Gelai

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Gelai

Der Gelai von der Südspitze des Natronsees aus gesehen.

Höhe 2942 m
Lage Tansania
Koordinaten 2° 36′ 0″ S, 36° 6′ 0″ OKoordinaten: 2° 36′ 0″ S, 36° 6′ 0″ O
Gelai (Tansania)
Gelai (Tansania)
Letzte Eruption Pleistozän

Der Gelai (auch Gelei, Swahili: Mlima Gelai) ist ein 2942 m[1] hoher Schildvulkan[2] im Longido-Distrikt im Zentrum der zu Tansania gehörenden Region Arusha.

Der Vulkan liegt am Südostrand des Natronsees. Die Formen der Gipfelregion weisen Reste von Kraterbildungen auf. Die Hänge sind von unregelmäßig verteiltem Wald, zum Teil aus Bambus bestehend, bedeckt. Es treten kleinere semipermanente und saisonale Sümpfe und Teiche treten auf, sowie einige Quellen, die aber wieder versiegen. Die tieferen Hänge, besonders im Süden, sind mit zahlreichen parasitären Kratern, Dornbusch und Grassteppe bedeckt.

Topographische Karte der Crater Highlands. Der Gelai unten rechts.

Die Umgebung des Vulkans teilen sich zwei Bezirke des Distrikts Longido, nämlich: Gelai Lumbwa südlich und Gelai Meirumbwa nördlich. Der Vulkan befindet sich in dem als Crater Highlands bekannten geografischen Gebiet und ist ein Schildvulkan, der zuletzt im Pleistozän ausbrach.[3]

Im Sommer 2007 ereigneten sich in der Gegend mehrere Erdbeben. Im Zusammenhang mit dem größten Erdbeben am 17. Juli bildete sich an der Südflanke von Gelai ein Nord-Nordost-orientierter Bruch oder schmaler Graben. Der Bruch könnte mit einem schmalen Dyke bis in eine Tiefe von etwa 4000 Metern verbunden sein.[4]

Naturschutzgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gelai Forest Reserve (GFR) ist ein Naturschutzgebiet der lokalen Regierung, das 1955 gegründet wurde und etwa 2341 Hektar um die isolierte Spitze des Gelais umfasst. Einheimische haben ca. 452,7 Hektar des Waldes in der Zwischenzeit besiedelt.[5]

Der Hauptteil des Waldes wird von Sträuchern, Kräutern und Gras dominiert, in höheren Lagen gibt es trockenen Bergwald, der jedoch nur in Flussgebieten ein geschlossenes Blätterdach aufweist.[5] Wie in weiteren Gebieten im östlichen Distrikt Longido ist die Wildtierjagd streng reguliert.

Panorama des Gelai

Fünf Siedlungen der Massai umgeben den Wald: Alaililai, Lumbwa, Meirugoi, Magadini und Loondolou Esirwa. Zu ihren wichtigsten sozio-ökonomischen Aktivitäten der Bevölkerung gehören Viehzucht, Landwirtschaft und kleine Kleinstunternehmen. Weitere menschliche Aktivitäten wie Holzeinschlag, Holzkohleverbrennung, Viehweidung und Landwirtschaft gefährden diesen vom Bezirksrat Longido kontrollierten Wald.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stichwort: Gelai. In: Deutsches Kolonial-Lexikon, Band I, Leipzig 1920. S. 699.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Earth from Space: Cool Lava in Africa's Great Rift Valley, European Space Agency, 30 April 2010. Abgerufen am 5. Januar 2024.
  2. Gelai, auf der Homepage Peakvisor.com. Link. Abgerufen am 5. Januar 2024.
  3. Smithsonian, Gelai overview. Abgerufen am 25. März 2023 (englisch).
  4. D. Delvaux und weitere: Surface ruptures associated to the July-August 2007 Gelai volcano-tectonic event, North Tanzania. Geophysical Research Abstracts. 2008. Link.
  5. a b c Noah Sitati und weitere: Tree species diversity and dominance in Gelai Forest Reserve, Tanzania. Journal of Energy and Natural Resources 3. 2014. Seiten 31–37.