Görike

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Görike
Gemeinde Gumtow
Koordinaten: 52° 57′ N, 12° 12′ OKoordinaten: 52° 56′ 33″ N, 12° 12′ 9″ O
Höhe: 51 m ü. NHN
Fläche: 10,6 km²
Einwohner: 176
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner/km²
Eingemeindung: 30. Juni 2002
Postleitzahl: 16866
Vorwahl: 033977

Görike ist ein Ortsteil[1] der Gemeinde Gumtow in der Prignitz. Görike war bis 2002 eine selbständige Gemeinde, die zum Amt Gumtow gehörte. Seit dem 30. Juni 2002 ist sie Teil der Gemeinde Gumtow.[2] Häufig ist der Ort auch in der Falschschreibweise Göricke zu finden.[3]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Görike liegt im südlichen Teil des Gemeindegebietes von Gumtow. Das Angerdorf grenzt im Süden an Bendelin und im Westen an Netzow, beides Ortsteile der Gemeinde Plattenburg. Im Norden folgen Schönhagen, im Osten Granzow und im Südosten Barenthin (Ortsteile der Gemeinde Gumtow). 1900 umfasste die Gemarkung 988 ha.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wird 1344 als Gorcke erstmals urkundlich erwähnt.[4] Der Name wird von altpolabisch Gorka bzw. Gorky = ‚Ansiedlung am kleinen Berg‘ ableitet, wobei Gorky die Verkleinerungsform zu Gora = ‚Berg‘ ist.[5] 1551/54 hatte das Dorf 34 Hufen, die von 13 Hüfnern bewirtschaftet wurden. 1576 wurden erstmals eine „Mühle im Felde“ (= Windmühle) und ein Schmied erwähnt. 1686 war auch bereits ein Krug am Ort. 1800 hatte das Dorf 42 Feuerstellen, 1860 hatte der Ort vier öffentliche Gebäude, 58 Wohnhäuser und 83 Wirtschaftsgebäude; dazu gehörten eine Getreidemühle und zwei Ziegeleien. 1945 wurden 194,8 ha enteignet und aufgeteilt. 1960 hatte die örtliche LPG 121 Mitglieder, die insgesamt 825 Hektar Nutzfläche bewirtschafteten. 1945 hatte die Gemeinde noch 481 Einwohner.

Görike liegt am Pilgerweg Berlin–Wilsnack, der seit dem Ende des 14. Jahrhunderts begangen wurde.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Görike besitzt eine Feldsteinkirche in Saalform, die an ihrer Ostseite noch die ursprünglichen drei Spitzbogenfenster aufweist. Sie stammt im Kern wohl aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Der Westturm wurde erst im 15. Jahrhundert ausgebaut. Die im Innern flachgedeckte Kirche besitzt einen aufwändigen spätgotischen Flügelaltar aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München Berlin 2000, ISBN 3-422-03054-9.
  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – A–M. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-032-6, S. 264 ff.
  • Sophie Wauer: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 6: Die Ortsnamen der Prignitz. Brandenburgisches Namenbuch, Teil 6; Berliner Beiträge zur Namenforschung, 7; Böhlau, Weimar 1989, ISBN 3-7400-0119-4.
  • Elisabeth von Falkenhausen: Die Prignitz entdecken – Natur und Kultur einer Region. 5., aktualisierte und erweiterte Auflage. Hendrik Bäßler Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-930388-70-7, Ein goldschimmernder Schnitzaltar in der Kirche von Görike, S. 24 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Görike – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hauptsatzung der Gemeinde Gumtow, § 1 (pdf, 39 kB)
  2. Landkreis Prignitz: Statistisches Jahrbuch 2009; S. 18 (PDF; 2,4 MB)
  3. z. B. im Historischen Ortslexikon
  4. a b Enders, 1962; S. 118–119
  5. Wauer, 1989; S. 107