Galitsch

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Stadt
Galitsch
Галич
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Kostroma
Stadtkreis Galitsch
Bürgermeister Alexei Below
Gegründet 1159
Stadt seit 1778
Fläche 17 km²
Bevölkerung 17.346 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 1020 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 130 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 49437
Postleitzahl 157200–157203
Kfz-Kennzeichen 44
OKATO 34 408
Website www.galich.com
Geographische Lage
Koordinaten 58° 23′ N, 42° 21′ OKoordinaten: 58° 23′ 0″ N, 42° 21′ 0″ O
Galitsch (Europäisches Russland)
Galitsch (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Galitsch (Oblast Kostroma)
Galitsch (Oblast Kostroma)
Lage in der Oblast Kostroma
Liste der Städte in Russland

Galitsch (russisch Галич) ist eine Stadt mit 17.346 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in Russland in der Oblast Kostroma.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es liegt 121 km nordöstlich der Gebietshauptstadt Kostroma am Südufer des Galitscher Sees und ist an die Transsibirische Eisenbahn (Kilometer 500 von Moskau aus) angebunden. Die nächstgelegenen Städte sind Tschuchloma (45 km nordöstlich von Galitsch) und Bui (48 km westlich).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf Galitsch (ca. 1860)

Als Gründungsjahr der Stadt gilt entweder 1158 oder 1159, als Galitsch laut Urkunden vom Großfürsten und Moskau-Gründer Juri Dolgoruki angelegt wurde. Benannt ist die Stadt, wie auch eine Reihe anderer alten Städte in Zentralrussland, nach einer Stadt aus den Gründerzeiten des frühmittelalterlichen Kiewer Rus, nach dem heute zur Ukraine gehörenden Halytsch.

1246 wurde Galitsch in russischen Urkunden als Hauptort eines eigenständigen Fürstentums erwähnt, das damals von einem Bruder des Nationalhelden Alexander Newski regiert wurde. 1363 verlor das Fürstentum seine Eigenständigkeit und wurde dem Großfürstentum Moskau angegliedert. Wegen andauernder Kriege zwischen den Fürstentümern nutzte Moskau Galitsch im 15. Jahrhundert als Festung, wozu auf einer Anhöhe auf dem Gebiet der heutigen Stadt Verteidigungsanlagen mit einem Erdwall errichtet wurden. Nach Jahrzehnten von Belagerungen und Kämpfen ging Galitsch 1450 endgültig an das Moskauer Großfürstentum, das nunmehr alle russischen Fürstentümer in sich vereinigte. Einige Reste der ehemaligen Befestigungsanlagen sind in Galitsch bis heute erhalten.

Das Paissi-Kloster in Galitsch (Aufnahme um 1900)

Im 16. Jahrhundert blühte in Galitsch, das an einem Weg in die Hafenstadt Archangelsk lag, der Handel mit Getreide und Pelzen auf. 1609 wurde der Ort während der Smuta von polnisch-litauischen Truppen angegriffen und zerstört. Dank der günstigen geographischen Lage konnte Galitsch jedoch auch im 17. Jahrhundert seine Bedeutung für den Handel wiedererlangen. 1778 erhielt es als Kreiszentrum des Kostromaer Gouvernements Stadtrechte. Seine vormalige wirtschaftliche Bedeutung verlor Galitsch jedoch zum Ende des 18. Jahrhunderts.

Im 19. Jahrhundert wurde Galitsch im Wesentlichen nach einem Generalplan der 1770er-Jahre bebaut, was sich in der Architektur der Stadt bis heute teilweise widerspiegelt. Während der Sowjetzeit wurden hier größere Industriebetriebe aufgebaut, wobei Galitsch zeitweise zum sogenannten Iwanowoer Industriebezirk gehörte.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1897 6.237
1926 8.875
1939 13.695
1959 16.119
1970 19.374
1979 21.270
1989 21.652
2002 19.151
2010 17.346

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutend sind in Galitsch der Maschinenbau, die Metallindustrie sowie die Holz- bzw. Möbelindustrie.

In der Nähe von Galitsch existiert ein 350 Meter hoher Sendemast zur Verbreitung von UKW- und TV-Programmen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das älteste erhaltene Bauwerk in Galitsch ist das ehemalige Paissi-Kloster aus dem 15. Jahrhundert. Im Zentrum der Stadt findet man eine Reihe historischer Bauten aus dem 19. Jahrhundert, darunter die Verkündigungskathedrale (1815) und die ehemaligen Handelsreihen (1825). Die Stadt besitzt auch ein Heimatmuseum.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Galitsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien