Gogołów (Świdnica)

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Gogołów
Goglau
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Hilfe zu Wappen
Gogołów Goglau (Polen)
Gogołów
Goglau (Polen)
Gogołów
Goglau
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Świdnica
Gmina: Świdnica
Geographische Lage: 50° 50′ N, 16° 35′ OKoordinaten: 50° 49′ 50″ N, 16° 35′ 17″ O
Einwohner: 333
Postleitzahl: 58-124
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DSW
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ŚwidnicaWrocław
Nächster int. Flughafen: Breslau



Gogołów [ɡɔˈɡɔwuf] (deutsch Goglau) ist ein Dorf in der Landgemeinde Świdnica (Schweidnitz) im Powiat Świdnicki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt etwa 12 Kilometer östlich der Kreisstadt Świdnica (Schweidnitz) und 46 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Breslau.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte sind Miłochów (Nieder Giersdorf) im Westen, Krzczonów (Weiß Kirschdorf) im Südwesten, Wirki (Klein Wierau) und Wiry (Groß Wierau) im Osten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gogołów
Schloss

Der Ort wurde 1193 als „Gogoleuo“ und 1345 als „Gogelow“ erwähnt.[1] Bei der Teilung des Herzogtums Breslau gelangte Goglau 1290/91 an das neu gebildete Herzogtum Schweidnitz und nach dem Tod des Herzogs Bolko II. von Schweidnitz erbrechtlich an die Krone Böhmen, wobei Bolkos II. Witwe Agnes von Habsburg bis zu ihrem Tod 1392 ein Nießbrauch zustand.

Besitzer waren 1393 Ulrich Schwob, 1474 Nikel Frise, 1550 Joachim von Hoberg und Balzer Nimptsch, 1554 dessen Sohn Joachim Nimptsch auf Burkersdorf, 1584 Nikolaus von Zedlitz, 1568 Stenzel von Zedlitz auf Wilkau, 1594 Friedrich von Zedlitz, 1619 Dietrich Niemiz, 1655 dessen Witwe, 1663 Hans Christoph von Hoberg, 1733 Ernst Friedrich von Hoberg und schließlich der Kammerherr Hans Christoph von Hoberg.[2] Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Goglau mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen und wurde in den Kreis Schweidnitz eingegliedert.

Für das Jahr 1785 sind für Goglau belegt: eine katholische Kirche, ein Pfarrhaus, eine Schule, drei Vorwerke, zwölf Bauern, 15 Gärtner, 21 Häuser und 264 Einwohner. 1845 hatte der Ort 75 Häuser, eine herrschaftliches Schloss, drei herrschaftliche Vorwerke, 482 Einwohner, davon 46 katholisch und der Rest evangelisch, eine evangelische Schule, eine katholische Kirche, eine Windmühle, 16 Handwerker und drei Krämer. Evangelisch war Goglau zur Friedenskirche Schweidnitz gepfarrt. 1852 waren es 510 Einwohner. Ab 1874 gehörte die Landgemeinde Goglau zum Amtsbezirk Käntchen.[3][4]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Goglau mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen und wurde in Gogołów umbenannt. Nachfolgend wurden die deutschen Einwohner – soweit sie nicht vorher geflohen waren – vertrieben. Die neu angesiedelten Polen stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die römisch-katholische Filialkirche St. Martin (polnisch kościół filialny pw. św. Marcina) wurde 1219 in einer Urkunde Bischof Lorenz von Breslau erstmals erwähnt.[5] Der heutige gotische Bau stammt aus dem frühen 15. Jahrhundert. Mit der Reformation wurde sie evangelisch und 1654 rekatholisiert. Die Majoratskirche Goglau war im 19. Jahrhundert mit der Pfarrkirche von Groß-Wierau verbunden. Eingepfarrt waren: Goglau, Költschen und Weiß-Kirschdorf. Das Patronat war königlich.[6] Die Kirche umgibt ein alter Friedhof mit Umfassungsmauer. Im Inneren ist eine spätgotische Muttergottes mit Kind (15. Jahrhundert), ein spätbarocker Hauptaltar aus dem 18. Jahrhundert und ein Nebenaltar im Stile der Spätrenaissance aus dem 17. Jahrhundert.[7]
  • Schloss Goglau (Dwór), das Gebäude hat seine ursprüngliche Form und zahlreiche architektonische Elemente beibehalten, ist aber trotz Renovierungsarbeiten verwahrlost und in einem sehr schlechten Zustand.
  • der Schlosspark
  • die Windmühle

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gogołów, Lower Silesian Voivodeship – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. preuss. Provinz Schlesien: nebst beigefügter Nachweisung von der Eintheilung des Landes. Grass, Barth, 1845 (google.de [abgerufen am 24. Februar 2019]).
  2. Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band. bey Johann Ernst Tramp, 1785 (google.de [abgerufen am 24. Februar 2019]).
  3. Amtsbezirk Käntchen
  4. Der Kreis Schweidnitz : nach seinen physikalischen, statistischen und topographischen Verhältnissen : ein Beitrag zur Förderung der Heimatskunde für Schule und Haus - Silesian Digital Library. Abgerufen am 24. Februar 2019.
  5. Hermann Neuling: Schlesiens ältere Kirchen und kirchliche Stiftungen nach ihren frühesten urkundlichen Erwähnungen: e. Beitr. zur schles. Kirchengeschichte. Max, 1884, S. 30.
  6. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. Graß, Barth, 1845 (google.de [abgerufen am 28. August 2023]).
  7. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 318, ISBN 3-422-03109-X