Gerhard Banner

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Gerhard Banner (* 21. Oktober 1932 in Düsseldorf; † 29. Oktober 2020) war ein deutscher Verwaltungswissenschaftler. Er leitete die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende der 1940er-Jahre absolvierte Banner zunächst eine Ausbildung zum Schreiner, die er als Geselle erfolgreich abschloss. Nach dem Abitur im Jahr 1952 studierte er Sprachen, Jura und Volkswirtschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1963 legte Banner die zweite juristische Staatsprüfung ab.

Berufslaufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Banner begann seine berufliche Laufbahn als juristischer Übersetzer am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg.[1] Anschließend war er als persönlicher Referent für den Heidelberger Oberbürgermeister und den Essener Oberstadtdirektor tätig. Von 1968 bis 1976 wirkte Banner als Beigeordneter der Stadt Duisburg.[2]

1976 wurde Banner zum Vorstand der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) berufen, einen von Städten, Gemeinden und Landkreisen getragenen Fachverband für kommunales Management mit Sitz in Köln.[3] Banner war dort maßgeblich an der Entwicklung des sogenannten „Neuen Steuerungsmodells“ beteiligt, das wesentliche Impulse zur Modernisierung der öffentlichen Verwaltung in den 1990er-Jahren lieferte.[4] Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1995 setzte sich Banner für mehr Bürgerbeteiligung ein.[5]

Lehrtätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben seiner beruflichen Tätigkeit lehrte Banner unter anderem an der Universität Duisburg (1976–1981), der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer (1981–2001)[6] und der Universität Potsdam (2000–2009). Er gab auch Kurse in Frankreich, beispielsweise an der École Nationale d‘Administration in Straßburg, die traditionell die Elite der französischen Verwaltung ausbildet.

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Banners wissenschaftliches Werk umfasst über 150 Publikationen in deutscher, englischer und französischer Sprache. Mit Christoph Reichard gab er 1993 den Sammelband „Kommunale Managementkonzepte in Europa“ heraus, der erstmals die Reform der öffentlichen Verwaltung im Ausland systematisch darstellte.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Annika Knetsch: Gerhard Banner erhält Verdienstkreuz 1. Klasse. In: Report Köln. 27. August 2012, abgerufen am 16. November 2020.
  2. Reform der Verwaltung liegt ihm am Herzen. In: Bonner General-Anzeiger. 29. August 2012, S. 13.
  3. Die kommunale Familie trauert um Professor Gerhard Banner. Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), 9. November 2020, abgerufen am 16. November 2020.
  4. Die Verwaltung modernisiert. In: Bonner Rundschau. 30. August 2012.
  5. Thomas Spolert: Mehr Mitsprache bei Moneten. In: Die Tageszeitung. Ausgabe Köln. 16. September 2004, S. 4.
  6. Holger Mühlenkamp: Professor Gerhard Banner. (PDF) Nachruf. Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, 10. November 2020, abgerufen am 16. November 2020.
  7. Wir trauern um Gerhard Banner. Bertelsmann Stiftung, 11. November 2020, abgerufen am 16. November 2020.
  8. Bertelsmann Stiftung: Zwei Orte teilen sich den Preis. In: Handelsblatt. 9. September 1993, S. 7.
  9. Ehrung für Professor Georg Banner. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 28. August 2012.