Wahlbach (Burbach)

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Wahlbach
Gemeinde Burbach
Koordinaten: 50° 45′ N, 8° 3′ OKoordinaten: 50° 45′ 29″ N, 8° 3′ 20″ O
Höhe: 310–420 m ü. NN
Fläche: 12,39 km²
Einwohner: 1981 (2015)
Bevölkerungsdichte: 160 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 57299
Vorwahl: 02736
Karte
Lage des Ortes Wahlbach innerhalb der Gemeinde Burbach

Wahlbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Burbach im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen mit ca. 2050 Einwohnern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlbach liegt im südlichen Siegerland. Charakteristisch für den Ort sind die für diese Region großen Haubergswälder und die die Orte umgebenden Wiesenanteile. Wahlbach ist mit 12,39 km² die flächenmäßig größte Ortschaft in der Gemeinde Burbach. Etwa 88 % (entspricht 10,9 km²) der Fläche davon sind Wald- und Wiesenanteil. Der Ort liegt etwa 1 km nordwestlich vom Burbacher Ortskern und grenzt auch an den Ort Burbach. Durch ihn fließt die Heller in Richtung Neunkirchen. Mitten im Ort trifft die Buchheller, ein kleiner Bach, der hinter Lippe am Stegskopf entspringt, auf den Fluss. Etwas weiter flussabwärts mündet des Weiteren der Gilsbach, welcher bei Gilsbach entspringt, in die Heller. Die höchste Erhebung im Ortsgebiet ist der Steincheskopf und der Schallroth im Westen mit je einer Höhe von 478 m über NN.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte von Wahlbach sind Wiederstein (zu Neunkirchen) im Nordwesten, Wilden (zu Wilnsdorf) im Norden, Gilsbach (zu Burbach) im Osten, Burbach im Südosten, Emmerzhausen im Südwesten, Daaden im Westen sowie Herdorf und Altenseelbach im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlbach, im Hintergrund Burbach

Die urkundliche Ersterwähnung von Wahlbach datiert sich auf das Jahr 1402. Bereits am 15. August 1326 wurden Güter in „Heystern“, einer später eingegangenen Hofanlage im Hellertal, genannt.[1] 1447 vernichtete die Lungenseuche von Oktober bis Dezember 20 Ochsen, 20 Rinder, 52 Kühe und 25 Kälber.[2]

1852 wurde in Wahlbach ein Friedhof angelegt, der 1883 erweitert wurde und seit 1972 eine Leichenhalle besitzt. Die eigene Feuerwehr besteht seit 1883. Im Ort gab es immer wieder Wassermangel. Als 1898 ein Angebot zum Bau einer Wasserleitung im Dorf kam, stimmte man direkt zu. Doch 1901 kam es wieder zu einer Wassernot. Also zog man einen 560 m langen Graben bis zum Nenkersbergbrunnen. 1911 wurden die ersten elektrischen Leitungen gebaut. Ortsvorsteher von 1905 bis 1943 war Ewald Bär.

Im Zuge der Gemeindereformen wurde das Amt Burbach am 1. Januar 1969 aufgelöst und Wahlbach in die Großgemeinde Burbach eingegliedert.[3] Heute ist Wahlbach nach Holzhausen der nach Einwohnern drittgrößte Ortsteil von Burbach. Flächenmäßig ist Wahlbach mit 12,39 km² der größte Ortsteil in der Gemeinde Burbach.

In der Burbacher Gemarkung, davon überwiegend im Buchhellertal gen Lippe, lagen einige, zum Teil, größere Gruben, wie z. B. Peterszeche, Grüne Hoffnung, Viktorsfeld und Crone. (siehe auch Liste der Burbacher Bergwerke)

Einwohner- und Häuserzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerzahlen[4][5]

Jahr Einwohner
1810 510 / 488[6]
1850 671
1867[6] 747
1885[7] 823
1895[8] 827
1900 923
Jahr Einwohner
1910[9] 968
1913[10] 1043
1925[11] 1170
1933[12] 1175
1939[12] 1153
Jahr Einwohner
1950 1568
1961[13] 1611
1967 1891
1985 1921
1994[14] 1932

Häuserzahlen

Jahr 1589[6] 1600[4] 1698[6] 1700[4] 1704[6] 1706[6] 1725[6] 1730[4] 1788[6] 1810[6] 1846[6] 1850[6] 1867[6] 1913[10]
Häuser 37 44 53 55 55 56 62 62 70 70 93 96 116 176

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Triftstraße ist im vorderen Teil, d. h. von der Kreuzung bis zum Bahntunnel, schön mit Pflaster, Bäumen und Büschen hergestellt worden. Durch die Wahlbacher Fachwerkhäuser bietet diese Straße einen besonders idyllischen Reiz.

Verkehr und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wahlbacher Haltepunkt

Industrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort bestehen etwa 450 Arbeitsplätze in Industrie und Handel, darunter etwa 300 bei der Hess Group.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlbach besitzt einen Haltepunkt an der Hellertalbahn. Dieser wird von der Linie RB96 der Hessischen Landesbahn im Zweistundentakt bedient.

Linie Verlauf Takt
RB 96 Hellertal-Bahn:
Betzdorf (Sieg) – Grünebacherhütte – Grünebach Ort – Sassenroth – Königstollen – Herdorf – Struthütten – Altenseelbach – Neunkirchen (Kr Siegen) – Wahlbach (Kr Siegen) – Burbach (Kr Siegen) – Würgendorf (Ort) – Würgendorf – Holzhausen (Kr Siegen) – Niederdresselndorf – Allendorf (Dillkr) – Haiger Obertor – Haiger – Sechshelden – Dillenburg
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
120 min

Die Anbindung an die A 45 erfolgt über Gilsbach und Wilden zur Anschlussstelle Wilnsdorf, oder über Burbach und Würgendorf zur Anschlussstelle Haiger / Burbach.

Schulen und Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1766 wurde im Ort eine Kapellenschule errichtet. Als diese zu klein wurde, baute man 1872 an. 1932 musste der Ort trotz Geldmangels eine neue, mehrklassige Volksschule bauen.

Der erste Verein im Ort war der Männergesangsverein Wahlbach. Er wurde 1848 gegründet. 30 Jahre später, 1878, gingen die Kinder in Wahlbach das erste Mal in die Sonntagsschule. 1881 wurde der CVJM im Ort gegründet, 1901 folgte der Posaunenchor. Im Jahre 1907 wurde der Fußballclub Wahlbach gegründet, welcher später in VfB 1907 Wahlbach umbenannt wurde und im Jahre 1972 mit Adler Burbach zum VfB 1907/1920 Burbach e.V. fusionierte. 1939 gründete sich der Heimatverein. Er hat ca. 435 Mitglieder, davon 35 aktive. Seit 1990 existiert der Fußballverein FC 1990 Wahlbach, der heute (2015) über 200 Mitglieder hat.

Feuerwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bau des Spritzenhauses/Steigerhauses erfolgte 1878 an der Freier-Grund-Straße. Die offizielle Gründung der Feuerwehr war 1883. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Freiwillige Feuerwehr Wahlbach am 15. Dezember 1933 in die „Amtsfeuerwehr Burbach - Löschzug VII“ umbenannt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs waren viele Feuerwehrmänner im Fronteinsatz und der Dienst wurde von Feuerwehrfrauen übernommen. Im Jahr 1958 wurde der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Wahlbach gegründet.[15]

Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Wahlbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Spielmannszug wurde 1958 gegründet. Er gehört zur Freiwilligen Feuerwehr Burbach, Löschzug Wahlbach und ist neben dem Spielmannszug Burbach der 2. Spielmannszug der Feuerwehr in der Gemeinde Burbach. Einige der männlichen Mitglieder versehen als Feuerwehrleute ihren aktiven Feuerwehrdienst im Löschzug Wahlbach. Ansonsten überwiegt im Spielmannszug die Weiblichkeit mit ca. 65 %. Der Spielmannszug beheimatet viele Jugendliche im Alter von 9 bis 25 Jahren.

Der Spielmannszug aus Wahlbach hat bereits zweimal Gold bei den Landeswertungsspielen der Feuerwehr NRW gewonnen und ist Mitglied im Volksmusikerbund NRW und im Landesfeuerwehrverband.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurt Becker: Unsere Väter. Die Bergleute der Grube Bautenberg zwischen Gilsbach und Wilden, Dill und Westerwald. Dillbrecht 1994.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Philippi (Hrsg.): Siegener Urkundenbuch. Band 1: Bis 1350. Kogler, Siegen, 1887, S. 210–212, Nr. 168a.
  2. 700 Jahre Neunkirchen. Otto Braun, Neunkirchen 1988, S. 175.
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Ein Handbuch zum kommunalen Neugliederung mit systematischen Übersichten und Verzeichnissen der neuen und der aufgelösten (= Kommunale Schriften für Nordrhein-Westfalen. Band 32). Deutscher Gemeindeverlag, 1970, ISSN 0454-2584, S. 69.
  4. a b c d 700 Jahre Neunkirchen. Otto Braun, Neunkirchen 1988.
  5. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen. Siegen 1968.
  6. a b c d e f g h i j k l E. Weidenbach: Geschichte der Grafschaft Sayn und der Bestandtheile derselben, Druck E. Weidenbach, Dillenburg 1874, S. 287.
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Verlag des Königlich Statistischen Bureaus, Berlin 1887, ZDB-ID 1458761-0, S. 112/113.
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Verlag des Königlich Statistischen Bureaus, Berlin 1897, S. 114/116.
  9. gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Siegen
  10. a b Heinrich Gamann: Geschichte des Freiengrundes, Druck der Westdeutschen Verlagsanstalt, Neunkirchen 1925, S. 6.
  11. genealogy.net: Amt Burbach
  12. a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  13. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 260.
  14. Rolf Betz: Burbach (Memento des Originals vom 25. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lwl.org (PDF; 7,4 MB), ca. 1995
  15. Chronik Feuerwehr Wahlbach (Memento des Originals vom 8. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fw-wahlbach.de