Glockenstapel

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St. Marien (Hemme) mit davor errichtetem Glockenstapel
Glockenstapel von 1349 in Delve

Glockenstapel sind Glockentürme, die sich besonders in schleswig-holsteinischen Marschgebieten, in der Landschaft Angeln und im angrenzenden Dänemark sowie in Teilen Skandinaviens (dänisch Klokkestabel, schwedisch Klockstapel) zahlreich finden. Die oft hölzernen Glockenstapel stehen meist frei neben den Kirchen und sind baulich nicht mit ihnen verbunden. Meist sind sie niedriger als normale Kirchtürme.

Viele der mittelalterlichen Kirchen in Norddeutschland und in den skandinavischen Ländern waren ursprünglich turmlos. Oft wurden sie nachträglich mit einem Glockenstapel oder einem Kirchturm ergänzt. Je nach Wirtschaftskraft der Gemeinde konnte auch ein bereits errichteter Glockenstapel durch einen steinernen Kirchturm ersetzt werden. Andere Gründe für die Errichtung von Glockenstapeln waren beispielsweise Mangel an passenden Steinen in moorigen Marschgebieten oder unsicherer Baugrund, der einen hohen und schweren Turm aus Stein nicht getragen hätte.

Der älteste Glockenstapel Schleswig-Holsteins von 1349 befindet sich in Delve, der zweitälteste in Norderbrarup, er wurde um 1441 errichtet. Der drittälteste gehört zur Kirche in Koldenbüttel und wurde um 1461 erbaut.

Hölzerne Glockenstapel in Angeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glockenstapel in Norderbrarup von 1441
Glockenstapel in Sinstorf
Glockenstapel im St.-Johannis-Armenstift Damp.

Andere Glockenstapel in Schleswig-Holstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hölzerne Glockenstapel in den Elbmarschen (unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Amt: Glockenstapel in der Lüneburger Heide. Neue Erkenntnisse zum Bautyp des freistehenden hölzernen Glockenturmes. In: Mittelalterliche Architektur, Bau und Umbau, Reparatur und Transformation – Festschrift für Johannes Cramer zum 60. Geburtstag. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, S. 63–81.
  • Gerd Hoffmann, Konrad Lindemann: Kirchen in Stadt und Land. Hower, Hamburg 1990, ISBN 3-922995-90-X, S. 21 f., 25.
  • Dirk Jonkanski, Lutz Wilde: Dorfkirchen in Schleswig-Holstein. Wachholtz, Neumünster 2000, ISBN 3-529-02845-2, S. 13, 15.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Glockenstapel von Norderbrarup diente als Vorlage bei der Rekonstruktion der Turmhügelburg Lütjenburg, da er sich aus zeitlichen und architektonischen Gründen dafür anbot.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hölzerne Glockentürme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tag des offenen Denkmals (Memento des Originals vom 17. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tag-des-offenen-denkmals.de