Geomorphologische Einteilung Tschechiens

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Die 4 geomorphologischen Provinzen Tschechiens
  • Böhmische Masse
  • Mitteleuropäisches Tiefland
  • Westkarpaten
  • Westpannonisches Becken
  • Die 10 geomorphologischen Subprovinzen
  • Böhmerwald
  • Böhmisch-Mährische Subprovinz
  • Erzgebirge
  • Riesengebirge-Altvatergebirge
  • Beraun
  • Böhmisches Tafelland
  • Mitteleuropäisches/Mittelpolnisches Tiefland
  • Außenkarpatische Senken
  • Äußere Westkarpaten
  • Wiener Becken
  • Die 27 Bezirke (farblich hervorgehoben) und
    die 93 geomorphologischen Haupteinheiten (nummeriert)
    (Legende siehe Dateibeschreibungsseite)

    Die Geomorphologische Einteilung Tschechiens ist eine in Tschechien oft benutzte Grundlage für die Lagebeschreibung von Orten und Landschaften. Sie entstand in den 1970er-Jahren und wurde in Einzelheiten mehrfach revidiert. Das Land gliedert sich in vier geomorphologische Provinzen. Den weitaus größten Anteil hat die Böhmische Masse, welche etwa drei Viertel des Landes einnimmt. Der Rest entfällt auf die Westkarpaten und das Wiener Becken im Südosten und einen kleinen Teil des Schlesischen Tieflands im Nordosten, der zum mitteleuropäischen Tiefland gehört. Das Böhmische Massiv und das Schlesische Tiefland gehören dem herzynischen System, die Westkarpaten und das Wiener Becken dem alpidischen Gebirgssystem.

    Grundlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die geomorphologische Klassifikation Tschechiens wurde in den 1960er- bis 1980er-Jahren für die damalige Tschechoslowakei erarbeitet und 1987 umfänglich veröffentlicht. Sie unterscheidet sich von der Naturraumeinteilung Deutschlands dahingehend, dass sie nahezu ausschließlich auf geologischen und geomorphologischen Aussagen beruht. Insgesamt werden zehn hierarchische Ebenen unterschieden. Kernstück ist die Ebene 6 (celek, Plural: celky), die überwiegend altbekannte Landschaftsbezeichnungen aufweist und in etwa den Haupteinheiten in Deutschland entspricht. Dagegen wurden für viele der anderen Gebiete neue Namen geprägt, wobei die Hierarchie-Ebene oder das ermittelte Relief bei der Benennung eine Rolle spielten.

    tschechische Bezeichnung deutsche Bedeutung Ebene Anzahl Schlüssel Anmerkungen
    systém System 1 2 ohne Unterteilung nachvariszischer und alpidischer Orogenese
    subsystém Untersystem 2 4 ohne großräumige Faltengebirgszüge und Becken
    provincie Provinz 3 4 römische Ziffer
    subprovincie Subprovinz 4 10 tiefgestellte Ziffer I3: Krušnohorská subprovincie
    oblast Bezirk 5 27 Großbuchstabe I3A: Krušnohorská hornatina
    celek Haupteinheit 6 93 Bindestrich und Ziffer bekannte Landschaftsbezeichnungen, die sich in dieser Form auch in Übersichtskarten wiederfinden; Beispiel: I3A-1: Smrčiny
    podcelek Untereinheit 7 234 Großbuchstabe Teilweise künstliche Aufteilung der Landschaften; Beispiel: Hazlovská pahorkatina
    okrsek Teileinheit, wörtlich etwa Distrikt 8 921
    podokrsek wörtlich etwa Subdistrikt 9 Zusammenfassungen einzelner Objekte, z. B. Gruppen von Bergen
    část Teil 10 einzelnes Objekt, z. B. Berg, Felsen

    Die Einteilung wurde insbesondere auf der Grundlage von Relieftypen vorgenommen. Hierzu wurde das Untersuchungsgebiet in 16 km² große Quadrate eingeteilt und mit Hilfe des niedrigsten und des höchsten Punktes das Relief bestimmt.

    tschechische Bezeichnung deutsche Bedeutung Relief Höhenbereich
    rovina Ebene 0–30 m
    pahorkatina Hügelland 30–150 m 200–600 m
    vrchovina Bergland 150–300 m 600–900 m
    hornatina Gebirgsland 300–600 m 900–1600 m
    velehornatina etwa „Hochgebirgsland“ über 600 m über 1600 m

    Übergeordnete Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    System Subsystem Provinz Subprovinz Bezirk
    Hercinský systém Hercynská pohoří (Herzyniden) Česká vysočina (Böhmische Masse) Šumavská subprovincie Českoleská oblast
    Šumavská hornatina
    Česko-moravská subprovincie Středočeská pahorkatina
    Jihočeské pánve (Südböhmisches Becken)
    Českomoravská vrchovina (Böhmisch-Mährische Höhe)
    Brněnská vrchovina (Brünner Bergland)
    Krušnohorská subprovincie Krušnohorská hornatina
    Podkrušnohorská oblast
    Karlovarská vrchovina (Karlsbader Gebirge)
    Krkonošsko-jesenická subprovincie (Sudeten) Krkonošská oblast
    Orlická oblast
    Jesenická oblast
    Krkonošsko-jesenické podhůří
    Poberounská subprovincie Brdská oblast
    Plzeňská pahorkatina
    Česká tabule (Böhmisches Tafelland) Severočeská tabule
    Středočeská tabule
    Vychodočeská tabule
    Epihercynské nížiny Středoevropská nížina (Mitteleuropäisches Tiefland) Středopolské nížiny (Mittelpolnisches Tiefland) Slezská nížina (Schlesische Tiefebene)
    Alpsko-himálajský systém Karpaty (Karpaten) Západní Karpaty (Westkarpaten) Vněkarpatské sníženiny (Außerkarpatische Senken) Západní vněkarpatské sníženiny
    Severní vněkarpatské sníženiny
    Vnější západní Karpaty (Äußere Westkarpaten) Jihomoravské Karpaty (Südmährische Karpaten)
    Středomoravské Karpaty (Mittelmährische Karpaten)
    Slovensko-moravské Karpaty (Slowakisch-Mährische Karpaten)
    Západobeskydské podhůří (Vorgebirge der Westbeskiden)
    Západní Beskydy (Westbeskiden)
    Panonská pánev (Pannonische Tiefebene) Západopanonská pánev Vídeňská pánev (Wiener Becken) Jihomoravská pánev (Südmährisches Becken)

    Haupteinheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Böhmische Masse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Böhmerwald-Subprovinz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Böhmisch-Mährische Subprovinz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Erzgebirgs-Subprovinz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Riesengebirge-Altvatergebirge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    auch Sudeten-Subprovinz

    Beraun-Subprovinz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Brdywald-Gebiet/Kammwald-Gebiet
    • Pilsener Hügelland
      • Rakovnická pahorkatina („Hügelland bei Rakovník“)
      • Plaská pahorkatina („Plaßer Hügelland“)
      • Švihovská vrchovina („Schwihauer Hügelland“)

    Böhmisches Tafelland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Nordböhmisches Tafelland
      • Ralská pahorkatina (Rollberg-Hügelland)
      • Jičínská pahorkatina (Gitschiner Plateau)
    • Mittelböhmisches Tafelland
      • Dolnooharská tabule (Tafelland an der unteren Eger)
      • Jizerská tabule (Tafelland an der Iser)
      • Středolabská tabule (Tafelland an der mittleren Elbe)
    • Ostböhmisches Tafelland
      • Východolabská tabule (Tafelland an der östlichen Elbe)
      • Orlická tabule (Tafelland an der Adler)
      • Svitavská pahorkatina (Zwittauer Hügelland)

    Mitteleuropäisches Tiefland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Mittelpolnisches Tiefland

    Westkarpaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Äußere Karpatensenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Äußere Westkarpaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Westpannonisches Becken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Wiener Becken (Vídeňská pánev)

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Jaromír Demek et al.: Hory a nižiny. In: Zeměpisný lexikon ČSR. Prag 1987 (tschechisch, 584 S.).
    • Pavel Boháč, Jaroslav Kolář: Vyšší geomorfologické jednotky České republiky: geografické názvoslovné seznamy OSN-ČR = Major geomorphological units of the Czech Republic: UNO Gazetteers of geographical names-CZ. In: Český úřad zeměměřický a katastrální. Prag 1996, ISBN 80-901212-7-6 (tschechisch, 54 S.).
    • Jaromír Demek, Peter Mackovčin et al.: Hory a nížiny. In: Zeměpisný lexikon ČR. 2. Auflage. Brno 2006, ISBN 80-86064-99-9 (tschechisch, 582 S.).

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Commons: Geomorphologische Karten der Tschechischen Republik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien