Gianmario Roveraro

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Gianmario Roveraro (* 24. Mai 1936; † wahrscheinlich 5. Juli 2006 bei Parma) war ein italienischer Bankier und Gründer der Akros Finanziaria. Er war maßgeblich in den Parmalat-Skandal verwickelt und wurde 2006 entführt und ermordet.

Schicksal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannt wurde er zunächst zwischen 1954 und 1959 als Leichtathlet und war einer der führenden Hochspringer Italiens. Als erster Italiener übersprang er die Marke von 2 m.[1] Er nahm für Italien an den Olympischen Sommerspielen 1956 teil und entschied 1954 bis 1956 die nationalen Meisterschaften im Hochspringen für sich.[2]

Er war als Mitglied der römisch-katholischen Organisation Opus Dei bekannt.[3] Als Eigentümer der in Mailand ansässigen Akros-Bank saß Roveraro in Kontroll- und Leitungsgremien Opus-Dei-naher Finanzierungsorganisationen und war in den 1990er Jahren auch Finanzberater des Vatikans.[4]

1990 brachte er gemeinsam mit Calisto Tanzi den Mischkonzern Parmalat an die Börse.[5] Nach der Pleite des Unternehmens im Jahr 2003 drohte Roveraro ein Prozess wegen betrügerischen Bankrotts.

Am 5. Juli 2006 wurde er auf dem Rückweg von einer Opus-Dei-Veranstaltung entführt.[3] Am 21. Juli 2006 fand man seine zerstückelte Leiche in der Nähe von Parma.[5] Das ungeklärte Verbrechen wurde oft mit dem Mord an Roberto Calvi verglichen.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. orf.at vom 28. Januar 2010
  2. Gianmario Roveraro auf sports-reference.com
  3. a b c Banker in food scandal is found dead after Opus Dei meeting. In: The Times, 22. Juli 2006.
  4. Gordon Urquhart: Opus Dei: The Pope's Right Arm in Europe. Publiziert von Catholics for a Free Choice, Washington DC 1997.
  5. a b Ein toter Banker, Opus Dei und der Parmalat-Skandal, Handelsblatt vom 24. Juli 2006