Gauliga Osterland

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Gauliga Osterland
Voller Name Gauliga Osterland
Verband VMBV
Erstaustragung 1923
Letztmalige Austragung 1933
Hierarchie 1. Liga
Mannschaften 5 – 10
Rekordsieger FC Wacker Gera (6)
Qualifikation für mitteldeutsche Fußballmeisterschaft
Region Thüringer Vogtland, OrlasenkeVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat
↓ 2. Klasse

Die Gauliga Osterland war eine der obersten Fußballligen des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine (VMBV). Sie wurde 1923 ins Leben gerufen und bestand bis zur Auflösung des VMBVs 1933. Der Sieger qualifizierte sich für die Endrunde der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft.

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gauliga Osterland wurde 1923 im Zuge einer Spielklassenreform (die sieben erstklassigen Kreisligen wurden aufgelöst und die zahlreichen Gauligen traten wieder an erster Stelle) des VMBV gegründet. Die Vereine spielten vor 1919 im Gau Ostthüringen, der zwischen 1919 und 1923 dem Kreis Thüringen zugeordnet war. Die Gauliga startete mit fünf Teilnehmern, die Anzahl wurde in den kommenden Spielzeiten schrittweise erhöht. Ab der Saison 1928/29 spielten zehn Vereine in der Liga.

Im Zuge der Gleichschaltung wurde der VMBV und demzufolge auch die Gauliga Osterland wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 aufgelöst. Die Vereine wurden in den Fußballgau Mitte eingeordnet, erhielten aber keinen Startplatz für die ab 1933 eingeführte erstklassige Gauliga Mitte, sondern wurden in den unteren Ligen eingeordnet.

Die Gauliga Osterland wurde vom FC Wacker Gera dominiert, der sich sechsmal die Gaumeisterschaften sichern konnte. Lokalrivale SpVgg 1904 Gera errang 1924/25 die Gaumeisterschaft. Gegen Ende der 1920er und Anfang der 1930 kamen ebenfalls der 1. FC Greiz, sowie der FC Thüringen Weida zu Meisterschaftsehren.

Einordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die übermäßige Anzahl an erstklassigen Gauligen innerhalb des VMBVs hatte eine Verwässerung des Spielniveaus verursacht, es gab teilweise zweistellige Ergebnisse in den mitteldeutschen Fußballendrunden. Das Abschneiden in den mitteldeutschen Fußballendrunden der Vereine aus der Gauliga Osterland variierte Jahr für Jahr. In den ersten beiden Spielzeiten, in der die Gauliga Osterland existierte, schieden die Gaumeister aus Gera bereits in der ersten Runde aus. Mitte der 1920er stieg jedoch die Spielstärke, so dass 1926/27 die dritte Runde und 1927/28 gar das Halbfinale der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft erreicht werden konnte. 1930/31 gelang Thüringen Weida in der zweiten Runde ein 3:2-Erfolg über den Gaumeister aus dem spielstärksten Gau Nordwestsachsen, FC Sportfreunde Leipzig. Diesen Erfolgen standen in anderen Spielzeiten jedoch auch hohe Niederlagen entgegen, 1929/30 verlor der 1. FC Greiz sein Erstrundenspiel gegen den SV Preußen Langensalza mit 2:7, 1931/32 verlor Thüringen Weida in der zweiten Runde gegen den späteren mitteldeutschen Fußballmeister PSV Chemnitz gar zweistellig (2:10).

Für die ab 1933 eingeführte Gauliga Mitte wurde anfangs keine Mannschaft aus der Gauliga Osterland berücksichtigt. Dem FC Thüringen Weida gelang aber 1936 und dem 1. SV Gera (Zusammenschluss der SpVgg 1904 Gera mit dem SC Concordia Gera Reuß) 1939 der Aufstieg in diese erste Fußballliga.

Meister der Gauliga Osterland 1924–1933[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Gaumeister
Osterland
Abschneiden
mitteldt. Meisterschafta
Mitteldeutscher Meister
1923/24 FC Wacker Gera 1. Runde (1) SpVgg 1899 Leipzig-Lindenau
1924/25 SpVgg 1904 Gera 1. Runde (1) VfB Leipzig
1925/26 FC Wacker Gera 2. Runde (2) Dresdner SC
1926/27 FC Wacker Gera 2. Zwischenrunde (3) VfB Leipzig
1927/28 FC Wacker Gera Halbfinale (4) FC Wacker Halle
1928/29 FC Wacker Gera 2. Vorrunde (2) Dresdner SC
1929/30 1. FC Greiz 1. Vorrunde (1) Dresdner SC
1930/31 FC Thüringen Weida Viertelfinale (3) Dresdner SC
1931/32 FC Thüringen Weida 2. Vorrunde (2) PSV Chemnitz
1932/33 FC Wacker Gera 2. Runde (2) Dresdner SC
a 
In Klammern ist die erreichte Spielrunde als Zahl angegeben.

Rekordmeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekordmeister der Gauliga Osterland ist der FC Wacker Gera, der den Titel sechs Mal gewinnen konnten.

Verein Titel Jahr
FC Wacker Gera 6 1923/24, 1925/26, 1926/27, 1927/28, 1928/29, 1932/33
FC Thüringen Weida 2 1930/31, 1931/32
SpVgg 1904 Gera 1 1924/25
1. FC Greiz 1 1929/30

Ewige Tabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berücksichtigt sind alle Spielzeiten der erstklassigen Gauliga Osterland von 1923 bis 1933.

Pl. Verein Jahre Sp. S U N T+ T- Diff. Punkte Ø-Pkt. Titel Spielzeiten
 1. FC Wacker Gera 10  140  101  16  23 565 228 +337 218:62 1,56 6 1923–1933
 2. SpVgg 1904 Gera 10  140  72  23  45 449 269 +180 167:113 1,19 1 1923–1933
 3. VfB Pößneck 10  140  66  13  61 348 316 +32 145:135 1,04 0 1923–1933
 4. FC Thüringen Weida 7  114  63  13  38 356 269 +87 139:89 1,22 2 1926–1933
 5. FC Konkordia Gera-Reuß 10  140  51  21  68 318 427 −109 123:157 0,88 0 1923–1933
 6. 1. FC Greiz 7  112  54  11  47 270 294 −24 119:105 1,06 1 1925–1927, 1928–1933
 7. SpVgg Neustadt/Orla 7  107  39  14  54 272 301 −29 92:122 0,86 0 1924–1926, 1928–1933
 8. SV Schmölln 1913 6  102  26  15  61 182 359 −177 67:137 0,66 0 1927–1933
 9. PSV Gera 5  77  23  12  42 173 223 −50 58:96 0,75 0 1926–1931
10. SC Gera-Rubitz 3  54  17  4  33 121 182 −61 38:70 0,7 0 1929/30, 1931–1933
11. VfB Ronneburg 3  54  10  6  38 110 242 −132 26:82 0,48 0 1928/29, 1930–1932
12. SC Ranis 1  18  4  3  11 33 68 −35 11:25 0,61 0 1932/33
13. SpVgg Helios Eisenberg 1  8  1  1  6 7 26 −19 3:13 0,38 0 1923/24

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]