Gerd Burkhardt

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Gerd Burkhardt (* 13. November 1913 in Nürnberg; † 23. Juni 1969 in Hannover) war ein deutscher Physiker. Er widmete sich der Ballistik.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burkhardts Eltern waren der Chirurg Ludwig Burkhardt (1872–1922) und seine Frau Margarete geb. Schröder. Er besuchte das Würzburger Realgymnasium, das nachmalige Siebold-Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er ab 1931 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Physik. 1932 wurde er als Burkhardt VI im Corps Moenania recipiert.[1] Als Inaktiver wechselte er 1933 an die TH München, die ihn 1936 zum Dr. phil. promovierte.[2][3] 1937 ging er als wissenschaftlicher Assistent an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). An der Philosophischen Fakultät habilitierte er sich 1940 für Theoretische Physik.[4][3] Als Privatdozent in Kiel war er von 1940 bis 1945 auch Mitarbeiter am Institut für Ballistik der Lufttechnischen Akademie in Berlin-Gatow. Die CAU ernannte ihn 1947 zum apl. Professor.

Nachdem sich Burkhardt 1950 an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg umhabilitiert hatte, war er 1950/51 kurzzeitig am Laboratoire de recherches balistiques et aérodynamiques in der Normandie tätig.[5] 1951 folgte er dem Ruf der Technischen Hochschule Hannover auf ihren Lehrstuhl für Theoretische Physik. 1956 schied er bei Moenania aus. 1959 gehörte er zu den Gründern der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler. Ab 1965 war er Direktor bei der UNESCO in Paris. In dieser Zeit war Burkhardt ein Mitherausgeber der Zeitschrift atomzeitalter.[6]

Gerd Burkhardt wurde – wie sein Vater – nicht alt und starb im 56. Lebensjahr. Postum wurde er am 12. Juni 1971 wieder in die Philisterliste seines Corps aufgenommen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Jung: Eine neue Zeit. Ein neuer Geist? Eine Untersuchung über die NS-Belastung der nach 1945 an der Technischen Hochschule Hannover tätigen Professoren unter besonderer Berücksichtigung der Rektoren und Senatsmitglieder. Hrsg. v. Präsidium der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2020, ISBN 978-3-7319-1082-4 (vollständig als PDF-Dokument), S. 145.
  • TH Hannover (Hg.): Catalogus Professorum. Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1956, Hannover: TH Hannover 1956, S. 20.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kösener Corpslisten 1996, 101/865
  2. Dissertation: Über die Form der Comptonlinie.
  3. a b Gerd Burkhardt (Kieler Professorinnen und Professoren von 1919 bis 1965)
  4. Habilitationsschrift: Über die Stoßverbreiterung und statistische Verbreiterung von Spektrallinien.
  5. Prof. Dr. Gerd Burkhardt (Haus der Bayerischen Geschichte) (Memento vom 5. November 2018 im Internet Archive)
  6. Impressum der Zeitschrift atomzeitalter, Heft 1/Januar 1961.