Grünhammer

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Grünhammer
Gemeinde Vohenstrauß
Koordinaten: 49° 35′ N, 12° 22′ OKoordinaten: 49° 34′ 53″ N, 12° 22′ 12″ O
Höhe: 481 m
Einwohner: (2011)
Postleitzahl: 92648
Vorwahl: 09656
Grünhammer (Bayern)
Grünhammer (Bayern)

Lage von Grünhammer in Bayern

Grünhammer und Altentreswitz (2021)
Grünhammer und Altentreswitz (2021)

Grünhammer ist ein Weiler in der nördlichen Oberpfalz und Ortsteil der Stadt Vohenstrauß. In dem Weiler leben etwa fünf Einwohner.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grünhammer liegt im Vorderen Oberpfälzer Wald am Ufer der Pfreimd, etwa 3 km südwestlich von Moosbach und 5 km südöstlich von Vohenstrauß.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grünhammer hieß ursprünglich „Hammer Altentreswitz“.[1] Dieser Eisenhammer wurde bereits im 14. Jahrhundert erwähnt als Mitglied der Oberpfälzer Hammereinigung. 1380 verpflichtete sich der Hammer Altentreswitz zur Lieferung von einem Halbpfund Schieneisen.[2]

Der Hammerherr von Altentreswitz verpflichtete sich 1534, das erzeugte Eisen an die Eisenhandelsgesellschaft nach Amberg zu liefern, von der er wiederum das Erz bezog. Im Jahr 1556 fertigte Altentreswitz für 700 Gulden Schienen. Das Firmenzeichen für Altentreswitz, mit dem das Eisen gekennzeichnet wurde, war eine „Hellparte in der Pann“ (Hellebarde in der Pfanne).[3]

Im Salbuch von 1562 und in der Amtsbeschreibung von 1596 wurde Grünhammer unter der Bezeichnung Hammer Altentreswitz mit einem Anwesen Hammer mit Mühle verzeichnet. Die Zehntrechte hatte die Propstei Böhmischbruck.[4] 1640 ist hier als Besitzer Peter de Grien eingetragen, auf ihn geht vermutlich die Umbenennung des Hammers Altentreswitz auf Grünhammer zurück. 1870 wird ein Schleif- und Polierwerk beim Hammergut Grünhammer eingerichtet, seit 1988 ist das ehemalige Glas-, Schleif- und Polierwerk ein Teilbetrieb des Drahtwerkes Waidhaus.[5]

1782 gehörte Grünhammer zur Pfarrei Böhmischbruck.[6]

Grünhammer gehörte zum 1808 gebildeten Steuerdistrikt Altentreswitz. Zu diesem gehörten neben Altentreswitz selbst Böhmischbruck, Kößing, Grünhammer und Wastlmühle.[7]

Von 1808 bis 1830 gehörte Grünhammer zusammen mit Wastlmühle zur selbständigen Ruralgemeinde Altentreswitz.[8] 1830 wurde diese zusammen mit Grünhammer, Wastlmühle, Kößing und Linglmühle in die Gemeinde Böhmischbruck eingegliedert.[9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Volkszählungen von 1900[10] und 1925[11] wurden keine Einwohnerzahlen für Grünhammer ermittelt, gleichzeitig waren die ermittelten Einwohnerzahlen für Altentreswitz deutlich höher.

1838–1950
Jahr Einwohner[12] Gebäude
1838 17 1[13]
1885 101 3[14]
1913 87 4[15]
1950 113 5[16]
1961–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1961 44 4[17]
1970 7 k. A.[18]
1987 23 3[19]
2011 5 k. A.[20]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grünhammer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 114 (Digitalisat).
  2. Robert Kuhnle: Wirtschaft der Heimat. In: Gerhard Gietl und Alfred Hoeppner (Redaktion): Der Landkreis Vohenstrauß. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1969, S. 116
  3. Robert Kuhnle: Wirtschaft der Heimat. In: Gerhard Gietl und Alfred Hoeppner (Redaktion): Der Landkreis Vohenstrauß. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1969, S. 118–120
  4. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 113 f. (Digitalisat).
  5. Johannes Ibel: Die Spiegelglasschleifen und -polieren im Landkreis Neustadt an der Waldnaab einschließlich der Stadt Weiden: ein Beitrag zur Industrie- und Wirtschaftsgeschichte der nördlichen Oberpfalz. eurotrans-Verl., Weiden i. d. Opf. 1999, S. 84.
  6. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 70 f. (Digitalisat).
  7. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 206 (Digitalisat).
  8. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 212–214 (Digitalisat).
  9. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 220 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 972 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 989 (Digitalisat).
  12. https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
  13. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 180 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 929 (Digitalisat).
  15. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 324 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 851 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 625 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 132 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 266 (Digitalisat).
  20. https://atlas.zensus2011.de/