Günter Kriebel

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Günter Kriebel als Brigadegeneral 1982

Günter Kriebel (* 19. Juni 1925 in Bad Warmbrunn, Landkreis Hirschberg, Provinz Niederschlesien; † 6. Februar 2024 in Koblenz)[1] war ein deutscher Brigadegeneral der Bundeswehr.

Militärische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wehrmacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriebel trat am 2. Juli 1942 in die Infanterie-Division Großdeutschland als Offiziersanwärter der Wehrmacht ein und wurde dort am 1. März 1944 zum Leutnant befördert. Am 5. Mai 1944 wurde er in Rumänien nahe der heutigen moldawischen Grenze durch eine Mörsergranate an Sprunggelenk und Ellenbogen verletzt. Nach dem Krieg war er von August 1945 bis 1956 als Angehöriger der britischen Armee für den Nachschub zuständig.[2]

Bundeswehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Gründung der Bundeswehr trat Kriebel 1956 als Oberleutnant in das Heer ein und absolvierte von 1961 bis 1963 den 4. Generalstabslehrgang Heer an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, den ersten Lehrgang mit der von da an üblichen Dauer von vollen zwei Jahren.[3] Dort wurde er zum Offizier im Generalstabsdienst ausgebildet.

Gefördert durch den Oberst Ernst Philipp übernahm Kriebel 1967 als Oberstleutnant das Panzerbataillon 194 in Münster-Handorf und wurde 1968 Chef des Stabes der 7. Panzergrenadierdivision in Unna, wo er 1970 zum Oberst des Heeres befördert wurde. Hier versuchte er nach eigenen Aussagen, „die durch die Hauptleute von Unna verursachte Unruhe vom Stab weitestgehend fernzuhalten“.[4] Von 1976 bis 1982 führte Kriebel die als Westerwaldbrigade bekannte Panzerbrigade 15 in Koblenz und wurde nach seiner Beförderung zum Brigadegeneral stellvertretender Divisionskommandeur der 5. Panzerdivision mit Sitz in Diez.[5]

Gesellschaft für Wehrkunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriebel war von 1984 bis 1995 Landesbeauftragter der Gesellschaft für Wehrkunde (heute Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V.).[6][7]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Dieter E. Kilian „zählte Kriebel zu jenen aufrechten, krieggedienten Offizieren, die in ihrer gelungenen Kombination von großem militärischem Fachwissen, persönlicher Integrität und exzellenter Menschenführung einer großen Zahl jüngerer Offiziere zum Vorbild wurden“.[8]

In Unna wurde Kriebel 1970 zum zweitjüngsten Oberst des Heeres befördert; der jüngste war der spätere „4-Sterne General“ Günter Kießling.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Günter Kriebel war verheiratet und Vater zweier Kinder.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Günter Kriebel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeigen von Günter Kriebel. In: rz-trauer.de. Abgerufen am 2. März 2024.
  2. Rheinzeitung, 3. Juli 1980.
  3. Vgl. Hans-Heinrich Steyreiff: Bibliographie der Jahresarbeiten 1957 bis 1987. In: Detlef Bald, Wilhelm Nolte, Hans-Heinrich Steyreiff: Generalstabsausbildung zwischen Gesellschaft und Militär. Das Jahresarbeiten-Archiv. Hrsg. von der Führungsakademie der Bundeswehr und der Clausewitz-Gesellschaft. Mittler, Herford u. a. 1991, ISBN 3-8132-0375-1, S. 141, 260.
  4. Auf der Suche nach dem Bild des Offiziers. Seminar zu den Thesen der „Leutnante 70“ und der der Ergebnisniederschrift der „Hauptleute von Unna“. In: Texte und Studien des Zentrums Innere Führung. Reihe Ausbildungspädagogik, H. 1/1984, S. 127–131.
  5. Die Welt, 21. Juli 1982: „Führen heißt auch, sich nach oben bemerkbar zu machen – Bemerkenswerte Rede bei Kommandeurswechsel in Koblenz“.
  6. https://www.gsp-sipo.de/fileadmin/Daten_GSP/LB_4/Chronik_Landesbereich_IV.pdf
  7. Europäische Sicherheit, Band 44, 1995, Original aus: University of Michigan, Verlag E.S. Mittler, S. 56.
  8. Dieter E. Kilian: Elite im Halbschatten – Generale und Admirale der Bundeswehr. 2005, ISBN 3-9806268-3-0, S. 332.
  9. siehe Koblenzer Zeitung Schängel, 15. Oktober 1981.