Gilsbach

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Gilsbach
Gemeinde Burbach
Koordinaten: 50° 46′ N, 8° 5′ OKoordinaten: 50° 46′ 12″ N, 8° 5′ 6″ O
Höhe: 369 (360–410) m
Fläche: 8,25 km²
Einwohner: 680
Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 57299
Vorwahl: 02736
Karte
Lage des Ortes Gilsbach innerhalb der Gemeinde Burbach.

Gilsbach ist ein Ortsteil von Burbach im Siegerland, im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gilsbachtal in Richtung Wahlbach

Gilsbach ist die nördlichste Ortschaft der Gemeinde Burbach. Das Dorf ist Teil des oberen Freien Grunds. Durch die Ortschaft fließt der Gilsbach. Im Norden bilden der Steimel und der jenseits davon befindliche Bautenberg die Abtrennung nach Wilden. Im Nordosten liegt der Walkersdorfer Berg, südlich der Simberg und im Südwesten dessen Ausläufer Simrich. In der Nähe verläuft die Bundesautobahn 45 (Sauerlandlinie).

Nachbarortschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte von Gilsbach sind Wilden und Wilnsdorf im Norden, Wilgersdorf im Nordosten, Steinbach im Osten, Würgendorf im Südosten, Burbach im Süden, Wahlbach im Südwesten, Wiederstein im Westen und Zeppenfeld und Salchendorf im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die urkundliche Ersterwähnung stammt vom 24. Juni 1350. Dort wird ein „Johanne von Gyltzbach“ erwähnt.[1] 1461 lebten zehn Familien in dem kleinen Dorf. 1939 waren es 498 Einwohner. Heute ist Gilsbach mit 740 Einwohnern der zweitkleinste Ort der Gemeinde Burbach. Im 15. Jahrhundert gab es verschiedene Schreibweisen für den Ort: Giltzbach, Gilsczbach, Giilßbach und Giltzpach.

Gilsbach – Blickrichtung Wilnsdorf
Das Dorfgemeinschaftshaus in Gilsbach
1956 erbautes Wasserwerk

Wanderlehrer Betz baute ein „Schulmeisters Haus“, das 1869 von seinem Schwiegersohn Wilhelm Becker übernommen wurde. Dieser wurde 1885 zum Ortsvorsteher, zudem war er Standesbeamter und Schulvorsteher. 1909 wurde eine Dorfschule errichtet, die aber in den 1960er Jahren wieder geschlossen wurde. Heute gehen Kinder in die Schulen nach Burbach oder Wahlbach. In der Schule befindet sich heute die Heimatstube. 1911 wurde mit dem Bau einer Wasserleitung begonnen, bis Ende 1912 war jedes Haus mit Wasser versorgt. 1922 kam das erste Motorrad in den Ort.

1884 gründete sich der Verein „MGV Concordia Gilsbach“ (Männergesangsverein). Zwischen 1886 und 1888 wurde ein Vereinshaus für die 1887 gegründete Evangelische Gemeinschaft in Eigenleistung erbaut. Nach diversen Umbauten in den Jahren 1958 bis 1983 entschloss man sich 1988 aber, ein neues zu bauen, wieder fast komplett in Eigenleistung. 1990 wurde es fertiggestellt.

1925 bestand die Gemeinde Gilsbach aus 525 Einwohnern, von denen 482 evangelisch und die restlichen 43 Einwohner sonstiger Konfession waren. Der Ort war eine Mischgemeinde als Kur- und Arbeiterwohnort, die Gesamtfläche betrug 832 ha. Es gab eine Volksschule, Elektrizitäts- und Wasserversorgung.[2]

Von 1950 bis 1952 wurde ein Dorfgemeinschaftshaus in Eigenleistung erbaut. 1956 wurde im oberen Dorf ein Wasserhäuschen zum Versorgen der noch selbstständigen Gemeinde Gilsbach mit Wasser gebaut.

Das zum Amt Burbach gehörende Gilsbach kam am 1. Januar 1969 im Zuge der Gemeindereformen mit acht anderen Dörfern zur Gemeinde Burbach.[3]

Einwohner- und Häuserzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerzahlen[4][5]

Jahr Einwohner
1810 332
1850 369
1867[6] 350
1885[7] 428
1895[8] 422
1900 472
Jahr Einwohner
1910[9] 560
1913[10] 519
1925[2] 525
1933[11] 527
1939[11] 498
Jahr Einwohner
1950 622
1961[12] 568
1967 605
1985 714
1994[13] 727

Häuserzahlen

Jahr 1589[6] 1600[4] 1683[14] 1698[6] 1700[4] 1704[6] 1706[6] 1725[6] 1730[4] 1788[6] 1810[6] 1846[6] 1850[6] 1867[6] 1913[10]
Häuser 24 25 22 26 28 28 27 39 39 57 57 62 64 65 84

Verkehr und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gilsbach liegt an der Landesstraße L 723, der früheren Bundesstraße 54, die von Wilnsdorf nach Burbach führt. Im Ort zweigt die Kreisstraße K 12 ab, sie führt durch das Gilsbachtal nach Wahlbach. Über Wilnsdorf und über Burbach ist das Dorf an die Bundesautobahn 45 angebunden. Folgende Buslinien führen durch Gilsbach:

Liniennr. Startpunkt Linienweg Endpunkt Takt Bemerkungen
SB4 Burbach Post/Bhf Wahlbach – Gilsbach – Oberwilden – Wilnsdorf – Rödgen Siegen ZOB 120 Nur Mo–Fr
L221 Burbach Post/Bhf (Schulzentrum) – Grundschule Burbach – (Wahlbach) Gilsbach Wende unregelmäßig Einzelne Fahrten Mo–Fr sowie das gesamte Wochenende als TaxiBus
BBB-2 Burbach Rathaus Gilsbach – Wahlbach Burbach Rathaus 120 Bürgerbus Burbach

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Gilsbach gibt es einen Kindergarten, der in der Trägerschaft der evangelischen Gemeinde steht. Der Sportplatz liegt etwa einen Kilometer nördlich des Ortes an der Verbindungsstraße nach Oberwilden, der ehemaligen B 54 (Wilnsdorf-Burbach). Zudem verfügt der Ort über ein Lebensmittelgeschäft mit Bäckerei.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurt Becker: Unsere Väter – die Bergleute der Grube Bautenberg zwischen Gilsbach und Wilden, Dill und Westerwald, Dillbrecht 1994.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 201–204, Nr. 332.
  2. a b genealogy.net: Amt Burbach
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 69.
  4. a b c d 700 Jahre Neunkirchen, Verlag Otto Braun, Neunkirchen 1988
  5. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  6. a b c d e f g h i j k E. Weidenbach: Geschichte der Grafschaft Sayn und der Bestandtheile derselben, Druck E. Weidenbach, Dillenburg 1874, S. 287.
  7. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 108 / 109
  8. Westfälisches Gemeindelexikon 1897, S. 112 / 113
  9. gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Siegen
  10. a b Heinrich Gamann: Geschichte des Freiengrundes, Druck der Westdeutschen Verlagsanstalt, Neunkirchen 1925, S. 6.
  11. a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 189.
  13. Rolf Betz: Burbach (Memento des Originals vom 25. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lwl.org (PDF; 7,4 MB), ca. 1995
  14. Im Abschied und Visitationsprotokoll Burbachs vom September 1683 heißt es von „Gilßbach“, es habe 22 „nassauisch bewohnte“ Häuser und „3 gebaute und unbewohnte“ Häuser. (Digitalisat des Landesarchivs NRW).