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Geleitzug HX 92

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Der Geleitzug HX 92 war ein alliierter Geleitzug der HX-Geleitzugserie zur Versorgung Großbritanniens im Zweiten Weltkrieg. Er fuhr am 29. November 1940 im kanadischen Halifax ab und traf am 12. Dezember in Liverpool ein. Die Alliierten verloren durch deutsche U-Boote vier Frachtschiffe mit 26.111 BRT.

Zusammensetzung und Sicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zerstörer Restigouche
Korvette Windflower
Frachter Rotorua

Der Geleitzug HX 92 setzte sich aus 24 Frachtschiffen zusammen. Am 29. November 1940 verließen sie Halifax (Lage) in Richtung Liverpool (Lage). Kommodore des Konvois war Rear Admiral John Uniacke Penrose Fitzgerald, der sich auf der Rotorua eingeschifft hatte. Beim Auslaufen sicherte der britische Hilfskreuzer Montclare, der kanadische Zerstörer Restigouche und die kanadische Korvette Windflower den Konvoi. Allerdings verließen die Restigouche und die Windflower den Geleitzug am nächsten Tag, nachdem die kanadische bewaffnete Jacht Elk eintraf. Die Elk blieb bis zum 1. Dezember am Geleitzug und zog danach ab. Vom 2. bis 7. Dezember sicherte dann lediglich die Montclare den Konvoi im mittleren Nordatlantik. Diese wurde am 8. Dezember im Bereich der Western Approaches durch den britischen Zerstörer Wolverine abgelöst. Ab 10. Dezember 1940 kamen noch die britischen Zerstörer Veteran und Chelsea sowie die Korvette Camellia hinzu.[1]

Name Flagge Vermessung in BRT Verbleib[1]
Anna Knudsen Norwegen Norwegen 9.057
Bornholm Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 3.177
Cardita Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 8.237
Corvus Norwegen Norwegen 1.317
Dalcross Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 4.557
Empire Steelhead Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7.744
Iddesleigh Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 5.205
Kronprinsessan Margareta Schweden Schweden 3.746
Liguria Schweden Schweden 1.751
Macedonier Belgien Belgien 5.227 am 12. Dezember von U 96 versenkt (Lage)
Malaren Schweden Schweden 2.669
Marathon Königreich Griechenland Griechenland 7.926
Mount Kyllene Königreich Griechenland Griechenland 3.703
Pacific Schweden Schweden 4.978
Prins Maurits Niederlande Niederlande 1.287
Ragnhildsholm Schweden Schweden 2.818
Randa Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1.555
Rotorua Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 10.890 am 11. Dezember von U 96 versenkt (Lage)
Sir Ernest Cassel Schweden Schweden 7.739
Stigstad Norwegen Norwegen 5.964
Stureholm Schweden Schweden 4.575 am 12. Dezember von U 96 versenkt (Lage)
Suriname Niederlande Niederlande 7.915
Towa Niederlande Niederlande 5.419 am 11. Dezember von U 96 versenkt (Lage)
Tungsha Norwegen Norwegen 5.506

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 11. Dezember 1940 sichtete das deutsche U-Boot U 96, das zu einer Position als Wetterbeobachter unterwegs war, etwa 110 Seemeilen westlich von St. Kilda eher zufällig den Geleitzug. Da sich keine weiteren U-Boote in der Nähe befanden, bekam der Kommandant Heinrich Lehmann-Willenbrock vom BdU die Erlaubnis sofort anzugreifen. Er brachte bei Tageslicht das U-Boot unter Wasser in Position und traf um 15.12 Uhr mit einem G7e-Torpedo die Rotorura (10.890 BRT), die gefrorene Fleisch- und Milcherzeugnisse transportierte. Daraufhin sank sie nach 20 Minuten über das Heck und riss 22 von 132 Menschen an Bord mit sich, darunter den Kapitän des Schiffes und den Konvoikommodore John Uniacke Penrose Fitzgerald. In der Nacht griff U 96 über Wasser erneut den Geleitzug an und versenkte die niederländische Towa (5.419 BRT) die Getreide geladen hatte unter Verlust von 18 der 37 Crewmitglieder. Anschließend versenkte U 96 nach Mitternacht den schwedischen Frachter Stureholm (4.575 BRT) mit einer Stahlladung, wobei die gesamte 32-köpfige Besatzung getötet wurde, und den belgischen Frachter Macedonier (5.227), der Phosphat geladen hatte und 4 Mann von 47 verlor. Die deutschen U-Boote U 52 und U 100 erreichen den Geleitzug nicht mehr. Insgesamt wurden vier Schiffe mit 26.111 BRT versenkt.[2][3]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Arnold Hague Convoy Database, abgerufen am 13. April 2021.
  2. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Die Jäger 1939–1942, Wilhelm Heine Verlag, München 1996, ISBN 3-453-12345-X, S. 272.
  3. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Dezember 1940, abgerufen am 13. April 2021.