Giulio Gabrielli der Ältere

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Kardinal Giulio Gabrielli (Büste von Giuseppe Mazzuoli, 1694–1700)
Giulio Kardinal Gabrielli (Stich von Giuseppe Maria Testana, um 1665)
Wappen des Hauses Gabrielli

Giulio Gabrielli (* 6. Januar 1603 in Rom; † 31. August 1677 ebendort) war ein italienischer Bischof und Kardinal.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde in Rom als Sohn einer alten, ursprünglich aus Gubbio stammenden Fürstenfamilie die Ende des 14. Jahrhunderts nach Rom zog, geboren. Er war der Sohn von Antonio Gabrielli und Prudenzia Lancellotti, Neffe von Kardinal Orazio Lancellotti, direkter Cousin von Papst Clemens X. und Onkel des Poeten aus der Accademia dell’Arcadia Prudenza Gabrielli Capizucchi.

Schon in sehr jungen Jahren war er Kleriker in der Apostolischen Kammer und wurde später deren Dekan. Er war Referendar an der Apostolischen Signatur.

Papst Urban VIII. erhob ihn am 16. Dezember 1641 im Konsistorium zum Kardinal und übertrug ihm die Titeldiakonie von Santa Maria Nuova[1] und die apostolische Delegation von Urbino, zu der auch Gubbio, das Herkunftsland seiner Familie, gehörte. Kurz darauf, am 10. Februar 1642, wurde er zum Bischof von Ascoli Piceno ernannt.

Er bekleidete das Amt des Kardinalprotodiakons und später das des Kardinalprotopriesters und erreichte 1668 die Position des Kardinalbischofs von Sabina.

Im Oktober 1670 wurde er zum Kardinallegat in der Romagna, Gouverneur von Fermo und Gouverneur von Capranica ernannt.

Er starb am 31. August 1677 an Malaria und wurde in Rom, in Santa Maria sopra Minerva begraben.

Eine Büste von ihm befindet sich heute im Museum von Rom im Palazzo Braschi und gilt als das Werk von Gian Lorenzo Bernini, wird aber von Kunsthistorikern auch seinem Schüler Giuseppe Mazzuoli zugeschrieben.

Ein Verwandter von ihm, Giulio Gabrielli, genannt il giovane, wurde 1801 ebenfalls Kardinal und bekleidete das Amt des Außenministers.

Konklaven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während seiner Amtszeit als Kardinal nahm Giulio Gabrielli, immer auf der Seite der spanisch-imperialen Fraktion, an den Konklaven teil:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Diakonie von Santa Maria della Scala wurde von Papst Alexander VII. im Konsistorium vom 14. Januar 1664 errichtet, um die von Santa Maria Nuova zu ersetzen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Giulio Gabrielli der Ältere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


VorgängerAmtNachfolger
Sigismondo DonatiBischof von Ascoli Piceno
10. Februar 1642 – 30. Januar 1668
Filippo de Monti
Marzio GinettiKardinaldiakon von Santa Maria della Scala
10. Februar 1642 – 10. November 1642
Virginio Orsini, O.S.Io.Hieros
Antonio BarberiniKardinaldiakon von Sant’Agata dei Goti
10. November 1642 – 13. Mai 1655
Giovanni Stefano Donghi
Francesco BarberiniApostolisches Legat von Urbino
6. Juli 1643 – 1. Januar 1646
Alderano Cibo
Giangiacomo Teodoro TrivulzioKardinaldiakon von Santa Maria in Via Lata
14. Mai 1655 – 6. März 1656
Virginio Orsini, O.S.Io.Hieros
Giangiacomo Teodoro TrivulzioKardinalprotodiakon
6. Juli 1643 – 1. Januar 1646
Virginio Orsini, O.S.Io.Hieros
Francesco Adriano CevaKardinalpriester von Santa Prisca
6. März 1656 – 18. Juli 1667
Carlo Pio di Savoia
Ernst Adalbert von HarrachKardinalpriester von Santa Prassede
18. Juli 1667 – 14. November 1667
Virginio Orsini, O.S.Io.Hieros
Ernst Adalbert von HarrachKardinalpriester von San Lorenzo in Lucina
14. November 1667 – 30. Januar 1668
Virginio Orsini, O.S.Io.Hieros
Ernst Adalbert von HarrachKardinalprotopriester
14. November 1667 – 30. Januar 1668
Virginio Orsini, O.S.Io.Hieros
Francesco Maria BrancaccioKardinalbischof von Sabina
30. Januar 1668 – 31. August 1677
Niccolò Albergati-Ludovisi
Odoardo Vecchiarelli
(Bischof)
Apostolischer Administrator von Rieti
12. März 1668 – 2. August 1670
Ippolito Vicentini
(Bischof)
VorgängerAmtNachfolger
Carlo RobertiApostolischer Legat von Romagna
6. Oktober 1670 – 31. Januar 1677
Lorenzo Raggi