Gräfingründer Teich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gräfingründer Teich
Grauer Teich, Gräfengrunderteich
Gräfingründer Teich mit Blick auf das Forsthaus
Gräfingründer Teich mit Blick auf das Forsthaus
Gräfingründer Teich mit Blick auf das Forsthaus
Lage Unterharz, bei Straßberg
Zuflüsse Büschengraben
Abfluss Schindelbrücher Kunstgraben, Büschengraben
Größere Orte in der Nähe Straßberg
Gräfingründer Teich (Sachsen-Anhalt)
Gräfingründer Teich (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 51° 36′ 49″ N, 10° 59′ 40″ OKoordinaten: 51° 36′ 49″ N, 10° 59′ 40″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit vor 1320
Höhe der Bauwerkskrone 470 m
Kronenlänge ca. 75 m
Daten zum Stausee
Wasseroberfläche 1,484 km²
Speicherraum 30 000 m³

Der Gräfiggründer Teich, auch Grauer Teich, ist ein Stauteich in Sachsen-Anhalt. Aufgestaut wird der Büschengraben. Der Teich ist Teil des Flächendenkmals Unterharzer Teich- und Grabensystem.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stausee liegt zwischen Straßberg (Harz) und Breitenstein auf Straßberger Gemarkung in Sachsen-Anhalt. Er gehört zu den ältesten künstlichen Staugewässern in Deutschland und ist der zumindest zweitälteste noch existierende Stauteich Deutschlands. Der Name leitet sich vom Gräfingrund ab – dem Ort, an dem der Teich liegt.

Die Dammkrone ist auf 470 m ü.NN. Der Damm hat eine Länge von etwa 75 Meter, die Teichfläche beträgt bei Vollstau 14.484 m². Die ursprüngliche Staukapazität von 30.000 m³ dürfte durch die starke Verlandung, die Tiefe beträgt nur noch maximal 6 Meter, nicht mehr gegeben sein.

Die Entwässerung erfolgt durch den Büschengraben sowie den Schindelbrücher Kunstgraben, der heute trockengelegt ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die genaue Bauzeit ist nicht bekannt, die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1320. Erwähnt wird, dass der Teich bereits 1310 bestand.

Ursprünglich wurde der Teich wohl als Fischteich genutzt, bevor ab spätestens 1610 (zweite urkundliche Erwähnung) eine Umwidmung zum Kunstteich erfolgte. Anschluss an das Unterharzer Teich- und Grabensystem erhielt der Teich 1703/1704, als unter Leitung von Georg Christoff von Utterodt der Schindelbrücher Kunstgraben, welcher später den Graben vom Möllerteich kreuzte, vom Gräfingründer Teich zum Faulen Pfützenteich erbaut wurde.

Nach dem Ende des Bergbaus wurde der Graben trockengelegt und der Teich verlandete langsam. Ab 1900 wurde hieraus ein beliebter Badeteich – anfangs auch zum Angeln genutzt. Auf Grund der abgeschiedenen Lage, idyllisch mitten im Wald, war der Gräfingründer Teich mit seinem teilweise leicht felsigen Ufer auch fürs FKK-Baden beliebt. Der Bau eines Wohngebäudes für den Forstverwalter auf der Liegewiese und die Absperrung des Dammes im Jahre 2010 beendete diese Nutzungsmöglichkeit und stieß in der Region auf Unverständnis. Die Baugenehmigung für das außerhalb der Ortslagen befindliche Gebäude wurde vor der Ausweisung als Denkmal erteilt, nachdem große Waldflächen im mittleren Unterharz an einen Privateigentümer verkauft wurden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Entwicklung und gegenwärtige Funktion von Anlagen der historischen bergbaulichen Wasserwirtschaft im Unterharz. In: Wilfried Strenz, Arbeitskreis Historische Geographie der Geographischen Gesellschaft der DDR (Hrsg.): Historisch-geographische Forschungen in der DDR. Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt, Gotha 1986, ISBN 3-7301-0803-4.
  • Sachsen-Anhalt-Viewer, amtliche topographische Karte, TK 1:25 000 Farbe

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gräfingründer Teich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien