Georg Martin Dursch

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Johann Georg Martin Dursch - Bronze - German Bury (1853–1933) - Dominikanermuseum Rottweil

Georg Martin Dursch (auch Johann Georg Martin, * 11. November 1800 in Deggingen bei Geislingen; † 21. Februar 1881 in Rottweil) war ein deutscher Pädagoge, katholischer Theologe, Indologe und Kunstsammler sowie Schriftsteller.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Studium in Tübingen und der Priesterweihe am 24. September 1825 promovierte er zum Doktor der Theologie und Philosophie, schloss in Paris ein Studium der Orientalistik mit dem Schwerpunkt Sanskrit an und wurde nach einem Vikariat in Weil der Stadt 1829 Professor am Gymnasium Ehingen/Donau. Hier gründete er mit Kollegen einen Antizölibatsverein, der nach wenigen Jahren verboten wurde. Eine Romreise und die ihm gewährte Privataudienz beim Papst brachte sein Anliegen nicht voran. Enttäuscht verlegte er sich seit 1837 auf ein weitgehend unpolitisches Thema, das Sammeln sakraler Kunst. 1842 wurde er Dekan und Pfarrer in Wurmlingen bei Tuttlingen, 1850 zunächst Stadtpfarrer und dann Dekan in Rottweil (1858). Die Sammlung Dursch enthält spätgotische Holzbildwerke und Tafelmalereien, die seit 1851 in der Lorenzkapelle untergebracht und 1991 ins Dominikanermuseum Rottweil verbracht wurden. Der 1862 an Bischof Joseph von Lipp verkaufte Teil der Sammlung altschwäbischer Malerei begründete die Anfänge des heutigen Diözesanmuseums Rottenburg.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • StALu E 211 III Katholischer Kirchenrat: Wilhelmsstift Tübingen 2.4. Repetenten Bewerbung des Georg Martin Dursch von Deggingen um die Stelle eines Privatdozenten ... 1828
  • HStAS Audiovisuelles Archiv R 4/014 R030011/101 Fernsehsendungen von Südwest Fernsehen aus dem Jahre 2003 Die Rätsel der alten Meister - Das Diözesanmuseum Rottenburg 22. Febr. 2003 0:30:00; 0'30 Permalink
  • StAS Dep. 45 T 4 Nachlass Karl Heinrich Freiherr Roth von Schreckenstein (1823 – 1894) / 1850–1894 Korrespondenz II Br-E 1853–1883 Dursch, Georg Martin; Pädagoge, Theologe, 1800–1881
  • Universitätsarchiv Freiburg, D0008 / 10 Doktordiplome der Theologischen Fakultät. Enth: Georg Martin Dursch 1842.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rede am Grabe des am 21. Februar 1881 verstorbenen hochwürdigen Herrn Joh. Georg Martin v. Dursch : Kirchenraths, Dekans und Stadtpfarrers in Rottweil Dr. der Theologie und Philosophie, Ritters I. Kl. des. K. Ordens der Württemb. Krone und des K. Friedrichsordens, gehalten am 24. Februar 1881, Rottweil 1881.
  • Jakob Lauchert, Dursch, Johann Georg Martin in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48 (1904), S. 213–214 Online-Version
  • Friedrich Lauchert: Dursch, Johann Georg Martin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 213 f.
  • Anton Kampitsch: Kirchenrat Dr. von Dursch 1800–1881. In: Rottweiler Heimatblätter, 10. Jg. (1930) Nr. 15.
  • Werner Wittmann: Die Chronik der Pfarrei Heilig-Kreuz in Rottweil Entstehung und Verfasser. In: Bernhard Rüth (Hrsg.): Chronik der Pfarrei Heilig-Kreuz in Rottweil 1814-1879 (= Documenta Suevica. Quellen zur Regionalgeschichte zwischen Schwarzwald, Alb und Bodensee Nr. 19), Kempten 2010, S. 37f. ISBN 978-3-86142509-0
  • Ulrich Haegele: Georg Martin Dursch. In: Deggingen und Reichenbach im Täle: ein Heimatbuch, Deggingen [2010]. - S. 276–278.
  • Ingrid Sybille Hoffmann: Johann Georg Dursch (1800–1881): Ein Pionier für die Bewahrung und Vermittlung der spätmittelalterlichen schwäbischen Skulptur. In: Melanie Prange: Glaube - Kunst - Hingabe: Johann Baptist Hirsch als Sammler, 2015. S. 104–116.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]