Galenobismutit

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Galenobismutit
Galenobismutit in Pyrit und Quarz
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Gbit[1]

Chemische Formel PbBi2S4
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/E.34
II/E.34-005

2.JB.45
03.07.09.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol mmm
Raumgruppe Pnam
Gitterparameter a = 11,669 Å; b = 14,533 Å; c = 4,090 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 4 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2,5 bis 3
Dichte (g/cm3) 7,04
Spaltbarkeit gut entlang {110}
Bruch; Tenazität irregulär/uneben
Farbe bleigrau, grau, hellgrau, zinnweiß
Strichfarbe grau, schwarz
Transparenz opak
Glanz metallisch

Galenobismutit ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung PbBi2S4 und bildet langgestreckte, nadelartige Kristalle oder dünne Platten von bis zu einem Zentimeter Größe. Es ist von hellgrauer bis zinnweißer Farbe.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mineral wurde erstmals 1878 von Hjalmar Sjögren in der Ko-Mine im schwedischen Värmland gefunden und beschrieben. Es ist nach seinen Bestandteilen, dem Mineral Galenit und dem Element Bismut benannt.[2]

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Systematik nach Strunz wird Galenobismutit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Er wird zu den Sulfosalzen gezählt. In der 8. Auflage bildete er mit Cannizzarit, Cosalit, Felbertalit, Junoit, Mozgovait, Nordströmit, Paděrait, Proudit, Weibullit und Watkinsonit eine Gruppe. In der 9. Auflage werden die Sulfosalze in zwei Hauptgruppen eingeteilt, die nach den Vorbild-Sulfiden (Blei- oder Zinksulfid) benannt sind. Dabei bildet Galenobismutit mit Ángelait und Weibullit eine Untergruppe der Galenit-Derivate mit Blei.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet Galenobismutit mit Sakharovait, Berthierit, Garavellit und Klerit eine Untergruppe der Sulfosalze mit dem Verhältnis z/y = 2 und der Zusammensetzung (A+)i(A2+)j [ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle.[3]

Modifikationen und Varietäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist eine silberhaltige Varietät bekannt, die in der chinesischen Provinz Ganzhou gefunden wurde.[4]

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mineral bildet sich unter hydrothermalen Bedingungen. Es ist vergesellschaftet mit Galenit, Bismut, Cosalit, Aikinit, Tellurobismutit, Joséit, Tetradymit, Tetraedrit, Gold, Pyrit und Quarz. Gediegenes Gold findet man in bis zu einem Millimeter großen Körnern eingebettet in Galenobismutit.[2]

Es ist eine Vielzahl Fundorte des Galenobismutites bekannt. Neben der Typlokalität bei Nordmark und weiteren Funden in Schweden sind Funde unter anderem aus dem Oberpinzgau in Österreich, Pechtelsgrün in Sachsen, Somerset und Cornwall in England, Kingsgate und Mt. Farrell in Australien, Chenzhou in China; Minen in Idaho und Washington, Vereinigte Staaten; British Columbia, Ontario und Yukon Territory in Kanada, Cerro Bonete in Bolivien sowie kleineren Vorkommen bekannt.

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Galenobismutit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pnam (Raumgruppen-Nr. 62, Stellung 6)Vorlage:Raumgruppe/62.6 mit den Gitterparametern a = 11,669 Å, b = 14,533 Å und c = 4,090 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  2. a b Naturhistoriska riksmuseet: Mer om Galenobismutit (Memento vom 21. November 2008 im Internet Archive), eingesehen am 23. Oktober 2009 (schwedisch).
  3. Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com
  4. Argentiferous Galenobismutite bei mindat.org (engl.).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Galenobismutit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)
  • H. Sjögren: Om några vismutmineralier från Nordmarks grufvor i Vermland – III. Ett nytt vismutsvafladt svafvelbly. In: Aftryck ur Geol. Förenigens i Stockholm Förhandl. 1878, 46, 4, S. 109–111, pdf (schwedisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Galenobismutit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien