Futsal-Weltmeisterschaft 1989

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Futsal-Weltmeisterschaft 1989
1st FIFA World Championship for
Five-a-Side Football (Indoor Football)
Anzahl Nationen 16 (von 16 Bewerbern)
Weltmeister Brasilien 1968 Brasilien (1. Titel)
Austragungsort Niederlande Niederlande
Eröffnungsspiel 5. Januar 1989
Endspiel 15. Januar 1989
Spiele 40
Tore 221 (⌀: 5,53 pro Spiel)
Zuschauer 86.500 (⌀: 2.163 pro Spiel)
Torschützenkönig Ungarn 1957 László Zsadányi (7 Tore)
Bester Spieler Niederlande Victor Hermans
Gelbe Karten 78 (⌀: 1,95 pro Spiel)
Rote Karten (⌀: 0,1 pro Spiel)

Die 1. FIFA Futsal-Weltmeisterschaft wurde zwischen dem 5. und 15. Januar 1989 in den Niederlanden ausgetragen. Erster Weltmeister wurde Brasilien, das die Gastgeber Niederlande im Finale mit 2:1 bezwangen.

Gastgeber und Austragungsorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Austragungsorte der Futsal-WM 1989

Die Niederlande wurden als Gastgeber der ersten Hallenfußball-WM unter Schirmherrschaft der FIFA ausgewählt. Der niederländische Fußballverband KNVB feierte 1989 sein 100-jähriges Jubiläum, zudem galten die Niederlande mit etwa 100.000 aktiven Hallenfußballern als eine der Hochburgen der noch jungen Sportart.

Als Austragungsorte wurden die Städte Rotterdam, Arnheim, Amsterdam, ’s-Hertogenbosch und Leeuwarden bestimmt. An allen fünf Austragungsorten herrschte ein traditionell hohes Interesse am Fußball.

  • Das Sportpaleis Ahoy' in Rotterdam diente als Schauplatz der Eröffnungsspiele des Turniers. Des Weiteren fanden sechs Partien der Zwischenrunde und die Finalrunde in der bis zu 7.000 Zuschauer fassenden Halle statt.
  • In Arnheim diente die Rijnhal als Austragungsort. Vier Vorrunden- und sechs Zwischenrundenspiele fanden in der in den 1970ern erbauten Halle statt. Bis zu 6.500 Zuschauer konnten den Partien beiwohnen.
  • Das Sportcentrum Maaspoort in ’s-Hertogenbosch war Schauplatz von sechs Vorrundenpartien. Die 1982 eröffnete Halle bot bis zu 3.500 Zuschauern Platz.
  • In Amsterdam wurden in der Sporthal Zuid vor maximal 3.500 Zuschauern sechs Vorrundenpartien ausgetragen.
  • Die Frieslandhal in Leeuwarden war Austragungsort von sechs Vorrundenspielen. Die Halle fasste bis zu 4.000 Besucher.

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sämtliche 16 teilnehmenden Nationen wurden von den Organisatoren eingeladen. Neben Gastgeber Niederlanden nahmen weitere fünf Teams aus Europa teil, Südamerika stellte drei Teilnehmer. Aus Afrika, Asien und der CONCACAF-Zone wurden je zwei Teams eingeladen, aus Ozeanien nahm Australien teil.

Für einige Nationen blieb die WM 1989 die bis dato (Stand: 2008) einzige WM-Teilnahme. Algerien, Dänemark und Saudi-Arabien führten nach der WM ihre Futsal-Teams nicht fort, Simbabwe und Kanada meldeten nur für eine der folgenden fünf Weltmeisterschaftsqualifikationen eine Mannschaft.

Platzierungen der Teilnehmer
6 aus Europa Belgien Belgien Danemark Dänemark Italien Italien Niederlande Niederlande
  Spanien Spanien Ungarn 1957 Ungarn
3 aus Südamerika Argentinien Argentinien Brasilien 1968 Brasilien Paraguay 1988 Paraguay
2 aus Nord- und Mittelamerika Kanada Kanada Vereinigte Staaten USA
2 aus Afrika Algerien Algerien Simbabwe Simbabwe
2 aus Asien Japan 1870Japan Japan Saudi-Arabien Saudi-Arabien
1 aus Ozeanien Australien Australien

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Land Tore Punkte
1 NiederlandeNiederlande Niederlande 10:5 5-1
2 Paraguay 1988 Paraguay 9:4 4-2
3 Danemark Dänemark 12:10 3-3
4 Algerien Algerien 5:17 0-6
Do, 5. Januar 1989, 20:15 Uhr in Rotterdam
Niederlande Dänemark 4:2 (1:0)
Do, 5. Januar 1989, 21:15 Uhr in Rotterdam
Paraguay Algerien 5:0 (4:0)
Sa, 7. Januar 1989, 19:30 Uhr in Amsterdam
Dänemark Paraguay 2:2 (0:1)
Sa, 7. Januar 1989, 21:00 Uhr in Amsterdam
Niederlande Algerien 4:1 (3:1)
So, 8. Januar 1989, 14:30 Uhr in Arnheim
Niederlande Paraguay 2:2 (1:1)
So, 8. Januar 1989, 14:30 Uhr in Amsterdam
Dänemark Algerien 8:4 (2:1)

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Land Tore Punkte
1 Brasilien 1968 Brasilien 14:4 4-2
2 Ungarn 1957 Ungarn 17:9 4-2
3 SpanienSpanien Spanien 14:9 4-2
4 Saudi-Arabien Saudi-Arabien 4:27 0-6
Fr, 6. Januar 1989, 19:15 Uhr in Leeuwarden
Ungarn Brasilien 3:2 (1:2)
Fr, 6. Januar 1989, 20:30 Uhr in Leeuwarden
Saudi-Arabien Spanien 2:8 (2:5)
Sa, 7. Januar 1989, 19:30 Uhr in ’s-Hertogenbosch
Brasilien Saudi-Arabien 8:0 (3:0)
Sa, 7. Januar 1989, 21:00 Uhr in ’s-Hertogenbosch
Ungarn Spanien 3:5 (1:2)
So, 8. Januar 1989, 14:30 Uhr in Leeuwarden
Ungarn Saudi-Arabien 11:2 (7:0)
So, 8. Januar 1989, 14:30 Uhr in ’s-Hertogenbosch
Brasilien Spanien 4:1 (2:0)

Gruppe C[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Land Tore Punkte
1 Belgien Belgien 8:1 6-0
2 Argentinien Argentinien 6:5 4-2
3 Kanada Kanada 7:7 2-4
4 Japan 1870Japan Japan 3:11 0-6
Fr, 6. Januar 1989, 19:45 Uhr in ’s-Hertogenbosch
Japan Belgien 0:3 (0:1)
Fr, 6. Januar 1989, 21:00 Uhr in ’s-Hertogenbosch
Kanada Argentinien 1:3 (0:2)
Sa, 7. Januar 1989, 18:00 Uhr in Leeuwarden
Belgien Kanada 2:0 (2:0)
Sa, 7. Januar 1989, 19:15 Uhr in Leeuwarden
Japan Argentinien 1:2 (0:2)
So, 8. Januar 1989, 15:45 Uhr in Leeuwarden
Japan Kanada 2:6 (1:2)
So, 8. Januar 1989, 15:45 Uhr in ’s-Hertogenbosch
Belgien Argentinien 3:1 (1:0)

Gruppe D[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Land Tore Punkte
1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA 10:3 5-1
2 Italien Italien 12:6 4-2
3 AustralienAustralien Australien 6:8 3-3
4 Simbabwe Simbabwe 3:14 0-6
Fr, 6. Januar 1989, 19:30 Uhr in Amsterdam
Italien Simbabwe 5:1 (3:0)
Fr, 6. Januar 1989, 21:00 Uhr in Amsterdam
USA Australien 1:1 (0:0)
Sa, 7. Januar 1989, 19:30 Uhr in Arnheim
Simbabwe USA 1:5 (0:3)
Sa, 7. Januar 1989, 20:45 Uhr in Arnheim
Italien Australien 6:1 (3:0)
So, 8. Januar 1989, 15:45 Uhr in Arnheim
Italien USA 1:4 (0:2)
So, 8. Januar 1989, 15:45 Uhr in Amsterdam
Simbabwe Australien 1:4 (0:1)

Zwischenrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Land Tore Punkte
1 Belgien Belgien 9:4 5-1
2 NiederlandeNiederlande Niederlande 8:6 3-3
3 Ungarn 1957 Ungarn 6:8 2-4
4 Italien Italien 5:10 2-4
Di, 10. Januar 1989, 19:45 Uhr in Rotterdam
Niederlande Ungarn 3:3 (3:1)
Di, 10. Januar 1989, 21:00 Uhr in Arnheim
Belgien Italien 5:1 (2:1)
Mi, 11. Januar 1989, 19:45 Uhr in Rotterdam
Ungarn Belgien 2:2 (0:1)
Mi, 11. Januar 1989, 21:00 Uhr in Arnheim
Niederlande Italien 4:1 (3:1)
Do, 12. Januar 1989, 19:45 Uhr in Rotterdam
Ungarn Italien 1:3 (1:2)
Do, 12. Januar 1989, 19:45 Uhr in Arnheim
Niederlande Belgien 1:2 (1:1)

Gruppe 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Land Tore Punkte
1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten 10:4 6-0
2 Brasilien 1968 Brasilien 14:9 4-2
3 Paraguay 1988 Paraguay 5:10 2-4
4 Argentinien Argentinien 7:13 0-6
Di, 10. Januar 1989, 19:45 Uhr in Arnheim
Brasilien Paraguay 5:1 (3:0)
Di, 10. Januar 1989, 21:00 Uhr in Rotterdam
USA Argentinien 3:1 (0:1)
Mi, 11. Januar 1989, 19:45 Uhr in Arnheim
Paraguay USA 0:2 (0:1)
Mi, 11. Januar 1989, 21:00 Uhr in Rotterdam
Brasilien Argentinien 6:3 (2:0)
Do, 12. Januar 1989, 21:00 Uhr in Rotterdam
Brasilien USA 3:5 (0:2)
Do, 12. Januar 1989, 21:00 Uhr in Arnheim
Paraguay Argentinien 4:3 (1:2)

Finalrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

14. Januar 1989 Rotterdam Belgien Belgien Brasilien 1968 Brasilien 6:8 n.S. (3:3,1:1,1:0)
14. Januar 1989 Rotterdam Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA NiederlandeNiederlande Niederlande 1:2 (0:1)

Spiel um Platz 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. Januar 1989 Rotterdam Belgien Belgien Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA 2:3 n. V. (2:2,2:1)

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. Januar 1989 Rotterdam Brasilien 1968 Brasilien NiederlandeNiederlande Niederlande 2:1 (1:0)

Der Weltmeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topfavorit Brasilien hatte am Anfang in der Gruppe B Startprobleme. Sensationell hatte Brasilien gegen Ungarn mit 2:3 verloren. Erst nach der Niederlage kam der Express in die Gänge, sie schlugen Saudi-Arabien mit 8:0 und Spanien mit 4:1. In der zweiten Gruppenphase überrannten sie Paraguay mit 5:1 und erlangten einen 6:3-Sieg gegen Argentinien. Brasilien spielte lediglich um den Gruppensieg gegen die USA, die ebenfalls bereits zwei Siege auf dem Konto hatten. Überraschend kassierten die Brasilianer die zweite Niederlage im Turnier, mit einem 5:3-Sieg wird das US-Team Gruppensieger. Im Halbfinale spielten die Südamerikaner gegen Belgien, die in ihrer Gruppe den Gastgeber schlagen konnten. Nach Verlängerung stand es gegen Belgien 3:3. Nun musste das Sechsmeterschießen entscheiden, das die Südamerikaner mit 5:3 gewannen. Im Endspiel traf man auf den Gastgeber Niederlande vor 4.200 Zuschauer. Benatti erzielte die Führung zu Beginn für Brasilien, die Niederländer durch Loosveld den Ausgleich. Doch in der 46. Spielminute erzielte Raul die 2:1-Führung, die sie nicht mehr abgaben. Brasilien wurde der erste Futsal-Weltmeister.

Beste Torschützen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Spieler Tore
1 Ungarn 1957 László Zsadányi 7
2 Ungarn 1957 Mihály Borostyán 6
Brasilien 1968 Sérgio Benatti 6
Vereinigte Staaten Peter Vermes 6
Belgien Rudi Schreuers 6
Niederlande Victor Hermans 6

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Goldenen Ball für den besten Spieler des Turniers wurde der Niederländer Victor Hermans ausgezeichnet. Ein Silberner bzw. Bronzener Ball wurden nicht vergeben. Als bester Torjäger des Turniers erhielt der Ungar Laszlo Zsadany (7 Tore) den Goldenen Schuh. Den Fair-Play-Preis gewann die Mannschaft der USA. Im Technischen Bericht wird noch der Belgier Johan Lamotte als Bester Torhüter sowie ein All-Star-Team ausgewiesen.

FIFA All-Star-Team

Belgien Johan Lamotte (Tor)
Belgien Rudi Schreurs
NiederlandeNiederlande Victor Hermans
Brasilien 1968 Sérgio Benatti
Brasilien 1968 Raul

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]