Gabolshausen

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Gabolshausen
Koordinaten: 50° 16′ N, 10° 30′ OKoordinaten: 50° 16′ 17″ N, 10° 30′ 11″ O
Einwohner: 232 (2006)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 97631
Vorwahl: 09761
Gabolshausen (Bayern)
Gabolshausen (Bayern)

Lage von Gabolshausen in Bayern

Katholische Filialkirche St. Laurentius (2014)

Gabolshausen ist ein Gemeindeteil der Stadt Bad Königshofen im Grabfeld im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld (Bayern).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im Naturpark Haßberge.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1234 verkaufte Graf Otto von Botenlauben dem Hochstift Würzburg die ehemals zwei Dörfer bildenden, jetzt zu einem verbundenen Ort „Gebolshusin et Hagin“. Der Ortsname leitet sich von den Häusern des Gebolt ab. Die Ersterwähnung soll bereits 820 erfolgt sein.

Ab 1245 war Gabolshausen Teil der „Neuen Herrschaft Henneberg“ unter Hermann I. von Henneberg-Coburg, welche 1291 unter der Bezeichnung „Pflege Coburg“ an den askanischen Mitregenten Markgraf Otto den Langen von Brandenburg zu Salzwedel († 1308) fiel. 1317 kam der Ort als Teil der „Neuen Herrschaft Henneberg“ an die Grafschaft Henneberg-Schleusingen und wurde dem Amt Heldburg angegliedert. Durch zwei Erbteilungen der Schleusinger Linie in den Jahren 1347 und 1353 fiel der Ort an Graf Eberhard II. von Württemberg. Dieser verkaufte Gabolshausen 1354 an das Hochstift Würzburg. Seitdem war der Ort Bestandteil des würzburgischen Amts Königshofen, welches im 15. Jahrhundert zeitweise an die Linie Henneberg-Aschach verpfändet war.

1803 wurde Gabolshausen zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern fiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Am 1. Januar 1972 wurde Gabolshausen in die Stadt Bad Königshofen im Grabfeld eingegliedert.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildstock (Rokoko) von Karl Albert

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gabolshausen, das schon seit alter Zeit Filiale der Pfarrei Untereßfeld ist, besaß einstmals eine Kirchenburg. Die romanische Dorfkirche wurde unter Bischof Julius Echter von Mespelbrunn um 1600 erweitert. 1910 wurde die uralte Kirche abgebrochen und eine neugotische Kirche erbaut.

1767 schuf der Hofheimer Bildhauer Karl Albert den in der Ortsmitte stehenden Rokokobildstock. Er gilt als die schönste Rokokoarbeit in Franken. Das Original wird im Würzburger Diözesan-Museum ausgestellt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1598 wurde über die beiden Torhäuser von Gabolshausen berichtet: „… sind sehr alt. Niemand weiß, wann sie gebaut!“ Eines der beiden der ehemaligen Dorfbefestigung dienenden Torhäuser steht noch am Westausgang des Dorfes.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmäler in Bad Königshofen im Grabfeld sind für Gabolshausen 11 Baudenkmale aufgeführt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Albert (* 1743 in Gabolshausen; † 1819 bei Rügheim), Bildhauer

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gabolshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gabolshausen im Rhönlexikon (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  • Gabolshausen in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 3. April 2023.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gabolshausen-Bad Königshofen im Grabfeld. In: mainpost.de. Abgerufen am 6. Februar 2021.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 499.