Georg Innerebner

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Georg Innerebner (* 13. Februar 1893 in Bozen; † 25. Mai 1974 ebenda) war ein Südtiroler technischer Ingenieur, Heimatforscher und Prähistoriker.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerebner erwarb in München das Diplom eines Elektroingenieurs, diente im Ersten Weltkrieg als Offizier des österreichisch-ungarischen Heeres und wirkte anschließend am Bau verschiedener Bergbahnen in Südtirol mit. In der Folge wandte er sich als selbständiger Unternehmer gänzlich dem Baufach zu.

Daneben trat Innerebner, dessen weitgespannte Interessen auch die Wissensbereiche von Mathematik, Physik, Astronomie und Naturgeschichte umfassten, als Erforscher ur- und frühgeschichtlicher Siedlungsreste im Raum Südtirol hervor. Zahlreiche Einzelveröffentlichungen, insbesondere in der landeskundlichen Zeitschrift Der Schlern, deren Kulturrunde er angehörte, dokumentieren seine Kundfahrten und Sondierungen.

In der Zeit der Südtiroler Option wirkte Innerebner ab 1940 als Mitarbeiter des SS-Ahnenerbes für die Südtiroler Arbeitsgruppe Geschichte und Geographie und lieferte hierzu mythologisierende Interpretationen, die er an vor- und frühgeschichtlichen „Wallburgen“ und siedlungsgeschichtlich orientierenden „Sonnenmittelpunkten“ festmachen wollte.[1][2] Auch veröffentlichte er gelegentlich entsprechende Beiträge im nationalsozialistischen Bozner Tagblatt.[3]

Innerebner war Ehrenmitglied der Universität Innsbruck (1952), Korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts (1964), Ehrenmitglied des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol sowie des Südtiroler Künstlerbundes.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sonnenlauf und Zeitbestimmung im Leben der Urzeitvölker (= Germanien 2). Ahnenerbe-Stiftung Verlag, Berlin-Dahlem 1942.online (archive.org)
  • Über den Fundort des Hauensteinerschwertes. In: Der Schlern 25, 1951, S. 330–334 (Digitalisat).
  • Die Innerebner. Ein altes Sarnergeschlecht (= Schlern-Schriften 76). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1952.
  • Zeitmarken im Alpenraum. In: Sterne und Weltraum, Mannheim 1971, S. 323–326.
  • Die Wallburgen Südtirols. Zum Druck vorbereitet von Reimo Lunz. 3 Bände. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1975–1976.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Weingartner: Dr. Georg Innerebner: zum 60. Geburtstag. In: Der Schlern 27, 1953S. 58–60 (Digitalisat).
  • Veröffentlichungen von Georg Innerebner, Bozen: Stand Herbst 1962. In: Der Schlern 36, 1962, S. 254–262.
  • Paul Mayr: Dr.-Ing. Georg Innerebner zu seinem 80. Geburtstag am 13. 2. 1973. In: Der Schlern 47, 1973, S. 59.
  • Ernst Attlmayr: Veröffentlichungen von Georg Innerebner seit 1962. In: Der Schlern 48, 1975, S. 154–155.
  • Eduard Widmoser: Südtirol A-Z. Innsbruck-München 1983, Band 2, S. 281.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Wedekind: Nationalsozialistische Besatzungs- und Annexionspolitik in Norditalien 1943 bis 1945. Die Operationszonen „Alpenvorland“ und „Adriatisches Küstenland“ (Militärgeschichtliche Studien 38), hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt. R. Oldenbourg Verlag: München 2003, ISBN 3-486-56650-4, S. 62 und 80.
  2. Hannes Obermair: „Großdeutschland ruft!“ Südtiroler NS-Optionspropaganda und völkische Sozialisation – “La Grande Germania chiamaǃ” La propaganda nazionalsocialista sulle Opzioni in Alto Adige e la socializzazione ‚völkisch‘. 2. Auflage. Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte, Schloss Tirol 2021, ISBN 978-88-95523-36-1, S. 46.
  3. Beispielsweise: Eine eigenartige Gestirnstellung am Weihnachtsabend 1943, Bozner Tagblatt vom 15. Januar 1944, S. 3 (Digitalisat).
  4. Vgl. zu Band 1 (Pustertal) die Besprechung von Hans Nothdurfter in: Der Schlern 48, 1975, S. 616–617.