Giphy

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Giphy
Datenbank, Suchmaschine und Erstellungswerkzeug für animierte GIFs
Sprachen 32 Sprachen
Betreiber GIPHY Engineering
Redaktion Jeder
Registrierung Optional
Online seit 2013
https://giphy.com/

Giphy (in Eigenschreibweise GIPHY, IPA-Aussprache: ['ɡɪfi]) ist eine amerikanische Online-Datenbank und Suchmaschine, mit der Benutzer animierte GIF-Dateien suchen und teilen können. Giphy hat Sitze in New York und Los Angeles.

Giphy-Animationen können unter anderem per E-Mail, in Facebook-Posts oder -kommentaren, Twitter-Nachrichten, Microsoft Teams oder in WhatsApp- oder Signal-Chats versendet werden.

Mit Giphy Create lassen sich über die Webseite des Unternehmens Animationen auf Grundlage von Videos oder Einzelbildern erstellen. Die bis Juli 2019 aktualisierte[1] und später aus den Android- und iOS-App-Stores entfernte App Giphy Cam ermöglichte die Clip-Editierung per Smartphone.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Giphy wurde im Februar 2013 von den US-Amerikanern Alex Chung und Jace Cooke gegründet.[2] Ab August wurde es ermöglicht, Giphy-Animationen in Facebook und Twitter einfügen.[3] 2017 folgte die Giphy-Integration für die Android- und iOS-Applikation WhatsApp.[4][5] Im Mai 2020 übernahm Facebook die GIF-Plattform Berichten zufolge für 400 Millionen US-Dollar.[6][7] Die Competition and Markets Authority, Großbritanniens Kartellaufsichtsbehörde zwang Meta (ab 2021 Facebooks übergeordenetes Unternehmen) jedoch später zum Verkauf, sodass Giphy für etwa 53 Millionen US-Dollar den Besitzer wechselte und 2023 an Shutterstock ging.[8] Mai 2023 wurde die Möglichkeit eingeführt, Giphy-Animationen in den Kommentaren zu Instagram-Posts und -Kurzvideos („Reels“) hinzufügen.[9]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der US-amerikanische Journalist Brian Feldman schrieb im Mai 2020, Giphy und Facebook hätten „das Internet zu einem langweiligen und vorhersehbaren Ort gemacht“ und führte dies auf das „homogene Kontrollverhalten“ der beiden Unternehmen zurück, das „exzentrischere Teile der GIF-Kultur“ aussondern würde.[10]

Tilman Baumgärtel, seines Zeichens Professor für Medientheorie an der Hochschule Mainz, bemerkte in seiner GIF-Monografie aus dem Jahre 2020, dass das Geschäftsmodell von Unternehmen wie Giphy „zum größten Teil gegen das Urheberrecht verstoßen“ würde.[11] Weiterhin stellte er fest, dass Giphy „ähnlich wie andere Unternehmen des Plattformkapitalismus“ Medieninhalte nicht selbst produziert, sondern „die größte Auswahl von ‚Content‘ hortet, die andere hergestellt haben.“[12]

Wettbewerber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Google betreibt eine Internet-Suchmaschine zum Finden von GIF-Dateien unter dem Namen Tenor, die die Firma im März 2018 erwarb.[13]

Laut der CMA (Competition and Markets Authority, Wettbewerbsbehörde im Vereinigten Königreich) ist Tenor der einzige direkte Wettbewerber zu Giphy.[14]

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Giphy Cam APK - Android App. In: chip.de. Abgerufen am 17. Juli 2023.
  2. Rowland Manthorpe: How Giphy's Alex Chung created a $300 million GIF empire. In: wired.co.uk. 10. Mai 2016, abgerufen am 17. Juli 2023 (englisch).
  3. Enrique Dans: Facebook Now Owns The Web’s Biggest Supplier Of GIFs: Is That A Problem? In: forbes.com. 5. April 2021, abgerufen am 17. Juli 2023 (englisch).
  4. Rainer Schuldt: WhatsApp: Giphy-Suche bringt animierte GIFs. In: computerbild.de. 10. Januar 2017, abgerufen am 17. Juli 2023.
  5. Martyn Casserly: How to send GIFs in WhatsApp on iPhone. In: macworld.com. 6. August 2019, abgerufen am 17. Juli 2023 (englisch).
  6. Helen Bielawa: Facebook kauft Giphy für 400 Millionen Dollar. In: t3n.de. 18. Mai 2020, abgerufen am 17. Juli 2023.
  7. Markus Böhm (mbö): Facebook kauft Giphy für angeblich 400 Millionen Dollar. In: spiegel.de. 15. Mai 2020, abgerufen am 17. Juli 2023.
  8. Dan Primack: Meta will sell Giphy to Shutterstock, after antitrust ruling. In: axios.com. 23. Mai 2023, abgerufen am 17. Juli 2023 (englisch).
  9. Umar Shakir: Instagram comments can now be overrun by GIFs. In: theverge.com. 17. Mai 2023, abgerufen am 17. Juli 2023 (englisch).
  10. Brian Feldman: Facebook hat Giphy für 400 Millionen gekauft. Warum ich finde, dass die Unternehmen GIFs und das Internet verdorben haben. In: Business Insider. 19. Mai 2020, abgerufen am 17. Juli 2023.
  11. Tilman Baumgärtel: GIFS (= Digitale Bildkulturen). Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2020, ISBN 978-3-8031-3699-2, S. 46.
  12. Tilman Baumgärtel: GIFS (= Digitale Bildkulturen). Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2020, ISBN 978-3-8031-3699-2, S. 64 f.
  13. Matthew Lynley: Google is acquiring GIF platform Tenor. In: techcrunch.com. 27. März 2018, abgerufen am 17. Juli 2023 (englisch).
  14. Stuart McIntosh (Chair of the Group), Margot Daly, Robin Cohen, Stephen Rose, Sarah Cardell: Übernahme von Giphy durch Facebook. Hrsg.: CMA by the Competition Appeal Tribunal. 18. Oktober 2022, S. 9 (gov.uk [PDF] englisch: Completed acquisition by Facebook, Inc (now Meta Platforms, Inc) of Giphy, Inc. Final report on the case remitted to the CMA by the Competition Appeal Tribunal.): „Tenor (owned by Google) is GIPHY’s only close competitor.“