Gastrodia

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Gastrodia

Gastrodia elata

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Epidendroideae
Tribus: Gastrodieae
Untertribus: Gastrodiinae
Gattung: Gastrodia
Wissenschaftlicher Name
Gastrodia
R.Br.

Gastrodia ist eine blattgrünlose Pflanzen-Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie besteht aus 93 Arten[1] und wurde von Robert Brown erstbeschrieben.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gastrodia haben die Photosynthese aufgegeben und bilden dementsprechend kein Chlorophyll mehr. Stattdessen leben sie myko-heterotroph von einem Pilz, der die Pflanzen ernährt. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Hallimasche. Damit wären Gastrodia neben den Orchideen der Gattung Galeola die einzigen myko-heterotrophen Pflanzen, die nicht auf einen Mykorrhizapilz angewiesen sind.

Das Rhizom ist fleischig und knollenähnlich, die Blüten röhren- bis glockenförmig.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pflanzen dieser Gattung sind von Südostasien (China, Tibet, Malaysia) bis Australien und Neuseeland verbreitet. Sie leben an feuchten bis nassen Standorten mit hohen Anteilen verrottenden organischen Materials.

Gastrodia cooperae
Gastrodia entomogama
Gastrodia cunninghamii
Gastrodia procera
Gastrodia procera
Gastrodia sesamoides

Systematik und botanische Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Gastrodia wurde 1810 von Robert Brown beschrieben. Der Name stammt von dem griechischen Wort γαστροειδής gastroeides, „bauchförmig, bauchig“. Er bezieht sich auf die ausgeprägte Form der seitlichen Sepalen. Typusart ist Gastrodia sesamoides.

Gastrodia wird innerhalb der Tribus Gastrodieae in die Subtribus Gastrodiinae eingeordnet.

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach R. Govaerts werden etwa 93 Arten anerkannt:[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die knolligen Rhizome finden in der chinesischen Medizin bei Kopfschmerzen und Migräne Verwendung, bei den Maori werden sie als Lebensmittel verwendet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • N. Hoffman, A. Brown: Orchids of South-west Australia. University of Western Australia Press, Nedlands 1998, ISBN 1-876268-18-2.
  • Subhuti Dharmananda: Remarkable Symbiotic Plant-Fungus. OCLC 234317634 (itmonline.org).
  • Rebecca J. Frey: Gastrodia. In: Encyclopedia of Alternative Medicine. Thomson Gale, 2006. (health.enotes.com (Memento vom 12. November 2006 im Internet Archive)).
  • M. Bidartondo: The evolutionary ecology of myco-heterotrophy. In: New Phytologist. Band 167, 2005, S. 335–352, Tansley Review (bio.ic.ac.uk (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive), PDF).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp Gastrodia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 7. April 2020..

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gastrodia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien