Georg Ledderhose

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Grab des Chirurgen Georg Ledderhose (1855–1925) auf dem Waldfriedhof in München.

Georg Ledderhose (* 15. Dezember 1855 in Bockenheim; † 1. Februar 1925 in München) war ein deutscher Chirurg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ledderhose studierte Medizin an der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg, vor allem bei Albert Lücke. 1880 wurde er dort zum Dr. med. promoviert.[1]

1891 wurde er a.o. Professor für Chirurgie an der Universität Straßburg. Von 1892 bis 1899 war er Direktor des neu gegründeten Rekonvalescentenhauses für Unfallverletzte.[2][3] Später arbeitete er in München, wo er Honorarprofessor wurde.

Er arbeitete in seiner Straßburger Zeit u. a. mit der „Heil- und Pflegeanstalt für epileptische Kinder in Kork (Baden)“[4] (heute: Epilepsie-Zentrum Kork) zusammen und publizierte u. a. auch zur chirurgischen Epilepsietherapie. Ledderhose beschrieb 1894 erstmals das später nach ihm benannte Syndrom[5], das auch als Morbus Ledderhose bezeichnet wird.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Über Glykosamin. Trübner, Straßburg 1880 (Dissertation).
  • Beiträge zur Kenntniss des Verhaltens von Blutergüssen in serösen Höhlen unter besonderer Berücksichtigung der peritonealen Bluttransfusion. Trübner, Straßburg 1885.
  • Die chirurgischen Erkrankungen der Bauchdecken und die chirurgischen Krankheiten der Milz (= Deutsche Chirurgie. Bd. 45b). Enke, Stuttgart 1890.
  • Die ärztliche Untersuchung und Beurtheilung der Unfallfolgen. Bergmann, Wiesbaden 1898.
  • Chirurgie des Thorax und der Brustdrüse (= Diagnostische und therapeutische Irrtümer und deren Verhütung: Chirurgie. Bd. 1). Thieme, Leipzig 1920.
  • Chirurgie der Wirbelsäule, des Rückenmarks, der Bauchdecken und des Beckens (= Diagnostische und therapeutische Irrtümer und deren Verhütung: Chirurgie. Bd. 2). Thieme, Leipzig 1921.
  • Spätfolgen der Unfallverletzungen: Ihre Untersuchung und Begutachtung. Enke, Stuttgart 1921.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dissertation: Ueber Glykosamin.
  2. Encyclopédie de l’Alsace. Band 8 (1984), S. 4682.
  3. Seine Eröffnungsrede ist abgedruckt in: Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914. III. Abteilung: Ausbau und Differenzierung der Sozialpolitik seit Beginn des Neuen Kurses (1890–1904). 2. Band: Die Revision der Unfallversicherungsgesetze und die Praxis der Unfallversicherung. Bearbeitet von Wolfgang Ayaß. Darmstadt 2009, Nr. 134.
  4. Müller H.: Die Anstalt in Kork (Baden). Von der „Heil- und Pflegeanstalt für epileptische Kinder“ zum „Epilepsiezentrum Kork“. (Freiburger Forschungen zur Medizingeschichte, Neue Folge, Band 10). H. F. Schulz, Freiburg 1979, S. 170.
  5. Georg Ledderhose: Ueber Zerreissungen der Plantarfascie. In: Langenbecks Arch klin Chir. Band 48, 1994, S. 853–856.