Furalaxyl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformeln von Furalaxyl (Racemat)
1:1-Gemisch der (S)-Form (links) und der (R)-Form (rechts)
Allgemeines
Name Furalaxyl
Andere Namen
  • Methyl-N-(2,6-dimethylphenyl)-N-2-furoylalaninat
  • (RS)-Methyl-N-(2,6-dimethylphenyl)-N-2-furoylalaninat
  • (±)-Methyl-N-(2,6-dimethylphenyl)-N-2-furoylalaninat
  • Methyl-N-(2,6-dimethylphenyl)-N-(2-furylcarbonyl)-DL-alaninat
  • Fungarid
  • Fonganil
Summenformel C17H19NO4
Kurzbeschreibung

weiße Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 57646-30-7
EG-Nummer 260-875-1
ECHA-InfoCard 100.055.323
PubChem 42504
ChemSpider 38763
Wikidata Q19280071
Eigenschaften
Molare Masse 301,34 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,22 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

70 °C und 84 °C (zwei Kristallisationsformen)[1]

Löslichkeit

sehr schwer in Wasser (0,23 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​412
P: 273[2]
Toxikologische Daten

940 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Furalaxyl ist ein Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff aus der Gruppe der Acylalanine, ein 1977 von Ciba-Geigy eingeführtes systemisches Fungizid.[1]

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Furalaxyl kann ausgehend von 2,6-Dimethylanilin und 2-Brompropionsäuremethylester gewonnen werden, deren Produkt mit Furan-2-carbonsäurechlorid weiterreagiert.[4] Bei der Synthese entsteht ein 1:1-Gemisch (Racemat) der (S)-Form und der (R)-Form des Wirkstoffs.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Furalaxyl wirkt sowohl protektiv als auch kurativ und wird vor allem im Zierpflanzenanbau unter Glas verwendet. Dort dient es der Bekämpfung von Bodenpilzen (Pythium, Phytophthora) und Oomyceten wie Falscher Mehltau.[1]

Der Wirkstoff hemmt die Synthese der ribosomalen RNA.[5]

Zulassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Furalaxyl war von 1979 bis 1989 in der BRD zugelassen.[6]

In den Staaten der EU und in der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Eintrag zu Furalaxyl. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 3. Januar 2015.
  2. a b c Eintrag zu Furalaxyl in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Februar 2017. (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu Methyl N-(2,6-dimethylphenyl)-N-(2-furylcarbonyl)-DL-alaninate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. David J. Fisher, Ann L. Hayes: Mode of action of the systemic fungicides furalaxyl, metalaxyl and ofurace. In: Pesticide Science. Band 13, Nr. 3, Juni 1982, S. 330–339, doi:10.1002/ps.2780130316.
  6. Zulassungshistorie des BVL.
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Furalaxyl in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 26. März 2016.