ vom 6. Juni 2023 auf der Verbandsseite
  9. Selma Bacha bleibt in Australien vom 16. Juli 2023 bei olympique-et-lyonnais.com
  10. So zum Beispiel in Kann dieser Mann Frankreichs Frauenteam zusammenschweißen? vom 22. Juli 2023 in der New York Times.
  11. WM-Auslosung: Frankreich als Gruppenkopf, Spanien klettert ebenfalls in Topf 1 vom 14. Oktober 2022 bei footofeminin.fr
  12. Frankreich zähmt Marokko und zieht in das Viertelfinale ein bei footofeminin.fr und Diani und Le Sommer nicht einzufangen: Frankreich überwindet Marokkos Bollwerk früh bei kicker.de, beide vom 8. August 2023
  13. Australien bezwingt Frankreich auf dem Höhepunkt der Spannung vom 12. August 2023 bei footofeminin.fr